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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Ihnen nichts ausmacht, wie Sie zu dieser Narbe gekommen sind?«
»Nun, ich habe sie seit meinem zehnten Lebensjahr«, antwortete sie. »Ich glaube, es war ein Unfall mit einem Luftschlitten; die Wunde musste mit vier Stichen genäht werden.«
Ich schüttelte verblüfft den Kopf. »Meine Pflegeschwester hat genauso eine Narbe an der gleichen Stelle.« Aber Dio krümmte sich plötzlich wie vor Schmerz, und sofort war die Frau - bekannt-unbekannt, Linnell-Kathie - nur noch berufliche Fürsorge.
»Haben Sie die Zeit zwischen den Wehen gemessen? Gut. Kommen Sie, ich bringe Sie zu Bett …«Als Dio sich zu mir umdrehte und in plötzlicher Panik meine Hand fasste, versicherte sie: »Machen Sie sich keine Sorgen; Ihr Mann darf kommen und bei Ihnen bleiben, sobald der Arzt Sie sich angesehen und festgestellt hat, wie es mit Ihnen steht. - Keine Bange«, wandte sie sich an mich, und der Ausdruck auf ihrem Gesicht war genau der gleiche wie bei Linnell, ernst und süß und sanft. »Sie ist sehr gesund, und wir können eine Menge tun, selbst wenn das Baby zu früh kommt. Sie brauchen sich um Ihre Frau und um Ihr Kind nicht zu ängstigen.«
Keine Stunde später rief man mich in Dios Zimmer. Dio lag im Bett, gekleidet in ein steriles Krankenhaus-Gewand, aber die Umgebung war auf Vainwaler Art recht hübsch. Überall grüne Pflanzen, und hinter den Fenstern Muster aus schimmernden Regenbogen. Ich nahm an, dass es LaserHologramme waren. Sie waren angenehm zu betrachten und lenkten die Gedanken der werdenden Mutter von dem ab, was vor sich ging.
»So benimmt sich unser Coridom, wenn eine preisgekrönte Zuchtstute fohlen soll«, stellte Dio trocken fest. »Er streichelt sie und betüttelt sie und flüstert ihr tröstende Worte ins Ohr, statt sie in Ruhe zu lassen, damit sie ihre Arbeit tun kann. Sie haben mich von Kopf bis Fuß mit Maschinen untersucht, die ihnen angeblich alles über das Kind verraten, einschließlich der Farbe seiner Augen, aber sagen wollen sie mir nichts.«
In den ersten Phasen ließen sie mich bei ihr bleiben. Sie rieben ihr den Rücken, gaben ihr in kleinen Schlucken Wasser zu trinken, erinnerten sie an die richtige Atmung. Aber wir alle wussten, es war zu früh, und ich hatte Angst. Und ich spürte, dass auch Dio Angst hatte und sich verkrampfte, obwohl sie sich alle Mühe gab, sich zu entspannen, mitzuarbeiten an dem unerbittlichen Prozess, der unser Kind zu früh in die Welt stieß. Wir betrachteten die Regenbogen, machten ein oder zwei Kartenspiele, aber sogar mir fiel auf, dass etwas fehlte: Wir sprachen nicht über die Zukunft oder über den Namen, den wir dem Kind geben wollten. Ich redete mir selbst gut zu, der Grund sei einfach, dass wir erst genau wissen wollten, ob es ein Sohn oder eine Tochter sei. In etwa stündlichem Abstand schickte man mich hinaus auf den Flur, während Dio untersucht wurde. Als der Tag in den Abend überging, sagte Kathie, die junge Schwester, nach einer dieser Unterbrechungen: »Sie werden hier unten bleiben müssen, Mr. Montray; Ihre Frau wird jetzt in den Operationssaal gebracht. Es verläuft nicht alles ganz so, wie es sollte, und dieses Baby kommt sehr früh. Deshalb müssen wir alle Hilfsmittel in der Minute, da es geboren wird, sofort zur Hand haben.«
»Aber ich möchte, dass Lew bei mir ist!«, rief Dio fast weinend und klammerte sich fest an meine gute Hand.
Kathie sagte sanft: »Ich weiß. Ich bin überzeugt, es würde Ihnen beiden ein Trost sein. Aber sehen Sie, wir müssen zuerst an das Baby denken. Sobald es geboren ist, darf Ihr Mann heraufkommen und wieder bei Ihnen bleiben. Doch jetzt nicht, es tut mir wirklich Leid.«
Ich drückte Dio an mich und versuchte, ihr durch die Berührung Kraft zu geben. Ich wusste, was sie empfand, ließ mich in ihren Körper, in ihren Schmerz einsinken - auf Darkover hätte kein Telepath, kein Comyn auch nur daran gedacht, sich von der Frau, die sein Kind gebar, zu trennen. Er teilte ihre Qualen, und dann kannte auch er den Preis für ein Kind … Aber wir waren nicht auf unserer Heimatwelt, und ich konnte nichts machen.
»Er hat Angst«, flüsterte Dio mit zitternder Stimme, und es ängstigte auch mich, sie weinen zu sehen. Ich hatte mich so an ihren Mut, an ihre unwandelbare Kraft gewöhnt, mit der sie mir so oft in meinen eigenen Nöten beigestanden hatte. Jetzt war ich an der Reihe, stark zu sein.
»Sie werden ihr Bestes für dich tun, Preciosa.« Ich sandte Gedanken aus, die Dio und das Kind in eine Woge von Trost und Beruhigung

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