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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Gewehr von der Schulter. Dann kniete er sich hin und zielte auf Vandal. »Du Bastard«, sagte er, drückte ab, und Rauch quoll aus dem Lauf. Als sich der Pulverdampf verzog, lebte Vandal immer noch. Er saß nach wie vor auf seinem Pferd und drosch mit der flachen Seite seines Degens auf seine Männer ein, um sie gegen Goughs Iren zu treiben. Sharpe fluchte. »Dan!«, rief er nach Hagman. »Knall den Bastard ab!«
    »Sharpe!«, rief der Brigadier erneut. »Das Geschütz!«
    Sharpe drehte sich um. Dass es sich bei der verschleierten Frau um Caterina handelte, überraschte ihn nicht wirklich, aber er fragte sich, wie dumm man sein musste, um eine Frau in dieses Schlachthaus zu bringen. Dann schaute er zu der aufgegebenen französischen Haubitze und sah, dass die Lunte noch im Loch steckte. Das hieß, dass die Kanone geladen war. Sharpe suchte im Gras nach dem Zündstock, fand ihn aber nicht. Das halbe Bataillon des 67th, die beiden Kompanien der Cauliflowers und die überlebenden portugiesischen Caçadores rückten jenseits des Geschützes gegen Lavals letztes Reservebataillon vor, das dem unter Druck stehenden 8. Linienregiment zu Hilfe eilen wollte. Die Kanone, dachte Sharpe, wäre vielleicht nützlicher, wenn man sie auf das Reservebataillon richtete, doch dann erinnerte er sich an den armen Jack Bullen. »Sergeant! Die verdammte Kanone muss umgedreht werden!«
    Harper, Galiana, Sharpe und Harris packten gemeinsam an und richteten die Haubitze auf das 8. Linienregiment. »Hier, Sharpe!« Der Brigadier warf ihm ein Zunderkästchen zu.
    »Aus dem Weg!«, rief Sharpe den anderen Riflemen zu, schlug Funken und blies auf das getränkte Leinentuch in dem Kästchen, bis es brannte. Er zog das ganze Leinentuch heraus, verbrannte sich dabei die Finger und beugte sich über das Rad der Lafette, um das brennende Tuch auf das Zündloch zu werfen. Als er das Pulver zischen hörte, sprang er weg.
    Der Rückstoß warf die Haubitze zurück. Es war ein Sechs-Zoll-Geschütz, und es war mit einer Kartätsche geladen gewesen, und nun rissen die Kugeln mit der Wucht einer Bataillonssalve blutige Lücken in die französische Flanke. Doch da die Kanone nicht sonderlich weit entfernt stand, fächerten sich die Kugeln nicht auf, aber dort, wo sie trafen, richteten sie enormen Schaden an, und Sharpe, der zur Seite gesprungen war, sah, dass Vandal verschwunden war. Sharpe zog erneut den Säbel und wartete darauf, den Colonel wieder zu sehen. Hinter ihm feuerten die Männer des 67th, des 47th und die Portugiesen ihre Salven auf das Reservebataillon. Duncans Geschütze deckten es mit Granaten ein. Irgendwo heulte ein Mann wie ein Hund.
    Colonel Vandal war auf dem Boden. Sein Pferd lag im Sterben und schrie, während es immer wieder mit dem Kopf auf den sandigen Boden schlug. Vandal selbst war benommen, doch er glaubte nicht, dass er verwundet war, und schließlich gelang es ihm, wieder aufzustehen. Doch dann musste er erkennen, dass die Rotröcke auf seinen Adler vorrückten.
    »Tötet sie!«, schrie er, doch der Schrei war nur ein Krächzen. Ein riesenhafter Sergeant mit einer Partisane schlug auf die Sergeanten ein, die die französische Standarte verteidigten. »Tötet sie!«, schrie Vandal erneut. In diesem Augenblick stürzte sich ein junger, dürrer Rotrockoffizier auf die Standarte und schlug mit dem Degen nach Sous-Lieutenant Guillemain, der die Ehre hatte, den Adler des Kaisers zu tragen. Vandal stieß mit dem Degen nach dem dünnen Offizier, und spürte, wie die Degenspitze über die Rippen des Mannes schabte. Der Rotrock ignorierte den Stoß, griff mit der freien Hand nach der Standarte und versuchte, sie Guillemain aus der Hand zu reißen. Zwei französische Unteroffiziere töteten den Mann, und Vandal sah, wie das Leben in den Augen des Rotrocks erlosch, noch bevor er den Boden berührte. Dann taumelte einer der französischen Sergeanten zurück. Sein Auge war nur noch ein blutiger Klumpen, und eine gewaltige Stimme brüllte ihm ins Gesicht: »Faugh a ballagh!«
    Sergeant Masterson hatte gesehen, wie Ensign Keogh getötet worden war, und jetzt war Masterson wütend. Er hatte einen der Mörder mit der Partisane niedergestreckt und schlug nun nach dem zweiten. Er traf den Mann mit der Speerspitze, riss sie wieder heraus und rammte sie Guillemain in den Hals. Der Lieutenant gurgelte, spie Blut, und Vandal griff nach dem Adler, doch Masterson riss die Partisane zur Seite, sodass der sterbende Guillemain auf den Colonel fiel. Dann riss

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