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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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kommen?«
    »Was du brauchst, ist ein Heiler«, meinte Regis. »Ich habe auf diesem Gebiet überhaupt kein Geschick …« Er fragte sich, ob Danilo, der in diesen Wochen auf Aldaran mit ihm Gefangener gewesen und ebenfalls von dem Feuerbild berührt worden war, wohl schreckliche Alpträume von Sharra gehabt hatte. Und was hatte das zu bedeuten?
    »Lord Regis!«, rief der Leibdiener fassungslos, »Ihr denkt doch nicht daran, zu dieser nächtlichen Stunde auf den Ruf und Wink eines Niemands hin auszugehen?«
    Regis hatte ablehnen wollen. Was Marius brauchte, war ein Heiler oder ein lizenzierter Matrix-Techniker. Regis hatte eine Jahreszeit in einem Turm verbracht und gelernt, mit seinem eigenen Laran so umzugehen, dass es ihn nicht krank machte oder in den Wahnsinn trieb. Aber er war nicht in den fortgeschrittenen Techniken des Heilens von Seele und Körper mittels der Matrix ausgebildet worden, und von Sharra wusste er sehr wenig. Nur dass diese ganze Zeit seine eigene Matrix überschattet gewesen war, so dass er sie nicht berühren konnte, ohne dieses rasende Feuerbild zu sehen … Aber die Worte des Dieners machten ihn wütend.
    »Ich weiß nicht, ob ich dir viel helfen kann, Marius, und den jungen Scott kenne ich überhaupt nicht. Ich habe ihn seit damals nicht wieder gesehen. Doch ich werde als Freund kommen«, versprach er und übersah den entrüsteten Blick seines Dieners. »Hol mir meine Kleider, Erril, und meine Stiefel. Wenn du mich entschuldigen willst, solange ich mich anziehe …«
    Regis streifte schnell seine Kleider über. Er dachte bei sich, dass er vielleicht der Einzige noch in den Domänen weilende Telepath sei, der Erfahrung mit Sharra hatte, wenn seine auch indirekt war. Das bisschen, das er wusste, reizte ihn nicht, mehr darüber zu lernen.
    Aber was kann das zu bedeuten haben? Die Matrix befindet sich nicht einmal auf Darkover! Sie ist mit Lew und Kennard ins Exil gegangen …
    Er bespritzte sich das Gesicht mit eiskaltem Wasser und hoffte, das werde seine Verwirrung beseitigen. Und dann fiel ihm ein, was geschehen sein konnte …
    Ich bin verantwortlich dafür. Ich habe die Nachricht gesandt, und mein Großvater wird sehr zornig sein, wenn er herausfindet, dass ich es war. Und jetzt schon habe ich unter den Folgen meines Handelns zu leiden .
    Ihm schoss etwas durch den Kopf, ebenso schnell, wie es passiert war. Das war vor zehn Tagen gewesen; er hatte als Erbe von Hastur Kenntnis von einer Entscheidung erhalten, die die Cortes , der regierende Rat von Thendara, getroffen hatte. Seine Ehre verpflichtete ihn, über eine solche Entscheidung nicht mit einem Außenseiter zu sprechen, aber was soll man tun, wenn Ehre mit Ehre in Konflikt gerät?
    Am Ende war er zu dem einen Mann auf Darkover gegangen, der sich vielleicht dafür einsetzen würde, dass diese Entscheidung widerrufen wurde.
    Dyan Ardais hatte ihn bis zu Ende angehört. Dabei spielte ein schwaches, ironisches Lächeln um seine Lippen, als spüre er, wie zuwider es Regis war, dass er es notwendig hatte, als Bittsteller zu kommen und Dyan um einen Gefallen anzugehen. Regis hatte zornig geendet: »Willst du, dass sie Kennard das antun?«
    Dyan runzelte die Stirn und ließ Regis alles noch einmal von vorn erzählen. »Was genau haben sie vor?«
    »In der ersten Ratssitzung dieses Jahres werden sie Kennards Güter für verfallen erklären, weil er Darkover verlassen hat, und dann wollen sie Armida in die Hände von Gabriel Lanart-Hastur geben! Nur weil er die Garde befehligt und weil er mit meiner Schwester verheiratet ist!«
    »In meinen Augen haben sie wohl keine andere Wahl.«
    »Kennard muss nach Hause kommen«, erklärte Regis zornig. »Sie sollten das nicht hinter seinem Rücken tun! Er muss eine Chance bekommen, dagegen Einspruch zu erheben! Und Kennard hat einen zweiten Sohn!«
    Nach langem Schweigen sagte Dyan: »Ich werde dafür sorgen, dass Kennard es zumindest erfährt. Wenn er sich dann trotzdem dafür entscheidet, nicht zurückzukehren und seinen Anspruch nicht durchzusetzen – nun, dann muss alles dem Gesetz entsprechend seinen Lauf nehmen. Überlass das nur mir, Regis. Du hast alles getan, was du kannst.«
    Und jetzt, Wochen später, während er sich eilig anzog, um Marius zu begleiten, ging Regis das wieder durch den Kopf. Selbst wenn Kennard zurückgekehrt war, würde er doch nicht so dumm sein, die Sharra-Matrix wieder nach Darkover mitzubringen, oder?
    Vielleicht , dachte er, vielleicht ist es doch nur ein Alptraum …

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