Sheanthee (German Edition)
Liegestühle und Sonnenschirme standen. Sogar Wasserrutschen gab es.
„ Ich fasse es nicht!“ kreischte DeeDee und sie rannten den Hügel hinunter. Die Jungs hatten es sich schon unter einem Schirm bequem gemacht und winkten sie herüber.
Zwei Mädchen, die mit ihnen den Glamour Kurs und Mathe besuchten, saßen auch dabei. Aggie Kennedy und Bridget Moore. Während Aggie ein sportliches gutaussehendes Mädchen war, das sicherlich zu der Riege der beliebtesten aufsteigen würde, war Bridget ein eher unscheinbares, etwas dickliches Mauerblümchen. Die beiden kamen aus dem selben Heimatort und hatten sich schon vorher gekannt, daher teilten sie hier auch eine Hütte.
Aggie hatte eine Sphinx-Katze, die sich in der Sonne räkelte. Bridgets Gargoyle kauerte im Schatten. Im Unterschied zu den Gargoyles die Caya bislang gesehen hatte, war dieser von hellerer Farbe und hatte fünf Finger, statt der üblichen vier.
„ Hi! Sagt mal, ist das alles echt hier, oder ist das Fae Glamour und in Wirklichkeit springen wir gleich in einen schlammigen Tümpel?“
„ Nö,- das ist echt. Ein bischen Glamour ist zwar dabei, aber nicht viel. Das Becken ist aus reinem, weißen Marmor, die Türkisfarbe des Wassers ist also Glamour. Ich glaube, die Palmen sind auch nicht ganz so prächtig wie sie erscheinen, aber immerhin sinds wirklich Palmen und keine Dornenbüsche“, erklärte Eonan.
„ Sie sind unwesentlich kleiner und etwas weniger kräftig in der Farbe“, sagte Seamus, der als Schüler im dritten Jahr natürlich den Glamour beherrschte.
„ Wahnsinn, nicht?“ Aggie strich ihrer Sphinx-Katze liebevoll über den Bauch.
„ Ich hab gehört, der Poolbereich sei so eine Art Hobby von den Lehrern“, meinte Bridget.
„ Die Instandhaltung erfordert eine ganz schön komplexe Magie. Man muss die unterschiedlichsten Magieformen kombinieren um das alles so am Leben zu halten“.
„ Jedenfalls ist es suuuper! Wer geht mit ins Wasser?“ fragte Caya und sprang ins Becken.
Die anderen folgten ihr und sie lieferten sich eine wilde Wasserschlacht.
Die Wasserrutschen machten besonders Spaß. Sie führten, teilweise, durch Glasröhren, die wiederum durch die Wasserfälle führten und man erreichte ein erstaunliches Tempo, wenn man sich da hineinbegab.
Broc und die anderen magischen Kreaturen beobachteten das Treiben in sicherer Entfernung unter ihren Sonnenschirmen. Die Begeisterung für Wasser hielt sich bei den Gargoyles in Grenzen.
Caya und DeeDee hatten sich von den anderen ein Stück abgesetzt und paddelten auf zwei Luftmatratzen, die im Wasser getrieben waren und anscheinend Allgemeingut waren, gemächlich durch das , sich dahinschlängelnde, Poolbecken.
Ein Stück entfernt kreischten einige Mädchen. Das Kreischen schwoll an.
„ Mein Gott! Manche müssen aber auch wirklich ständig herumbrüllen wie die Bekloppten!“ beschwerte sich DeeDee.
Caya drehte sich in die Richtung , aus der die Schreierei herkam und erstarrte.
„ Oh mein Gott! Schnell! Aus dem Wasser!! Beeil dich!“
Sie fing an, wie wild mit ihrer Luftmatratze zu paddeln, aber da sie sich gerade an einer Stelle des Pools befanden, an der ein breiteres Becken angelegt war, war das Ufer entsprechend weit entfernt.
„ Was ist denn los?“ fragte DeeDee, die mit dem Rücken auf ihrer Matratze lag und nicht sah, was die Ursache des Tumults war.
„ Da kommt ein Hai genau auf uns zu!!“ schrie Caya.
„ Spinnst du?? Das ist ein gechlorter Süßwasserpool , da gibt’s k....“
Der Satz blieb Deedee im Hals stecken, als sie die unverwechselbare Rückenflosse sah, die wie ein Pflug durchs Wasser glitt,- genau auf sie zu.
Zu geschockt um zu paddeln, zu schwimmen oder auch nur zu schreien, lagen sie entsetzt auf ihren Luftmatratzen und sahen, wie der Hai den Kopf aus dem Wasser hob und die rasiermesserscharfen Reihen von Zähnen in der Sonne funkelten.
Caya registrierte aus den Augenwinkeln, wie alle an den Beckenrand eilten und durcheinander schrien.
Der Hai war noch drei Schritte von DeeDees Kopf entfernt und würde sie in sekundenbruchteilen erreichen. Ohne weiter zu überlegen, schnellte sie sich von ihrer Matratze in die Höhe . Wie in Zeitlupe sah sie den mächtigen grauen Körper des Hais unter sich, konnte seine kleinen, schwarzen Augen erkennen, die sie anzustarren schienen. In Erwartung des Aufpralls machte sie die Augen zu und- klatschte ins Wasser.
Die Meute am Beckenrand applaudierte und johlte.
„
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