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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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nie ertragen können. Callina blickte hilflos zu mir auf und versuchte, das schluchzende Mädchen zu beruhigen.
»Geh weg. Darum kümmere ich mich!« Und als Kathie von neuem losschluchzte, wiederholte sie: »Lew, geh weg!« Ich wurde wütend. Warum vertraute Callina mir nicht? Ich verbeugte mich übertrieben. »Su serva, domna«, sagte ich so kalt und ironisch wie möglich, drehte ihr den Rücken und ging hinaus.
Und in diesem Augenblick, als ich Callina im Zorn verließ, löste ich die Falle aus, die über uns allen zuschnappte. Sobald es dunkel wurde, leuchtete jedes Licht in der ComynBurg auf. Einmal bei jeder Reise Darkovers um seine Sonne mischten sich die Comyn, die Stadtbewohner von Thendara, Lords aus den Bergen, die im Unterland zu tun hatten, Konsuln von anderen Planeten, Botschafter und Terraner aus der Handelsstadt in der Festnacht und trugen große Herzlichkeit zur Schau. Heute kam jeder, der auf dem Planeten irgendeine Bedeutung hatte, und das Fest wurde mit einem Tanz im großen Ballsaal eröffnet.
Jahrhunderte der Tradition machten die Veranstaltung zu einem Maskenball, damit Comyn und gemeines Volk sich auf gleicher Stufe begegnen konnten. Als Zugeständnis an den Brauch trug ich eine schmale Halbmaske. Auf eine richtige Verkleidung hatte ich verzichtet, nur hatte ich meine mechanische Hand angelegt, um nicht gleich aufzufallen. Mein Vater hätte das für richtig gehalten, dachte ich. Ich stand am einen Ende des Saals und plauderte mit zwei Terranern vom Raumdienst. Sobald ich mich anständigerweise verabschieden konnte, trat ich an eins der Fenster und betrachtete die vier kleinen Monde, die schon beinahe in Konjunktion standen.
Hinter mir flammte die große Halle vor Farben und Kostümen, die jeden Winkel Darkovers und viele Perioden unserer Geschichte repräsentierten. Derik trug ein kostbares und prunkvolles Kostüm aus dem Zeitalter des Chaos, aber er war nicht maskiert - eine Pflicht eines Prinzen ist einfach die, dass er sich seinen Untertanen zeigt. Ich erkannte Rafe Scott in der Maske und mit der Peitsche eines Kifirgh-Duellanten, komplett mit klauenbesetzten Handschuhen.
In der traditionell für junge Mädchen reservierten Ecke hatte sich Linnell mit einer Flittermaske alles andere als unkenntlich gemacht. Sie war sich bewusst, dass alle Blicke auf ihr ruhten, und das Glück darüber leuchtete ihr aus den Augen. Als Comynara war sie jedermann auf Darkover bekannt - zumindest in den Domänen -, aber sie sah selten jemanden außerhalb des engen Kreises ihrer Cousins und der wenigen ausgewählten Freundinnen, die einer Lady der AillardDomäne gestattet waren. Heute durfte sie im Schutz ihrer Maske mit völlig Fremden sprechen und sogar tanzen; die Aufregung darüber war fast zu viel für sie.
Neben ihr sah ich Kathie, ebenfalls maskiert. Ob das eine weitere von Callinas glänzenden Ideen war? Nun, Schaden konnte dadurch nicht angerichtet werden; durch die Überbrückungsschaltung, die ich in ihrem Gehirn angebracht hatte, war Kathie sicher abgeschirmt, und es gab kaum eine bessere Möglichkeit, ihr zu beweisen, dass sie keine Gefangene, sondern ein geehrter Gast war. Wahrscheinlich hielt man sie für eine Dame geringeren Adels aus dem Aillard-Clan. Linnell lachte mich an, als ich näher trat.
»Lew, ich bringe deiner Cousine von Terra einige unserer Tänze bei. Stell dir vor, sie kannte sie noch nicht.«
Meine Cousine von Terra. Auch das musste Callina sich ausgedacht haben. Nun, es erklärte die leichte Unsicherheit, mit der Kathie Darkovanisch sprach. Kathie sagte freundlich: »Ich habe keinen Tanzunterricht gehabt, Linnell.«
»Nein? Was hast du dann gelernt? Lew, tanzt man auf Terra nicht?«
»Der Tanz«, dozierte ich trocken, »ist integraler Bestandteil aller menschlichen Kulturen. Es ist eine Gruppenaktivität, die von den Gruppenbewegungen der Vögel und Anthropoiden auf uns überkommen ist, und gleichzeitig eine gesellschaftliche Umsetzung des Paarungsverhaltens aller höheren Primaten, den Menschen eingeschlossen. In quasi-menschlichen Kulturen wie der Chieri wird der Tanz ein ekstatisches Verhaltensmuster ähnlich der Trunkenheit. Ja, man tanzt auf Terra, auf Megaera, Samarra, Alpha Ten, Vainwal, kurz, vom einen Ende der Galaxis zum anderen. Wer weitere Informationen wünscht: Vorlesungen über Anthropologie werden in der Stadt gehalten; ich bin nicht in der Stimmung dafür.« Mit einem Tonfall, der, wie ich hoffte, einem Cousin angemessen war, wandte ich mich an Kathie. »Ich

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