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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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neun Gegnern zu tun hatten, alle mit Musketen bewaffnet, und auf diese Entfernung verfehlte noch nicht einmal eine Muskete ihr Ziel. Sobald sie den Schutz des breiten Sims verlassen hatten, würde mindestens einer von ihnen getroffen werden. »Wir werden jetzt Folgendes tun«, sagte Sharpe. »Wir müssen die Bastarde ablenken. Schade, dass wir keine Rauchbomben mehr haben.«
    »Die haben gut funktioniert, nicht wahr?«, bemerkte Harper glücklich. Rauch quoll aus dem Treppenhaus, das in die Krypta führte, und verteilte sich im Kirchenschiff, doch es war bei Weitem nicht genug, um den Männern unten den Blick in die Kuppel zu nehmen.
    Sharpe kauerte auf dem Tambour und schaute sich die Gerüste in der Vierung an. Montseny und seine Männer hielten sich gerade so außer Sicht. Ohne Zweifel warteten sie darauf, dass Sharpe die Sicherheit des Simses verließ, dann würden sie eine Salve feuern. Er musste sie ablenken, dachte er, sie irgendwie verwirren – aber wie? »Hast du noch mehr Steine, Pat?«
    »Davon gibt es Dutzende hier, Sir.«
    »Wirf sie runter. Einfach nur, damit die da unten glücklich sind.«
    »Darf ich das Salvengewehr einsetzen, Sir?«
    »Nur, wenn du zwei, drei von ihnen auf einem Haufen siehst.« Das Salvengewehr war eine wahrlich bösartige Waffe, doch das Nachladen dauerte so lange, dass es so gut wie nutzlos war, wenn man es einmal abgefeuert hatte.
    »Was ist mit Ihnen, Sir?«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Sharpe. Es war eine verzweifelte Idee, aber Sharpe hatte ein langes Seil entdeckt, das am Fuß des gegenüberliegenden Gerüsts angebunden war. Es reichte weit in die Kuppel hinauf, verschwand in der Dunkelheit und tauchte nicht weit von Sharpe entfernt wieder auf. An einem Ende befand sich ein schwerer Eisenhaken, und dieser Eisenhaken war rechts von Sharpe an das Gerüst und die Plattform unter ihm gebunden. Das Seil diente dazu, schwere Steinblöcke in die Kuppel zu hieven. »Geben Sie mir das Messer zurück«, sagte Sharpe zu Pumphrey. »Jetzt, Pat!«, rief er, und Harper wuchtete einen Kalksteinblock über die Kante und ließ ihn ins Kirchenschiff fallen, und als der Stein auf den Boden schlug, ließ Sharpe sich wie ein Seemann die Leiter hinunter gleiten. Hart prallte er auf der Plattform auf und spürte, wie sie zitterte. Ein zweiter Stein schlug auf den Kathedralenboden, und Montseny dachte wohl, die Engländer hätten keine Munition mehr, denn er und drei andere Männer traten mit ihren Musketen aus der Deckung heraus.
    »Gott segne euch«, sagte Harper und feuerte sein Salvengewehr ab. Der Lärm war ohrenbetäubend, eine gewaltige Explosion, die in der Kirche widerhallte, und sieben Kugeln schlugen in den Raum zwischen dem Chorgestühl. Unten fluchte ein Mann, als Sharpe den Haken erreichte. Eine Muskete schoss auf ihn, doch der Schuss kam aus dem anderen Querschiff, und die Kugel verfehlte ihn. Sharpe packte den schweren Haken und sägte mit dem Messer durch das Seil, das ihn an Ort und Stelle hielt. Dann trug er den Haken und das schwere Tau, an dem er hing, über die Planke, die Leiter hinauf und auf den Tambour, als im selben Augenblick zwei weitere Schüsse im Zwielicht unten aufblitzten. Er gab Harper den Haken. »Zieh daran«, sagte er. »Aber nicht reißen. Zieh einfach so kräftig, wie du kannst.« Sharpe wollte nicht, dass die Männer unten verstanden, was hier vor sich ging, deshalb musste das Seil langsam gespannt werden.
    Ein leises Kreischen oben in der Dunkelheit verriet, dass das Seil dort durch einen Flaschenzug lief. Sharpe sah, wie es sich spannte, und er hörte Harper stöhnen. Unten bewegte sich ein Schatten, und Sharpe nahm sein Gewehr, zielte schnell und schoss. Der Schatten verschwand. Harper zog mit all seiner gewaltigen Kraft, während Sharpe eine neue Patrone herausholte.
    »Es rührt sich nicht«, keuchte Harper.
    Sharpe lud nach und gab Gewehr und Pistole dann Lord Pumphrey. »Amüsieren Sie die Kerle ein wenig«, sagte er, hockte sich neben Harper und zog gemeinsam mit ihm am Seil. Es rührte sich keinen Zoll. Das andere Ende war an einen Gerüstpfosten gebunden, und der wollte sich offenbar nicht bewegen lassen. Der Knoten war bis zu der Stelle hinaufgerutscht, wo ein Querpfosten daran befestigt war, und von da ging es einfach nicht weiter. Der Winkel war vollkommen falsch, aber wenn es Sharpe gelang, den Pfosten zu bewegen, dann hätten sie vielleicht die Ablenkung, die sie brauchten.
    Lord Pumphrey feuerte eine seiner beiden Duellpistolen ab, dann

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