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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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gegen ihre Väter rebellieren, aber bei wenigen steigert sich die persönliche Rebellion zu einer solchen Tragödie oder beschwört eine solche Katastrophe auf ihr eigenes Haupt oder ihre Familien herauf. Ich war in die Rebellion hineingezogen worden, und mein sehr starkes Laran , in Arilinn geschult, war in den Dienst Beltrans und … Ich zuckte zusammen. Den Namen konnte ich nicht einmal vor mir selbst aussprechen. Meine gute Hand griff nach der Matrix und ließ sie wieder los, als habe sie sie verbrannt.
    Sharra. Tobend, verzehrend, eine Stadt in Flammen …
    Zum Teufel, was tat ich hier, verfolgt von einem doppelten Spuk, beherrscht von meines Vaters Stimme …
    Lerrys Ridenow stand auf und bat Lord Edric um die Erlaubnis zu sprechen. Edric gab sie ihm mit einer kaum wahrnehmbaren Handbewegung. Lerrys sagte: »Gestattet mir, meine Herren, die Meinung zu vertreten, dass dieser ganze Streit vielleicht unnötig ist. Die Zeiten sind vorbei, in denen Bündnisse durch Heiraten mit unwilligen Frauen besiegelt werden konnten. Lady Callina ist Bewahrerin und das unabhängige Oberhaupt einer Domäne. Wenn Aldaran wünscht, in die Comyn einzuheiraten …«
    »Das würde dir gefallen, was?«, fragte Merryl. »Schließ diese prächtige Allianz für jemanden von euch und lass die Aldarans in einer Reihe mit den übrigen Lakaien antreten, die den Terranern den Arsch …«
    »Genug!« Callina sprach scharf, aber ich erkannte die schwachen Farbflecke auf ihren Wangen. Sie war zu alt und zu wohlerzogen, um ihm der Obszönität wegen einen direkten Vorwurf zu machen; sie sagte nur: »Ich hatte dir keine Erlaubnis gegeben zu sprechen!«
    »Zandrus Höllen!«, brüllte Merryl. »Wollt Ihr dies Weib zum Schweigen bringen, Lord Hastur? Sie weiß gar nichts über derartige Angelegenheiten. Sie hat ihr Leben eingeschlossen in diesem und jenem Turm verbracht – jetzt ist sie hier als Marionette der alten Ashara. Und wir sollen bei der blödsinnigen Farce mitmachen, dass eine hinter Mauern lebende professionelle Jungfrau überhaupt etwas von der Leitung ihrer Domäne versteht? Unsere Welt befindet sich am Rand der Zerstörung. Sollen wir dasitzen und einem Mädchen zuhören, das uns vorplärrt, sie wolle diesen oder jenen nicht heiraten?«
    Callina war weiß bis in die Lippen. Sie trat vor, die Hand an die Kehle gelegt, wo ihre Matrix verborgen war. Sie sprach sehr leise, aber ihre Stimme trug bis in die obersten Reihen der Kristallkammer. »Merryl, die Herrschaft über die Domäne steht hier nicht zur Debatte. Es mag eine Zeit kommen, da du den Streit wünschst. Ich könnte meine Stellung vielleicht nicht mit Waffengewalt halten – aber wenn ich muss, werde ich alle anderen Mittel einsetzen.« Sie legte die Hand auf die Matrix, und mir kam es vor, als ertöne ein schwaches Grollen wie entfernter Donner. Ohne die geringste Notiz davon zu nehmen, wandte Callina ihr Gesicht Gabriel zu und sagte: »Mein Lord Kommandant, Ihr seid damit beauftragt, den Frieden in dieser Kammer zu erhalten. Tut Eure Pflicht.«
    Gabriel legte die Hand auf Merryls Arm und sprach leise und eindringlich zu ihm. Trotz der telepathischen Dämpfer machte es mir keine Mühe, dem allgemeinen Sinn von Gabriels Worten zu folgen: Wenn Merryl sich nicht hinsetze und den Mund halte, werde er ihn mit Gewalt hinausführen lassen. Mit zusammengebissenen Zähnen sah Merryl, als suche er Unterstützung, erst zu Dyan Ardais, dann zu Prinz Derik hin.
    Derik meinte gequält: »Komm, komm, Merryl, so spricht man nicht vor Damen. Wir werden später darüber reden, mein lieber Junge. Hier müssen wir vor allem Ruhe und Frieden wahren.«
    Merryl sank mit finsterem Gesicht auf einen Sitz.
    Callina erklärte fest: »Was dies Bündnis betrifft, so glaube ich, jeder hier weiß, dass der Streit nicht um die Heirat selbst ging. Es geht um die Macht , meine Lords, die Macht unter den Comyn. Warum sollen wir die Dinge nicht beim rechten Namen nennen? Meinem Bruder ist ebenso wie mir klar, dass die Frage, die sich uns stellt, lautet: Sollen wir diese Art von Macht unter den Comyn in die Hände der Aldarans legen? Ich glaube nicht. Und da sitzt einer, der die Wahrheit meiner Worte bestätigen kann. Möchtet Ihr ihnen bitte erklären, Dom Lewis, warum es … unklug … wäre, so viel Macht in die Hände Aldarans zu legen oder ihm zu vertrauen?«
    Ich spürte, dass mir der kalte Schweiß auf der Stirn ausbrach. Jetzt müsste ich ruhig und beherrscht erklären, wie ich Beltran einmal vertraut hatte

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