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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Thomas«, sagte er.
    »Aye, das kann ich mir denken. Maréchal Victor ist kein Narr. Dragoner, stimmt’s?«
    »Ein ganzer Trupp von ihnen.« Lord William versuchte, sie besser in den Fokus zu bekommen. »Aber wirklich viele sind es nicht. Vielleicht zwanzig.« Er konnte die grünen Uniformen der Kavalleristen deutlich vor den weißen Häusern erkennen. »Und ja, es sind Dragoner, Sir, und sie sind in einem Dorf zwischen zwei niedrigen Hügeln. Drei Meilen entfernt vielleicht.« Auf einem Dach blitzte etwas, und Lord William nahm an, dass ein Franzose sie ebenfalls durch ein Fernrohr beobachtete. »Wie es aussieht, beobachten sie uns.«
    »Und sie werden ihre Beobachtungen melden«, sagte Sir Thomas düster. »Sie werden Befehl haben, uns in Ruhe zu lassen, Willie. Sie sollen uns nur im Auge behalten, und ich wette das Herzogtum Ihres Vaters gegen die Hütte eines meiner Wildhüter, dass Maréchal Victor sich bereits auf dem Marsch befindet.«
    Lord William suchte die Hügel zu beiden Seiten des Dorfes ab, doch nirgends war ein Feind zu sehen. »Sollen wir Doñ a Manolito Bescheid sagen?«, fragte er.
    Dieses eine Mal protestierte Sir Thomas nicht gegen die Verwendung des Spitznamens. »Lassen wir ihn lieber in Frieden«, sagte er leise und schaute zu dem spanischen General. »Wenn er erfährt, dass grüne Männer ihn verfolgen, nimmt er vermutlich die Beine in die Hand und rennt weg. Das haben Sie mich nicht sagen gehört, Willie.«
    »Ich bin der Inbegriff der Diskretion, Sir«, erwiderte Lord William. Dann schob er das Fernrohr wieder zusammen und verstaute es in der Satteltasche. »Aber wenn Victor auf dem Marsch ist, Sir …«, fügte er hinzu und dachte darüber nach, was das implizierte.
    »Dann wird er uns den Weg versperren«, vollendete Sir Thomas den Satz. Er klang schon wieder ein wenig fröhlicher. »Und das heißt, dass wir werden kämpfen müssen. Und wir müssen kämpfen. Wenn wir fliehen, dann werden diese Advokaten in Cadiz sagen, die Franzosen könnten nicht geschlagen werden. Sie werden um Frieden betteln, uns aus Cadiz werfen und die Froschfresser einladen. Wir müssen kämpfen, Willie, und wir müssen den Spaniern zeigen, dass wir auch siegen können. Schauen Sie sich all die Männer an.« Er deutete auf die Rot- und Grünröcke. »Das sind die besten Männer der Welt, Willie, die besten! Also lassen Sie uns eine Schlacht provozieren. Lassen Sie uns tun, weshalb wir hergekommen sind!«
    Die spanische Infanterie, die darauf wartete, den Damm zu überqueren, musste von der Straße springen, um die beiden britischen Batterien vorbeizulassen. Als General Lapena sah, wie seine Männer auseinandergetrieben wurden, ritt er zu Sir Thomas und verlangte entrüstet zu wissen, warum die zehn Geschütze mit ihren Protzen die Marschordnung gebrochen hatten.
    »Sie brauchen sie am anderen Ufer«, antwortete Sir Thomas ermutigend, »für den Fall, dass die Franzosen kommen, während Ihre tapferen Männer noch mit der Überquerung beschäftigt sind.« Er deutete zu dem vordersten Geschützzug auf dem Damm. »Schneller!«, brüllte er dem Geschützführer zu. »Treiben Sie die Kerle an!«
    »Jawohl, Sir!« Der Lieutenant grinste.
    Eine Kompanie Riflemen wurde als Eskorte mit den Geschützen geschickt. Sie nahmen ihre Munitionstaschen ab, wateten auf dem Damm und positionierten sich rechts und links von den Gespannen, um die Mannschaften zu beruhigen. Die erste Batterie unter Captain Shenley kam gut voran. Das Wasser reichte bis zu den Achsen der Geschütze, doch vier Neunpfünder und eine Fünfeinhalbzoll-Haubitze, jedes Geschütz von acht Pferden gezogen, schafften die Überfahrt ohne Missgeschick. Die Protzen mussten geleert werden, sodass das Wasser die zwanzig Pulverladungen, die sie jeweils trugen, nicht unbrauchbar machen konnte. Die Ladungen wurden auf die Trosswagen gelegt, die hoch genug waren und auch noch hundert zusätzliche Schuss Munition transportierten.
    »Jetzt die zweite Batterie!«, befahl Sir Thomas. Jetzt war er wieder guter Stimmung, denn Shenleys Batterie trieb bereits die Spanier am anderen Ufer auseinander. Plötzlich hatten alle es eilig.
    Dann rutschte das vorderste Geschütz der zweiten Batterie vom Damm. Sir Thomas sah nicht, was geschah. Später erfuhr er, dass eines der Pferde gestolpert war und dadurch das ganze Gespann nach links gezogen hatte. Die Pferdeführer hatten gegengelenkt, doch das Geschütz war in Bewegung geraten, von der Straße gerutscht und mit lautem Platschen in

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