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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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ihm den Weg. »Ich wollte mit Ihnen reden, Sir. Über den Brief, den Sie an meinen Colonel Gore schreiben wollen.«
    McCandless schüttelte den Kopf. »Ich habe Ihnen nichts zu sagen, Sergeant.«
    »Ich hasse die verdammten Schotten«, sagte Hakeswill, und in seinem Gesicht zuckte es. »Die bestehen nur aus Gebeten und Moral, nicht wahr, Colonel? Aber ich bin nicht belastet mit Moral. Diesen Vorteil habe ich.« Er grinste, dann zog er sein Bajonett und befestigte es auf der Mündung seiner Muskete. »Man hat mich einmal aufgehängt, Colonel, doch ich habe überlebt, weil Gott mich liebt. Das tut er, Colonel, und ich werde nicht noch einmal bestraft werden, nie wieder. Nicht von Ihnen, Colonel, von keinem Menschen. So steht es schon in der Bibel.«
    Er näherte sich McCandless mit vorgehaltenem Bajonett. Seine drei Männer blieben zurück, und McCandless nahm an, dass sie nervös waren, doch Hakeswill zeigte keinerlei Furcht.
    »Nehmen Sie Ihre Waffe weg, Sergeant«, blaffte McCandless.
    »Oh, das werde ich tun, Sir, ich werde sie in Sie stecken, wenn Sie mir nicht bei Gott schwören, dass Sie keinen Brief schreiben.«
    »Ich werde den Brief heute Abend schreiben«, sagte McCandless und zog sein Breitschwert. »Und jetzt weg mit der Waffe, Sergeant.«
    In Hakeswills Gesicht zuckte es heftig. Er blieb drei Schritte vor McCandless stehen. »Sie möchten mich am liebsten niederschlagen, nicht wahr, Sir? Weil Sie mich nicht leiden können, ist es so? Aber Gott liebt mich, Sir. Er kümmert sich um mich.«
    »Sie sind unter Arrest, Sergeant«, sagte McCandless, »weil Sie einen Offizier bedroht haben.«
    »Wollen wir mal sehen, wen Gott mehr liebt, Sir. Mich oder Sie.«
    »Waffe weg!«, brüllte McCandless.
    »Verdammter schottischer Bastard«, zischte Hakeswill und drückte ab. Die Kugel traf McCandless in den Hals und trat hinten aus seiner Wirbelsäule aus, und der Colonel war tot, bevor er zu Boden stürzte.
    Der Elefant im nahen Hof, erschreckt von dem Schuss, trompetete, doch Hakeswill ignorierte das Tier.
    »Schottischer Scheißer«, sagte er. Dann trat er zu dem Leichnam und durchsuchte ihn nach Gold. »Und wenn einer von euch dreien ein verdammtes Wort sagt«, drohte er seinen Männern, »dann schicke ich euch auch in den Himmel. Wenn er statt in die Hölle dorthin gefahren ist, was ich bezweifle, weil Gott das Paradies nicht mit Schotten versauen will. So steht es schon in der Bibel.«
    Er fand Gold in McCandless’ Felltasche und drehte sich zu seinen Männern um, um die Münzen zu zeigen. »Wollt ihr es?«, fragte er. »Dann haltet die Klappe über die Sache.«
    Sie nickten. Sie wollten das Gold. Hakeswill warf ihnen die Goldmünzen zu, dann führte er sie tiefer ins Haus, um zu sehen, ob es irgendetwas Wertvolles in den Zimmern zu plündern gab.
    »Und wenn wir fertig sind«, sagte er, »dann werden wir den General aufsuchen und uns Sharpie geben lassen. Wir sind fast am Ziel, Jungs. Es war zwar ein langer Weg und eine harte Zeit, aber wir haben ihn fast hinter uns.«
 
    Sharpe durchsuchte das Dorf nach Colonel McCandless, konnte ihn jedoch in keiner der Gassen finden. Er nahm Simone mit, als er einige der größeren Häuser durchsuchte. Durch eines der hohen Fenster schaute er hinab in den Hof und sah dort Pohlmanns großen Elefanten eingepfercht, doch von McCandless war nichts zu sehen. Sharpe sagte sich, dass er nur seine Zeit vergeudete.
    »Ich gebe besser auf, Liebste«, sagte er zu Simone. »Er wird wahrscheinlich unten beim Fluss nach mir suchen.«
    Sie gingen zurück zur Furt. Pohlmann war verschwunden, und Dodds Männer mussten auch längst fort sein. Die Sonne stand jetzt am Horizont, und das Ackerland nördlich des Juah war von langen Schatten gesprenkelt. Die Männer, die das Dorf eingenommen hatten, füllten ihre Feldflaschen aus dem Fluss. Und die ersten Lagerfeuer brannten in der Abenddämmerung, als Männer Wasser kochten, um sich Tee aufzubrühen.
    Simone wich nicht von Sharpes Seite und redete viel über ihren Mann. Sie fühlte sich schuldig, weil sie ihn nicht geliebt hatte, doch er war gestorben, weil er in dem Dorf nach ihr gesucht hatte, und Sharpe wusste nicht, wie er sie trösten sollte.
    »Er war ein Soldat, Liebste«, sagte er, »und er ist in der Schlacht gestorben.«
    »Aber ich habe ihn getötet!«
    »Nein, das hast nicht du getan«, widersprach Sharpe, und dann hörte er hinter sich Hufschlag und wandte sich um, denn er hoffte, Colonel McCandless zu sehen, doch es waren General

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