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Sheriff  Tod

Sheriff  Tod

Titel: Sheriff  Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein, würde es noch eine Weile dauern, bis sie den Zielort erreicht hatten. Also konnte er die Zeit nutzen.
    Sheriff Tod dachte an die beiden letzten Gefangenen. Sie fehlten in seiner Sammlung.
    Waren sie tot, dann…
    »Zwölf«, flüsterte er und näherte sich während dieser Worte der Luke.
    »Genau zwölf.«
    Als Sheriff trug er einen Revolver. Es war ein gepflegter Sechsschüsser, eine Waffe, auf die er immer sehr stolz gewesen war. Noch nie hatte sie ihn im Stich gelassen, und das würde auch heute so sein.
    Neben der Luke blieb er stehen. Dort hatte er auch die Handleuchte abgestellt, die einen sehr breiten Strahl abgab. Mit ihr konnte er das Gefängnis dort unten ausleuchten. Und wenn sie sich verstecken wollten, würde er sie jagen wie die Hasen.
    Er kicherte in seiner schon kindlichen Vorfreude.
    Dann machte er sich daran, die Luke zu öffnen…
    ***
    Einmal – sie warteten noch immer zitternd –, da hatte Tina Berg gefragt:
    »Wie lange haben wir wohl noch zu leben?«
    Marcus Richter hatte geschwiegen. »Sag es!« drängte seine Freundin.
    »Wir werden es schaffen, Tina. Wir werden überleben, das verspreche ich dir.«
    »Aber wie?«
    »Du wirst sehen. Ich habe einen Schutzengel, du hast ihn ebenfalls. Wir kommen durch.«
    Darauf hatte Tina nichts mehr gesagt. Sie war sehr ruhig geworden, hockte auf dem kalten Boden, wobei sie hin und wieder stöhnend atmete oder aufschluchzte.
    Marcus hatte es nicht auf der feuchten Erde gehalten. Immer wieder durchquerte er im Schein seiner kleinen Flamme ihr Gefängnis. Er wußte selbst, daß er keinen Ausgang finden würde, aber er mußte einfach etwas tun. Er konnte nicht nur dasitzen und darauf warten, daß ein Wunder eintrat und sie rettete.
    Wenn möglich, ging er nicht zu nahe an die Leichen heran. Sie waren da, er konnte sie nicht wegdiskutieren, aber er wollte sie einfach vergessen. Sie sollten nicht mehr in sein Leben treten.
    Aber der Geruch blieb.
    Dieser verdammte Gestank, der sich wie eine Pestwolke in diesem Grab versammelt hatte und alles andere überdeckte. Auch wenn er die Leichen nicht sah, er mußte einfach immer wieder an sie denken, und er würde sich auch nie an den Geruch gewöhnen können.
    »Komm doch her«, erreichte ihn Tinas flüsternde Stimme aus der Dunkelheit.
    »Ja, ich…«
    »Bitte!« drängte sie. »Mir ist so kalt.«
    Marcus ging zu ihr. Im Dunkeln ließ er sich neben Tina nieder und legte seinen rechten Arm um sie. Sie preßte ihren Kopf gegen seine Schulter.
    Er hörte sie leise weinen, seine Hand streichelte ihr Haar. Es war verklebt und fettig, als hätte es jemand mit Ol beschmiert. Das machte ihm nichts aus, es erging ihm ja nicht anders.
    Sie beide fühlten sich schmutzig, sie waren schmutzig, aber das Schlimmste war ihre Hoffnungslosigkeit. Es würde für sie keine Chance auf Rettung geben. Dieses Monstrum mit der Totenkopf-Sonnenbrille war wie ein Tier auf der Jagd nach Beute. Zehn Menschen hatte er bereits getötet. Was hielt ihn davon ab, noch zwei andere ins Jenseits zu schicken?
    Tina summte ein Lied vor sich hin. Es war eine traurige Melodie, und Marcus hörte, wie sie dabei weinte. »Nicht doch, Tina, bitte nicht…«
    »Ich kann nicht mehr!« flüsterte sie. »Wir schaffen es!«
    »Wie denn?«
    Marcus Richter senkte den Kopf. Die Frage hatte ihn mitten ins Herz getroffen und dabei eine Wunde gerissen. Ja, wie?
    Er wußte es nicht. Er hatte nur Hoffnung, und daran klammerte er sich, obwohl es eigentlich keinen Balken gab, der ihm als Haltepunkt hätte dienen können.
    Sie befanden sich in einer Welt der Toten, und diese wiederum wurde von einer lebenden Person beherrscht, die anscheinend Macht über die Toten ausübte.
    Sie blieben sitzen. Stille hüllte sie ein. Manchmal warf der junge Deutsche einen Blick zur Decke. Er wartete immer darauf, daß sich die Luke wieder öffnen würde, wenn der Killer erschien, um seinen Auftrag zu erledigen.
    Noch blieb sie geschlossen, noch… Nein, nicht mehr.
    Sein mittlerweile sensibilisiertes Gehör vernahm ein vertrautes Geräusch. Trotz des dicken Steins glaubte er, Trittgeräusche zu hören.
    Tina hatte nichts bemerkt, sie wurde erst aufmerksam, als sie das Kratzen über ihrem Kopf vernahm.
    Da bewegte sich etwas.
    Eine viereckige Öffnung entstand. Sie war heller als diese stickige Finsternis und zeichnete sich auch ziemlich scharf ab. Beide saßen günstig, sie konnten schräg in die Höhe schauen, und sie sahen auch, wie der Killer sich dort bewegte.
    »Er ist da!« hauchte

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