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Sheriff  Tod

Sheriff  Tod

Titel: Sheriff  Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zog näher.
    Noch nicht mehr als ein fernes Wetterleuchten, doch in einer halben Stunde würde es anders aussehen. Er fuhr.
    Der Wagen schlug immer wieder mit dem Bodenblech gegen die Unebenheiten des Erdreichs. Es war kein Weg für ein Auto. Er war ihn auch nie gefahren, aber er war trotz allem die kürzeste Entfernung zu seinem Ziel. Er konnte sie bereits sehen. Sehr klein malte sie sich auf dem Hügel ab. Gar nicht mal weit entfernt, aber Sheriff Tod mußte zunächst dieses schräge Hindernis überwinden.
    Auch er ging es schräg an. Manchmal war es gefährlich für ihn, denn der Wagen kriegte oft genug eine so starke Schräglage, daß er umzukippen drohte.
    Er hatte Glück.
    Sein Wagen schaffte es. Er stand auf seiner Seite. Er wollte, daß alles klappte.
    Das Gesicht mit der Sonnenbrille vor den Augen verzerrte sich. Es zeigte einen wilden Triumph. Schon jetzt wußte er, daß er nicht mehr aufzuhalten war.
    Die Kirche war vorhanden. Er würde sie packen. Er würde… er würde…
    Nein, nicht mehr denken. Es fiel ihm auch immer schwerer.
    Nur noch handeln.
    Er fuhr den Rest. Den Hang hatte er hinter sich gebracht, was vor ihm lag, war ein Kinderspiel.
    Und er sah die Kirche. Er sah sie, aber er sah sie anders als normal. Für ihn war sie eingepackt in ein wunderbares, strahlendes Licht, das nicht existent war, das er aber trotzdem sah. Und er sah auch die Quelle des Lichts. Es drang nicht aus dem Himmel, es kroch aus dem Boden hervor und hüllte seine Kirche ein.
    Er sah die Hoffnung.
    Er sah auch den Sieg!
    Sheriff Tod legte die letzten Meter zurück. Sein glattes Gesicht zuckte.
    Ein Beweis, daß er lächelte, und er fuhr seinen Wagen um die Kirche herum, damit er ihn an der Rückseite abstellen und das Fahrzeug nicht so schnell entdeckt werden konnte.
    Er stieg aus.
    Die Luft war schwer zu atmen. Der Himmel zeigte nach wie vor das gleiche Bild, und auch das Wetterleuchten war geblieben. Aber die hellen Schatten waren jetzt kräftiger geworden und näherten sich allmählich seiner Umgebung.
    Er ging an der Seite vorbei und stellte fest, daß seine Schritte schleppend waren. Es gefiel ihm nicht, weil er sich dabei so kraftlos vorkam. Manchmal schleiften die Schuhe sogar über den Boden, als wollten sie das Gras glätten.
    Er war sauer, wütend.
    Er spürte den Feind.
    Stiche im Kopf.
    Sheriff Tod blieb stehen, um seine Hände gegen den Schädel zu pressen. Gedanken erwischten ihn, verzerrten sich zu Erinnerungen.
    Irgendwo in seinem nicht mehr normal und voll funktionierendem Gedächtnis formierte sich ein Bild. Für ihn war es zu schwammig. Er konnte nichts erkennen, nur einen Schatten.
    Aber er wußte auch, daß dieses noch so verschwommene Bild wichtig für ihn sein würde.
    Nur jetzt nicht aufhalten lassen. Keine Sekunde verlieren. Er hatte noch eine Aufgabe zu erledigen. Er wollte die beiden Gefangenen töten. Zehn hatte er nur, aber zwölf mußten es sein. Erst dann war er der Messias der Hölle.
    An der Tür blieb er stehen und warf einen Blick zurück. Er untersuchte das Land. Auch in der Dunkelheit war der Blick etwas Besonderes. Er konnte die fernen Lichter der Autos sehen, wenn diese auf dem Highway fuhren. Sie sahen aus wie lange, helle, starre Schlangen, wobei die eine in die andere überging.
    Alles war so perfekt. Niemand hatte direkt manipuliert. Trotzdem spürte er den Druck.
    Von zwei Seiten packte er ihn.
    Der Himmel bekam den hellen Schein intervallweise. Das Unwetter rückte näher heran. Wenn er sich nicht täuschte, hörte er in der Ferne sogar einen leichten Donner.
    Kam ein Wagen? Er sah ihn nicht.
    Es gab einen offiziellen Weg, den er sonst auch immer genommen hatte.
    Keine Straße, mehr ein Pfad und auch nicht besonders gut zu befahren, aber von einem Wagen durchaus zu schaffen.
    Sheriff Tod saugte hechelnd die Luft ein. »Ich bin besser!« flüsterte er.
    »Ich bin raffinierter. Ihr werdet es nicht schaffen, das könnt ihr mir glauben.«
    Dann drehte er sich abrupt um. Ein Griff nach der Klinke, er drückte die Tür auf, und als er vor sich die Leere des alten Kirchenraums sah, da fühlte er sich wie zu Hause.
    Ja, das war seine Welt!
    Nur hier fühlte er sich wohl. Er beherrschte hier alles.
    Die Tür fiel hinter ihm zu. Sheriff Tod betrat den düsteren Raum. Die Fenster malten sich schwach ab. Seine Gedanken drehten sich um sein großes Ziel, und er dachte auch daran, daß er nichts gesehen hatte bei seinem letzten Blick über das Land.
    Sollten ihm die Verfolger auf den Fersen

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