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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Aillard-Domäne wünscht …«
    »Dann antworte ich für die Aillards, dass wir es nicht wollen«, fiel Callina ein. Und plötzlich wandte sie sich an mich.
    »Hier sitzt einer, der die Wahrheit meiner Worte bezeugen kann.«
    »Ihr verdammten, unglaublichen Narren!« Ich hörte meine eigene Stimme. Hastur drehte sich zu mir um. Ein paar leise Bemerkungen wurden zum allgemeinen Gemurmel und dann zum lauten Aufruhr, und mir kam zu Bewusstsein, dass ich die Ratssitzung wieder gestört, dass ich mich Hals über Kopf in einen Streit gestürzt hatte, von dem ich im Grunde gar nichts wusste. Aber nun hatte ich angefangen und musste fortfahren.
    »Die Terraner sind schlimm genug. Doch in was uns die Aldarans hineingezogen haben …« Ich rang um Beherrschung. Ich wollte nicht, nein, ich wollte nicht den Namen dieses verheerenden Schreckens aussprechen, der in den Bergen gebrannt und gewütet, der Caer Donn in Flammen aufgehen lassen, der meine Hand und meine geistige Gesundheit weggefressen hatte …
    »Ihr solltet für dies Bündnis eintreten«, sagte Derik. »Schließlich, wenn wir die Aldarans anerkennen, dann wird nicht mehr so viel danach gefragt werden, ob Ihr legitim seid oder nicht, stimmt’s?«
    Ich starrte ihn an und fragte mich, ob Derik wirklich ein solcher Schwachkopf war oder ob seine Bemerkung einen tieferen Sinn enthielt, der mir entging. Doch ich schien der Einzige zu sein, der sich Gedanken dieser Art machte. Es war wie ein Alptraum, wenn ganz normale Leute die ungeheuerlichsten Dinge aussprechen, die als Selbstverständlichkeit hingenommen werden.
    Dyan Ardais erklärte kurz und bündig: »Seine Legitimität steht fest. Der Rat hat Kennards ältesten Sohn anerkannt, und damit hat es sich. Setz dich und hör zu, Lew. Du bist lange Zeit fort gewesen, und wenn du erst weißt, was sich während deiner Abwesenheit ereignet hat, wirst du vielleicht deine Meinung ändern. Es wird keinen Einfluss auf deine Stellung haben, aber unter Umständen auf die deines Bruders.«
    Ich sah zu Marius hin. Natürlich würde ein Bündnis mit Aldaran viel dazu beitragen, dass auch er vom Rat anerkannt wurde oder etwas in dieser Richtung. Aber glaubte Dyan im Ernst, es würde die übrigen Ratsmitglieder dazu bringen, sein terranisches Blut zu übersehen? Dyan fuhr fort, und seine wohlklingende Stimme war überredend und freundlich. »Ich glaube, da spricht dein Hass, nicht dein Verstand. Comyn …« – er blickte in die Runde – »… wir alle werden Dom Lewis wohl zubilligen, dass er gute Gründe für sein Vorurteil hat. Aber das ist lange her. Hör dir an, was wir zu sagen haben, willst du?«
    Allgemeine Zustimmung tat sich kund. Mit Feindseligkeit von Dyan wäre ich fertig geworden, aber dies! Verdammt sollte er sein! Er hatte angedeutet – nein, er hatte es geradeheraus gesagt –, man müsse Nachsicht mit mir haben, ich sei ein Krüppel mit einem alten Groll, der zurückkehrt und die verjährte Fehde an dem Punkt wieder aufzunehmen versucht, wo sie vor seiner Abreise stand. Indem er geschickt all ihre unausgesprochenen Gefühle, ihr Mitleid, die alte Bewunderung und Freundschaft für meinen Vater in einem Brennpunkt sammelte, hatte er ihnen einen guten Grund gegeben, nicht auf das zu achten, was ich sagte.
    Das Schlimmste daran war, dass ich nicht mit Sicherheit behaupten konnte, er habe Unrecht. Die Rebellion auf Aldaran, bei der ich eine so katastrophale Rolle gespielt hatte, war wie alle Bürgerkriege ein Symptom, dass in der Kultur etwas ganz und gar nicht in Ordnung war, und kein aus dem Zusammenhang gelöstes Ereignis. Die Aldarans waren nicht die Einzigen auf Darkover, die sich von dem terranischen Imperium hatten verlocken lassen. Die Ridenow-Brüder hatten es beinahe schon aufgegeben, wenigstens nach außen hin Loyalität gegenüber den Comyn zur Schau zu tragen … und nicht sie allein. Die Comyn hatten sich, zumindest offiziell, gegen die Verlockungen der Terraner gestemmt, die versprachen, das Leben auf unserer Welt mit Hilfe ihrer Technologie und der Unterstützung eines sternenumspannenden Imperiums leichter und einfacher zu machen. Ich hatte mich beiden Seiten als Sündenbock geradezu angeboten. Da war einmal mein terranisches Blut und meine eine Hand und zum anderen die Tatsache, dass Kennard, obwohl er auf Terra erzogen worden war, dem Imperium den Rücken gekehrt hatte und einer der festesten Stützen konservativer Comyn-Politik geworden war. Vielleicht liegt es in der Natur der Sache, dass alle Söhne

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