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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Beltran darauf brannte, die Domänen in einen Krieg zu stürzen. Doch ich kannte seine Rücksichtslosigkeit, und deshalb durften wir nicht darauf bauen, nicht jetzt, da sein Stolz verletzt worden war, der Stolz der Aldarans.
Ich sagte zu Andres: »Du hörst, was die Dienstboten schwatzen. Sag mir, ist Beltran in die Aldaran-Räume hier in der Comyn-Burg eingezogen?«
Andres nickte düster, und ich hoffte, Beltran werde die Zimmer mit Ungeziefer und Läusen gefüllt finden; sie hatten seit dem Zeitalter des Chaos leer gestanden. Es sagte etwas über die Comyn aus, dass man sie niemals anderen Zwecken nutzbar gemacht hatte.
Andres stand neben meinem Sessel und knurrte: »Ich will doch nicht hoffen, dass du die Absicht hast, ihm dort einen Besuch abzustatten!«
Die Absicht hatte ich nicht. Es gab nur eine Möglichkeit in der Welt, dass ich jemals wieder in Armesreichweite meines Cousins kommen würde, nämlich wenn er mich gebunden und geknebelt hatte. Er hatte mich schon einmal betrogen; ich würde ihm keine neue Chance geben. Versunken in mein Elend, spielte ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, einen Augenblick mit dem Gedanken an den Fluchtweg, den mir dieser Dan Lawton in der Terranischen Zone angeboten hatte. Dort könnte ich mich vor Sharra verstecken … Aber das war keine Lösung, und es überließ Regis und Callina hilflos den undurchschaubaren Vorgängen unter den Comyn. Ich war nicht völlig allein. Der Gedanke an Callina wärmte mir das Herz. Ich hatte gelobt, ihr beizustehen. Und ich hatte immer noch nicht mit meiner Verwandten Linnell gesprochen, ausgenommen die Minuten am Grab meines Bruders. Heute war Festabend, wo der Tradition folgend in allen Domänen den Frauen Früchte und Blumen als Geschenk gesandt werden. Auch der geringste Haushalt in Thendara würde den nächsten Morgen nicht ohne zumindest ein paar Gartenblumen oder eine Hand voll Trockenobst für die Frauen der Familie vorübergehen lassen, und ich hatte wegen eines Geschenks für Linnell nichts unternommen. Wahrlich, ich war zu lange von Darkover fort gewesen.
Auf den Märkten der Altstadt hielten heute Obst- und Blumenhändler ihre Waren feil. Ich ging zur Tür, doch dann zögerte ich. Es widerstrebte mir, mich zu zeigen. Verdammt noch mal, in der Zeit als ich mit Dio zusammenlebte, hatte ich mein narbenbedecktes Gesicht, meine fehlende Hand beinahe vergessen, und nun benahm ich mich, als sei ich gerade erst verstümmelt worden. - Dio! Wo war Dio, hatte ich tatsächlich ihre Stimme in der Kristallkammer gehört? Ich ermahnte mich streng, es komme nicht darauf an, ob sich Dio hier oder anderswo aufhalte. Wenn sie entschlossen war, nicht zu mir zu kommen, war sie für mich verloren. Aber trotzdem konnte ich mich nicht zwingen, ins Erdgeschoss der riesigen Burg hinabzusteigen und durch Beltrans »Ehrenwache« in die Altstadt zu gehen.
Einige der Männer müssen mich kennen, sich an mich erinnern … Zuletzt - und ich hasste mich für dies Versagen - beauftragte ich Andres, für Linnell ein paar Blumen zu besorgen. Sollte ich auch Dio welche schicken? Ehrlich, ich wusste nicht, wie man sich in einer solchen Situation höflich benahm. Da draußen im Imperium können geschiedene Eheleute ganz normal freundlich zueinander sein. Hier auf Darkover ist das unvorstellbar. Und jetzt war ich auf Darkover, und wenn Dio nichts mehr von mir wissen wollte, würde sie wahrscheinlich auch eine Festgabe ablehnen. Bitterkeit quoll in mir hoch, als ich dachte: Sie hat Lerrys, der ihr Früchte und Blumen schicken kann. Hätte Lerrys in diesem Augenblick vor mir gestanden, dann hätte ich ihn wohl geschlagen. Doch was würde mir das bringen? Nichts. Nach kurzem Überlegen nahm ich einen Mantel und warf ihn mir über die Schultern. Aber als Andres fragte, wohin ich ginge, hatte ich keine Antwort für ihn. Meine Füße trugen mich nach unten und durch Höfe und umschlossene Gärten, in mir unvertraute Teile der Burg. Einmal fand ich mich in einem Hof unterhalb der verlassenen AldaranRäume wieder - verlassen mein ganzes Leben lang bis heute. Halb und halb wünschte ich mir, hineinzugehen, mir Beltran vorzunehmen und von ihm zu verlangen - was? Ich wusste es nicht. Ein anderer Teil von mir wollte die Stadt durcheilen und feige Zuflucht in der Terranischen Zone suchen, und dann
- was? Ich konnte Darkover nicht verlassen, solange die Sharra-Matrix hier war, ich hatte es versucht. Wieder und wieder versucht. Das bedeutete für mich den Tod, einen weder

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