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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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hergeholt worden, weil Ihr im Geist der Zwilling meiner Schwester Linnell seid …«
Kathie fuhr zurück. »Zwilling im Geist? Das ist lächerlich! Bilden Sie sich ein, dass ich so etwas glaube?«
»Wenn Ihr es nicht tut«, entgegnete Callina, »wie kommt es dann, dass Ihr plötzlich versteht, was ich sage?«
»Natürlich weil Sie Terranisch sprechen … nein!«, rief Kathie aus, und ich sah, dass das Entsetzen sie von neuem zu überwältigen drohte. »Ja, welche Sprache spreche ich denn …?« Es war anzunehmen, dass sie, wenn sie Linnells Cherilly - Doppel war, potenzielles Laran besaß. Jedenfalls verstand sie uns jetzt. Callina sagte: »Wir hofften, Euch überzeugen zu können, dass Ihr uns helft, aber wir werden keinen Zwang und ganz gewiss keine Gewalt anwenden.«
»Und wo bin ich?«
»In der Comyn-Burg in Thendara.«
»Aber das ist halbwegs auf der anderen Seite der Galaxis«, flüsterte Kathie, drehte sich schnell um und sah aus dem Fenster in das rote Licht der untergehenden Sonne. Ihre weißen Hände verkrampften sich in einer Falte des Vorhangs. »Eine rote Sonne …«, hauchte sie. »Oh, ich habe solche Alpträume, wenn ich nicht aufwachen kann…« Sie war so todesblass, dass ich fürchtete, sie werde zusammenbrechen. Callina legte einen Arm um sie, und diesmal entzog Kathie sich ihr nicht. »Versuche uns zu glauben, Kind«, bat Callina. »Du bist hier auf Darkover. Wir haben dich hergeholt.«
»Und wer sind Sie?«
»Callina Aillard. Bewahrerin des Comyn-Rates.«
»Ich habe von den Bewahrerinnen gehört«, räumte Kathie ein. Dann sprudelte es von neuem aus ihr heraus: »Das alles ist Wahnsinn! Sie können keine terranische Bürgerin packen und einfach so über die halbe Galaxis ziehen! Mein … mein Vater wird auf der Suche nach mir den Planeten auseinander nehmen …« Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen. »Ich … ich möchte nach Hause!«
Ich wünschte, wir hätten diese ganze Sache niemals angefangen. Ich dachte an die Aureole des Verhängnisses, des Untergangs, des Todes, die ich um Linnell gesehen hatte … gnädige Evanda, war das erst gestern Abend gewesen? Konnte unsere Tat Linnell irgendwie gefährden? Was geschah, wenn Cherillys Duplikate sich begegneten? Ich kannte nicht einmal eine Legende, aus der ich mir hätte Rat holen können. In den Kilghardbergen gab es zwar eine alte Sage über einen Anführer oder Räuberhauptmann - das muss zu jener Zeit schwer zu unterscheiden gewesen sein -, der sein Duplikat aufspürte, damit er sich an zwei Orten gleichzeitig an die Spitze seiner Armee stellen konnte. Aber an mehr erinnerte ich mich nicht, und ich hatte keine Ahnung, was aus dem Duplikat geworden war, nachdem es seine Aufgabe erfüllt hatte. Vielleicht ließ der Räuberhauptmann ihn für seine eigenen Verbrechen hängen. Jedenfalls war ich sicher, dass er ein böses Ende genommen hatte.
Würde die Anwesenheit dieser Frau Linnell in Gefahr bringen? Eine Vorsichtsmaßnahme konnte ich ergreifen, indem ich einen Schutzschirm um ihren Geist legte, so dass sie ihre völlige Ahnungslosigkeit, ihre Unverwundbarkeit gegen die auf Darkover tätigen Gewalten behielt. Hoffentlich hatte ich, als ich ihre Gedanken berührte, um ihr die Kenntnis der Sprache zu vermitteln, diese Ahnungslosigkeit nicht schon gestört. Doch ich würde dafür sorgen, dass kein anderer es tat. Genauer gesagt, ich hatte vor, Kathie mit einer Barriere zu versehen, so dass jeder Versuch, telepathischen Kontakt mit ihr aufzunehmen oder ihren Geist zu unterwerfen, durch eine Art Überbrückungsschaltung an mich weitergeleitet wurde. Es hatte keinen Sinn, Kathie das zu erklären. Ich hätte mit der Natur der Laran-Gaben anfangen müssen, und da sie als Linnells genaues Duplikat ein Potenzial an Laran besaß, konnte sie, sobald sie darüber informiert war, schon durch diese Kräfte verwundbar geworden sein. So behutsam wie möglich stellte ich den Kontakt her.
Schmerz durchzuckte jeden ihrer Nerven, doch einen Augenblick später war er weg, und Kathie schluchzte krampfhaft.
»Was hast du getan? Ich konnte dich fühlen … es war entsetzlich … aber nein, das ist Wahnsinn … oder ich bin wahnsinnig - was war das?«
»Konntest du nicht warten, bis sie es versteht?«, fragte Callina. Aber ich hatte nur getan, was ich tun musste, und ich hatte es jetzt getan, weil ich Kathie sicher hinter ihrem Schutzschirm haben wollte, bevor irgendwer sie sah und Vermutungen anstellte. Es tat mir weh, sie weinen zu sehen; ich hatte Linnells Tränen

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