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Sheriff  Tod

Sheriff  Tod

Titel: Sheriff  Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von ihrer Kraft verloren.
    Mit einer nahezu lässigen Bewegung hob er Ray Orwick an, der in diesen Augenblicken nichts so sehr vermißte wie seine Waffe und sich hilflos und verletzt den Klauen des Killers ergeben hatte. Er war der Mörder, er fuhr einen alten Polizeiwagen. Dieser Sinclair hatte recht behalten, nur nutzte Orwick das in diesem Augenblick nichts. Man zerrte ihn mit einem Ruck durch die Öffnung, er fühlte sich durch die Luft gewirbelt, und plötzlich kippte er weg, wobei er hart und mit eingezogenem Kopf zu Boden prallte.
    Zum Glück war die Erde so weich, daß er sich nichts brach, nur die Schulter bekam eine Prellung ab. Er lag auf dem Rücken, starrte nach oben und kam sich dabei vor wie ein hilfloses Kind, das die Arme in die Höhe gestreckt hatte.
    Über ihm stand der Killer.
    Durch die Gläser mit den schimmernden bleichen Totenschädeln schaute er Ray Orwick an. Der normale Sheriff konnte die Augen des anderen nicht erkennen, aber er stellte sich vor, daß sie mit einer unaussprechlichen Grausamkeit gefüllt waren.
    Augen, die den Tod ankündigten!
    Orwick wollte schreien. Alles Männliche fiel von seinem Körper ab. Es ging bei ihm nur um das nackte Leben. Als hätte es das zweibeinige Monstrum geahnt, bückte es sich und streckte dem Liegenden abermals die Arme entgegen.
    Orwick wurde in die Höhe gerissen. Nicht mal für die Dauer einer Sekunde blieb er in der Senkrechten, denn Sheriff Tod wuchtete ihn wieder nach unten.
    Diesmal prallte er mit dem Bauch zuerst auf, denn er hatte sich während des Falls gedreht.
    Schwärze zuckte vor seinen Augen. Es war noch nicht die Schwärze des Todes, ging aber unmittelbar in sie über, als ihm der Killer tatsächlich das Genick brach…
    ***
    Scheinwerfer erhellten vor uns die Nacht und zerrissen die Dunkelheit, als wäre sie ein schlimmer Feind. Wir befanden uns noch immer auf dem Weg zur Kirche, fuhren jetzt aber langsamer, da wir uns auf das ungewöhnliche Geräusch konzentriert hatten, möglicherweise ein Autounfall.
    Fernlicht strahlte über die Fahrbahn. Es schimmerte weiß und bläulich zugleich. Aber wir sahen kein Ziel. Der lange Lichtteppich stach ins Leere hinein.
    Doreen war nervös. Und ich war es auch, obwohl ich äußerlich so ruhig wirkte, denn mein Kreuz hatte nicht damit aufgehört zu reagieren.
    Die leichten Vibrationen waren noch immer vorhanden. Ebenso wie der Wärmestreifen, der über das Metall hinwegglitt und auch meine Haut berührte.
    »Haben wir uns geirrt?« fragte Doreen.
    »Nein.«
    »Dann muß es doch bald zu sehen sein.«
    Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, als wir an der linken Seite der Straße die dunkle Unebenheit entdeckten. Zuerst dachten wir an einen aufgeworfenen Hügel, dann aber zeichnete sich kantig und starr ein auf der Seite und im Graben liegendes Fahrzeug ab, das zur Ausrüstung der Highway Police gehörte.
    Freiwillig war der Fahrer sicherlich nicht in den Graben gefahren.
    Doreen stoppte am linken Straßenrand und wollte die Tür aufreißen. Ich aber hielt sie fest. »Vorsicht.«
    »Was ist denn?«
    »Es kann sich durchaus noch jemand hier herumtreiben.«
    »Der Killer?« hauchte sie. Ich nickte.
    »Was sollen wir tun?«
    »Ich werde zuerst aussteigen und mich umsehen. Sie bleiben startbereit, Doreen.«
    »Trauen Sie mir nichts zu?«
    »Reden Sie keinen Unsinn!«
    »Okay!«, sagte sie mit nervös klingender Stimme. »Ich bleibe schon im Wagen.«
    Ich bewegte mich vorsichtig. Sicherheitshalber hatte ich die Beretta gezogen. Auf der Straße war nicht viel zu sehen, doch trotz der schlechten Lichtverhältnisse fielen mir die dunklen Streifen auf, die quer über die Straße radiert waren und nur von Reifen stammen konnten.
    Ich sah auch einige Glassplitter blitzen und konnte mir einen Reim darauf machen, was hier abgelaufen war. Da war ein Wagen von einem zweiten gerammt worden.
    Ich kümmerte mich um das Wrack. Dazu mußte ich in den relativ breiten und auch tiefen Straßengraben klettern. Ein großer Schritt brachte mich nach unten. Ich fand Widerstand unter meinen Füßen und sah im Licht der kleinen Lampe, was mit Sheriff Ray Orwick geschehen war.
    Er lag neben dem Wagen und rührte sich nicht mehr. Entweder war er bei dem Aufprall herausgeschleudert worden oder aber man hatte sich ihn geholt. Jedenfalls lebte er nicht mehr, denn jemand hatte ihm das Genick gebrochen. Ich atmete schnaufend aus. Ein kalter Schauer kroch über meinen Rücken hinweg. Das war genau der Augenblick, wo ich mich mehr als

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