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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Sharra war entfesselt. Aber ich würde es nicht wagen, das Schwert aus der Scheide zu ziehen. Ich dachte daran, was mit Linnell geschehen war, als man sie mit ihrem Duplikat konfrontierte, und ich … ich trug das Siegel der Sharra-Matrix, und ich war überzeugt, dass ich immer noch nicht völlig frei von ihr war.
    Jetzt hatten wir Aldones’ Schwert, aber ich wusste nicht, wie es benutzt werden konnte. Das, was entfesselt war, wird gebunden . Doch wie?
    Ein nicht unangenehmer Energiestrom floss meinen Arm hoch, als wünsche sich das Schwert, gezogen zu werden, aus seiner Scheide zu springen …
    »Nein«, warnte Callina. Ich entspannte mich, stieß den angehaltenen Atem aus, schob das Schwert zurück in das Leder. Ich hatte es nur ein paar Zoll hervorgezogen.
    »Ich werde es nehmen«, sagte sie, und ich seufzte vor Erleichterung. Callina war Bewahrerin; sie wusste mit fremden Matrices umzugehen. Und während das Sharra-Schwert ein Versteck für eine große und mächtige Matrix darstellte, war das Schwert Aldones’ – das war mir klar, obwohl ich nicht wusste, woher diese Kenntnis stammte – selbst eine Matrix und gefährlich. Wenn Callina sich der Gefahr gewachsen fühlte, würde ich nicht mit ihr darüber diskutieren.
    »Das war’s«, sagte ich. »Machen wir, dass wir hier wegkommen.«
    Das letzte Sonnenlicht verblasste, als wir aus der rhu fead traten. Die Frauen gingen vor mir; jetzt brauchte ich Kathie nicht mehr zu schützen. Der Schleier verwehrte Menschen, die nicht von Comyn-Blut waren, in die Kapelle zu gelangen. Aber meine Vorfahren im Zeitalter des Chaos waren überhaupt nicht auf den Gedanken gekommen, irgendwen am Hinausgehen zu hindern. Ich blieb etwas zurück. Gar zu gern hätte ich die seltsamen Dinge hier erkundet.
    Kathie schrie auf, und ich sah das ersterbende Sonnenlicht auf Stahl glitzern. Zwei Gestalten hoben sich dunkel vor dem Licht ab und verschwammen vor meinen Augen. Dann erkannte ich Kadarin, das Schwert in der Hand, und an seiner Seite eine Frau, schlank und vital wie eine dunkle Flamme. Sie sah Marjorie gar nicht mehr besonders ähnlich, aber trotzdem erkannte ich Thyra. Kathie wich in meiner Richtung zurück. Ich schob sie sanft beiseite und trat meinem geschworenen Feind entgegen.
    »Was willst du?«
    Ich spielte auf Zeitgewinn. Es gab nur eins, was Kadarin von mir wollen konnte, und mein Blut verwandelte sich bei diesem entsetzlichen Gedanken in Eis. Die Matrix an meinem Hals begann zu pulsieren und zu brennen …
    Komm, kehre zurück zu mir, ins Feuer … und ich will all deinen Hass und deine Lust, deine Ängste und deine Qual in meiner eigenen Flamme aufgehen lassen. Entfesselt werde ich brennen, brennen auf ewig …
    »Versteckst du dich wieder hinter Frauen?«, höhnte Kadarin. »Gib mir das, was die Bewahrerin trägt, und vielleicht lasse ich dich gehen … wenn du es fertig bringst! « Er warf den Kopf zurück und lachte, dies seltsame Lachen, das die Echos eines Falkenschreis in sich trug. Er sah nicht mehr wie ein Mann, nicht einmal mehr wie ein menschliches Wesen aus. Seine Augen waren kalt und farblos, beinahe metallisch. Sein farbloses, lang gewordenes Haar flog ihm um den Kopf. Die Hände an seinem Schwert waren lang und dünn, eher Klauen als Finger. Und doch hatte er eine fremde Schönheit an sich, als er mit zurückgeworfenem Kopf dastand und dies wahnsinnige Gelächter ausstieß. »Warum machst du es dir nicht leicht, Lew? Du weißt, am Ende wirst du doch tun, was wir wollen. Gib mir das …« – er wies auf Aldones’ Schwert – »… und ich werde die Frauen laufen lassen. Dann brauchst du dich damit nicht selbst zu quälen …«
    »Vorher sehe ich dich steif gefroren in Zandrus kältester Hölle, du …«, schrie ich und riss meinen Dolch heraus. Ich stand ihm gegenüber. Es hatte eine Zeit gegeben, als ich ihn im Schwertkampf hätte schlagen können. Jetzt hatte ich mit nur einer Hand, einer Kopfwunde und einem Schnitt in meinem guten Arm keine Chance mehr. Aber vielleicht konnte ich ihn wenigstens zwingen, mir einen sauberen Tod zu geben.
    »Nein, warte, Lew« bat Callina ruhig. »Dies ist … Kadarin?« In ihrer Stimme lag nichts anderes als Ekel und Abscheu, keine Spur von Angst. Kadarins Gesicht zeigte flüchtige Betroffenheit, aber er war nicht mehr menschlich genug, um auf die Worte zu reagieren. In einer grausigen Parodie auf seine alte, liebenswürdige Art sagte er: »Robert Raymon Kadarin, para servirti, Vai Domna .«
    Callina hob Aldones’

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