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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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auch kannte, brachte seinen üblichen Wein, ohne zu fragen. »Was möchtest du trinken, Dani?«
Danilo zuckte die Schultern. »Das, was er gebracht hat.«
Regis begann zu protestieren, dann lachte er und goss Wein ein. Das Trinken war sowieso nur ein Vorwand. Er hob seinen einfachen Becher, nahm einen Schluck und bat: »Und nun erzähl mir alles, was du während deiner Abwesenheit erlebt hast. Das mit deinem Vater tut mir Leid, Dani. Ich mochte ihn gern und hoffte, ihn eines Tages in den Rat zu bringen. Hast du die ganze Zeit in den Hellers verbracht?«
Stunden vergingen, während sie sich unterhielten. Der Wein stand halb vergessen zwischen ihnen. Schließlich hörten sie das Trommeln von der Wachhalle, das die Gardisten ins Quartier rief. Regis zuckte in die Höhe, dann lachte er, sich erinnernd, dass ihn das nichts mehr anging. Er setzte sich wieder.
»Was für ein Soldat du geworden bist!«, neckte Danilo ihn.
»Mir hat das Soldatenleben gefallen«, erwiderte Regis nach einer Pause. »Ich wusste immer genau, was von mir erwartet wurde, wer es erwartete und was ich diesbezüglich zu tun hatte. Wenn wir Krieg gehabt hätten, wäre es etwas anderes gewesen. Aber ich habe an nichts Gefährlicherem teilgenommen, als Aufruhr in den Straßen niederzuschlagen, Betrunkene, die Ärgernis gaben, ins Gewahrsam abzuführen, oder nachzuforschen, wenn in ein Haus eingebrochen worden war. Manchmal musste ich auch irgendwen dazu bringen, einen bissigen Hund anzubinden. Im letzten Jahr gab es einen Aufstand auf dem Marktplatz - also, das war wirklich komisch, Dani. Die Frau eines Viehtreibers hatte ihren Mann verlassen, weil sie ihn, wie sie sagte, in ihrem eigenen Bett mit ihrer eige nen Cousine erwischt hatte. Daraufhin schlich sie sich in seinen Pferch und brachte die Tiere zum Durchgehen, die er hatte verkaufen wollen. Auf dem ganzen Platz waren Stände umgeworfen und Geschirr zerbrochen … Zufällig war ich an dem Tag Offizier vom Dienst, also fing ich mir die Aufgabe ein. Einer der Kadetten beklagte sich, er habe sein Vaterhaus verlassen, um nicht mehr den ganzen Tag hinter Kühen herjagen zu müssen! Na, schließlich trieben wir sie wieder zusammen, und ich musste vor Gericht eine Zeugenaussage machen. Die Cortes belegten die Frau mit einer Geldstrafe von zwölf Reis für all den Schaden, den die Tiere angerichtet hatten, und der Mann musste die Strafe bezahlen. Er protestierte, er sei das Opfer gewesen, und seine Frau habe die Tiere losgelassen. Die Richterin - es war eine Entsagende antwortete, das werde ihn lehren, seine Liebesangelegenheiten in anständiger Abgeschlossenheit und in einer Weise abzuwickeln, die seine Frau weder beleidige noch demütige.«
Danilo lachte mehr über die Belustigung, die sich bei der Erinnerung in Regis’ Gesicht zeigte, als über die Geschichte selbst. Er hörte, wie sich die Kadetten im Vorderzimmer knufften und neckten, während sie ihre Zeche zahlten und sich auf den Weg ins Quartier machten. »Habe ich unter den Kadetten da draußen einen Sohn deiner Schwester gesehen? Sie müssen inzwischen große Jungen geworden sein.«
»Dies Jahr noch nicht«, antwortete Regis. »Rafael ist zwölf, und Gabriel ist erst elf… Rafael wäre zwar gerade eben alt genug gewesen, aber da sein Vater Kommandant der Garde ist, meinte dieser wohl, es sei noch etwas früh.«
Danilo blickte überrascht drein. »Gabriel Lanart-Hastur ist Kommandant der Garde? Wie ist das zu Stande gekommen? Ist Kennard Alton nicht zurückgekehrt?«
»Es gibt keine Nachricht von ihm, nicht einmal, ob er tot oder lebendig ist, sagt mein Großvater.«
»Aber der Befehl über die Schloss-Garde ist ein Alton-Amt«, wunderte sich Danilo. »Wie kommt es in Hastur-Hände?«
»Gabriel ist einer der nächsten Verwandten der Altons von Armida. Was hätte man anderes tun sollen, wo Kennard und sein Erbe den Planeten verlassen haben?«
»Es muss doch nähere Verwandte der Altons geben als deinen Schwager«, protestierte Danilo. »Zum Beispiel Kennards zweiten Sohn - er wird jetzt fünfzehn oder sechzehn sein.«
»Selbst wenn er als Erbe von Alton anerkannt wäre«, sagte Regis, »wäre er nicht alt genug, die Garde zu kommandieren. Und Kennards älterer Bruder hatte einen Sohn - das ist der, den sie auf Terra fanden … Aber er ist erster Techniker im Arilinn-Turm und versteht vom Kommandieren einer Truppe nicht mehr als ich vom Sticken. Seine terranische Erziehung wäre sowieso ein Handicap - da draußen in Arilinn schadet sie ihm nichts,

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