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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Person suchen, wie wir sie brauchten. Auf irgendeiner unter den Millionen und Milliarden von Welten in Raum und Zeit gab es irgendwo einen Menschen, der bestimmte Eigenschaften besaß - und dem bestimmte Eigenschaften fehlten. Mit Hilfe des Schirms konnten wir die Schwingungen dieses Geistes auf diesen bestimmten Ort in Raum und Zeit abstimmen, hier, jetzt, zwischen den beiden Polen des Schirms. Da die Matrix den Raum auslöschte, konnten wir die - nun, wir nennen sie Energonen, und der Name ist so gut wie irgendein anderer -, also die Energonen jenes Geistes und des dazugehörigen Körpers verlagern und nach hier holen. Mein Verstand spielte mit Ausdrücken wie Materie-Transmitter, Hyperraum, Dimensionsreise. Aber das waren nur Wörter. Der Schirm war die Wirklichkeit.
Ich ließ mich in einen der Sessel vor den Schirm fallen und beschäftigte mich mit einer Kalibrierung, die es mir erlauben würde, meine und Callinas Schwingungen einander anzugleichen - besser gesagt, die Schwingungen ihrer und meiner Matrix. Ohne hochzublicken, sagte ich: »Du wirst den Monitor-Schirm ausschalten müssen, Callina«, und sie nickte.
»Es geht ein Entlastungsrelais durch Arilinn.« Sie berührte Kontrollen, und die glasige Oberfläche des Monitor-Schirms - er war groß, aber nur die Hälfte des gigantischen Schirms vor mir
- flackerte hektisch, wurde dunkel und entfernte jede kontrollierte Matrix auf Darkover aus diesem Relais. Ein Gitter knatterte, sandte kurze Stakkato-Signale aus. Callina lauschte aufmerksam, doch ich vernahm nichts - die Botschaft war nicht hörbar, und ich war zu beschäftigt, um mich in die Relais einzuschalten. Dann sprach Callina selbst - laut, vielleicht aus Höflichkeit mir gegenüber, vielleicht um ihre eigenen Gedanken für das Relais zu bündeln.
»Ja, ich weiß, Maruca, aber wir haben die Hauptschaltung hier in Thendara unterbrochen; du musst die Kontrolle schon von dort aus durchführen.« Wieder das stumme Zuhören, dann befahl sie energisch: »Leg eine Abschirmung der dritten Ebene um Thendara! Dies ist ein direkter Befehl von den Comyn; gehorche und führe ihn aus!« Seufzend wandte sie sich ab.
»Dieses Mädchen ist die lärmendste Telepathin auf dem ganzen Planeten! Jetzt weiß jeder mit einer Spur von Laran, dass heute Nacht irgendetwas in Thendara vorgeht!«
Wir hatten keine andere Wahl gehabt, das sagte ich ihr. Sie nahm ihren Platz vor dem Schirm ein, und ich machte mein Gehirn leer und aufnahmebereit für alles, was sie von mir verlangen mochte. Welcher Fremde würde für unsere Zwecke brauchbar sein? Ohne dass wir es wollten - zumindest ohne dass ich es wollte - formte sich ein Muster auf dem Schirm. Ich erkannte die blassen Symbole in dem Augenblick, als ich durch Überladung meines Sehnervs blind und taub wurde. Dieser Vorgang ist immer Furcht erregend, ganz gleich, wie oft man ihn schon erlebt hat.
Langsam orientierte ich mich ohne nach außen gerichtete Sinne innerhalb des Schirms. Mein Geist breitete sich über astronomische Entfernungen aus, durchquerte in Sekundenbruchteilen ganze Galaxien und Parseks subjektiver Raumzeit. Vage Berührungen dieses und jenes Bewusstseins, Bruchstücke von Gedanken, Gefühle, die wie Schatten dahintrieben - das Treibgut des mentalen Universums.
Kurz bevor ich den Kontakt spürte, sah ich das weiß glühende Aufflammen im Schirm. Irgendwo hatte sich ein anderer Verstand in dem Muster verfangen, das wir wie ein Netz ausgeworfen hatten, eine Intelligenz, die dem Muster entsprach.
Ich sprang körperlos hinaus, geteilt in eine Milliarde subjektiver Fragmente, ausgebreitet über einen weiten Abgrund der Raumzeit. Wenn jetzt irgendetwas schief ging, konnte ich nie mehr in meinen Körper zurückkehren und musste für immer auf der Raumzeit-Kurve dahintreiben.
Mit unendlicher Vorsicht ergoss ich mich in den fremden Geist. Ein kurzer, schrecklicher Kampf, dann war er in meinen eingebettet. Die Welt ging unter in Farben und den Flammen schmelzenden Glases. Die Luft wand sich. Das Schimmern auf dem Schirm wurde zum Schatten, dann fest, dann eine sich klärende Dunkelheit …
»Jetzt!« Ich sprach nicht, ich warf Callina den Befehl einfach zu. Licht stach mir in die Augen, etwas riss an meinem Gehirn, der Fußboden schien zu schwanken, und Callina wurde mir in die Arme geschleudert, als die Energonen die Luft und mein Gehirn versengten.
Halb betäubt, aber noch bei Bewusstsein sah ich, dass der Schirm leer war. Der fremde Verstand hatte sich von meinem

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