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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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herauszufinden …«
Er zuckte zusammen. Das konnte ich ihm nicht verübeln. Die Alton-Gabe ist nichts, womit man herumspielt, und ich habe erfahrene Techniker mit langjähriger Turmausbildung kennen gelernt, die sich der eng gebündelten Gabe des erzwungenen Rapports nicht stellen wollten. Ich kann die Alton-Gabe anwenden, wenn ich muss, aber gern tue ich es nicht. Es ist fast wie eine Vergewaltigung, dies gewaltsame Eindringen in einen Geist, die Unterwerfung einer anderen Persönlichkeit, eine ultimate Eroberung. Nur die wahrscheinlich nichtexistenten Götter Darkovers wissen, warum eine solche Fähigkeit in die Alton-Linie hineingezüchtet wurde, damit ihre Träger den Rapport mit einem unwilligen anderen erzwingen, seinen Widerstand lahmen können. Auch Regis fürchtete sich davor, und das verstand ich nur zu gut. Mein Vater hatte meine eigene Gabe auf diese Weise erweckt, als ich noch ein Junge war. Nur so hatte er die Ratsmitglieder dazu bringen können, mich anzuerkennen: Er zeigte ihnen, dass ich, fremdartig und ein halber Terraner, die Alton-Gabe besaß - und ich war danach wochenlang krank gewesen. Mich schreckte der Gedanke, Regis das Gleiche anzutun.
Ich sagte: »Vielleicht könnte man es dir in einem Turm sagen. Irgendeine Bewahrerin …« Dann erinnerte ich mich, dass es hier in der Comyn-Burg eine Bewahrerin gab. Ich neigte dazu, es zu vergessen. Ashara vom Comyn-Turm musste jetzt unglaublich alt sein; ich hatte sie nie gesehen und mein Vater vor mir auch nicht … Aber jetzt arbeitete Callina als ihre Stellvertreterin, und Callina war meine und Regis’ Verwandte. »Callina könnte es dir sagen, wenn sie wollte.«
Regis nickte, und ich spürte, dass seine Panik nachließ. Es löste seine Ängste, dass wir ruhig und sachlich darüber sprachen, als sei es nichts als ein Problem der Laran-Technik. Aber auch mir war unbehaglich zu Mute. Als wir die Kristallkammer verließen, waren die Flure leer. Die Ratsmitglieder hatten sich getrennt und waren ihrer eigenen Wege gegangen. Die Sitzungen dieses Jahres waren vorbei. Nichts blieb mehr als der morgige Festnacht-Ball. Auf der Schwelle der Kammer kam uns der Syrtis-Junge entgegen. Er übersah mich fast völlig und eilte zu Regis.
»Ich bin zurückgekommen, weil ich wissen wollte, was mit dir passiert ist!«, rief er. Regis lächelte ihm zu, und da entfernte ich mich still.
Ich hatte das Gefühl, ein unwillkommener Dritter zu sein. Während ich allein weiterging, identifizierte ich eine meiner Emotionen. War ich eifersüchtig auf das, was Regis mit Danilo verband? Nein, bestimmt nicht.
Aber ich bin allein, bruderlos, freundlos, kämpfe allein gegen die Comyn, die mich hassen, und es gibt niemanden, der an meiner Seite steht. Mein ganzes Leben hatte ich im Schatten meines Vaters verbracht, und seit er mir genommen war, ertrug ich die Einsamkeit nicht mehr. Und Marius, der an meiner Seite hätte stehen können - auch Marius war tot, gestorben an der Kugel eines Mörders, und außer Lerrys dachte niemand unter den Comyn daran, den Mord zu untersuchen. Ich erschrak, denn soeben entdeckte ich ein weiteres Element meiner tiefen Trauer um Marius. Es war Erleichterung - Erleichterung darüber, dass ich ihn nicht zu testen brauchte, wie mein Vater mich getestet hatte, dass ich nicht rücksichtslos in ihn einzudringen und ihn unter dem furchtbaren Angriff auf die Identität sterben zu fühlen brauchte. Er war gestorben, aber weder von meiner Hand noch unter meinem Laran.
Ich hatte immer gewusst, dass mein Laran töten konnte, aber ich hatte nie damit getötet.
Gedankenverloren kehrte ich in die Alton-Räume zurück. Sie waren mein Zuhause, sie waren in meinem Leben lange Zeit mein Heim gewesen, und doch kamen sie mir leer, widerhallend, wüst vor. Mir war, als könne ich in jeder Ecke meinen Vater sehen, so wie seine Stimme immer noch ein Echo in meinem Geist hervorrief. Diener verstauten Habseligkeiten, die aus dem Stadthaus nach hier gebracht worden waren, und Andres lief hierhin und dahin und beaufsichtigte sie. Er sah mich, ließ alles liegen und stehen, eilte mir entgegen und wollte wissen, was mir zugestoßen sei. Ich hatte nicht gewusst, dass man es mir - was es auch sein mochte - vom Gesicht ablesen konnte, aber ich ließ mir von ihm einen Drink bringen, setzte mich und trank ihn langsam aus. Dabei überlegte ich von neuem, was Regis in der Kristallkammer getan hatte. Er hatte Beltran Angst eingejagt. Aber wahrscheinlich nicht genug.
Ich glaubte nicht, dass

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