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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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dahinter versuchten nun nachzuladen, um das Feuer zu erwidern, doch wenn eine Kolonne erst einmal zum Stillstand gekommen war, dann war sie einfach nur ein riesiges Ziel, und Sir Thomas’ Männer schossen in ihr Herz, und auch wenn die Grenadiere Elitetruppen waren, so konnten sie doch nicht so schnell schießen wie die Rotröcke.
    General Dilkes, dessen Pferd an Brust und Schulter blutete, ritt neben Sir Thomas. Er schwieg und blickte den Hügel hinauf, wo Maréchal Victor auf seinem Pferd saß und zuschauen musste, wie dreitausend Mann von Musketen aufgehalten wurden. Es gab auch nichts zu sagen. Jetzt lag alles in den Händen seiner Männer.
    Links von der britischen Linie, hinter den 1st Foot Guards, kämpfte Major Browne mit den Resten seines Flankenbataillons. Weniger als die Hälfte seiner Männer, die den Hügel hinaufgeklettert waren, waren noch in der Lage zu schießen, und dennoch jagten sie eine Salve nach der anderen in die nächstbeste französische Kolonne, und in ihrem Eifer stiegen sie immer weiter den Hügel hinauf und in die Flanke der Kolonne.
    »Diese Gauner muss man doch einfach lieben, nicht wahr?«, schrie Sir Thomas General Dilkes über den Lärm hinweg zu, und General Dilkes war von der Frage so sehr überrascht, dass er laut lachte. »Es ist wohl an der Zeit, dass wir ihnen unsere Bajonette zu schmecken geben«, sagte Sir Thomas.
    Dilkes nickte. Er beobachtete, wie die Rotröcke ihre mörderischen Salven abfeuerten, und er schätzte, dass er gerade gesehen hatte, wie seine Männer ein Wunder vollbracht hatten.
    »Ich verbürge mich dafür, dass sie laufen werden«, sagte Sir Thomas und hoffte, dass er recht behalten würde.
    »Bajonette pflanzt auf!« Dilkes fand seine Stimme wieder.
    »Auf sie, Jungs!« Sir Thomas winkte mit seinem Hut und galoppierte die Linie entlang. »Auf sie! Werft sie von meinem Hügel! Rauf auf meinen Hügel!«
    Und wie Hunde, die man losgelassen hatte, stürmten die Rotröcke mit aufgepflanztem Bajonett den Hügel hinauf, und Maréchal Victor hörte das Schreien, als die Klingen ihre grausige Arbeit begannen.
    »Um Gottes willen, kämpft!«, sagte er zu niemandem Bestimmten, doch seine sechs Bataillone gerieten ins Wanken. Panik breitete sich in ihren Reihen aus. Die hintersten Männer, die, die sich am wenigsten in Gefahr befanden, wichen langsam zurück, und die vordersten Reihen wurden von den Rotröcken niedergemacht. Die Kapelle, die weit hinter den Kämpfenden stand und noch immer die verbotene Marseillaise spielte, fühlte die nahende Katastrophe, und die Musik geriet ins Stocken. Der Kapellmeister versuchte, seine Musiker wieder zur Ordnung zu rufen, doch das lauteste Geräusch war nun der heisere Kriegsschrei der Briten, und anstatt weiterzuspielen, rannten die Musiker einfach weg. Die Infanterie folgte ihnen.
    »Die Geschütze«, sagte Victor zu einem Adjutanten. »Schaffen Sie die Geschütze vom Hügel!« Es war eine Sache, einen Kampf zu verlieren, aber etwas völlig anderes, zuzulassen, dass die geliebten Kanonen des Kaisers erbeutet wurden, und so zogen die Kanoniere die Geschütze ostwärts vom Hügel. Zwei konnten sie jedoch nicht mehr retten, denn die Rotröcke waren schon zu nah, und sie gingen verloren. Maréchal Victor und sein Stab folgten den vier Geschützen, und die Reste des sechs Bataillone rannten um ihr Leben, über den Hügel und im Osten wieder hinab, und hinter ihnen kamen die Rot- und Grünröcke mit ihren Bajonetten, um sich den Sieg zu nehmen.
    Général Rousseau, der die Grenadiere kommandierte, und Général Ruffin, der die besiegte Division befehligt hatte, wurden beide verwundet und zurückgelassen. Sir Thomas wurde ihre Gefangennahme gemeldet, doch er sagte nichts dazu. Er ritt einfach den Hügel hinauf und schaute von oben zu, wie der Feind floh, und er erinnerte sich an jenen Augenblick vor langer Zeit in Toulouse, da die Soldaten Frankreichs seine tote Frau beleidigt und ihr ins Gesicht gespuckt hatten. Bis dahin hatte Sir Thomas noch mit Frankreich sympathisiert. Er hatte geglaubt, ihre Ideale von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit seien ein Vorbild für Großbritannien. Er hatte Frankreich geliebt. Doch das war vor neunzehn Jahren gewesen. Neunzehn Jahre, in denen Sir Thomas nicht vergessen hatte, wie die Franzosen seine tote Frau verspottet hatten, und so stellte er sich nun in den Steigbügeln auf, legte die Hände um den Mund und schrie: »Erinnert euch an mich!« Er schrie es auf Englisch, doch das war egal, denn

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