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Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Titel: Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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was das bedeuten sollte oder wer ihm da geschrieben hatte. Wenn es eine weibliche Handschrift gewesen wäre, hätte er sich wohl vorstellen können, daß sich da eines der Abenteuer anbahnen könnte, von denen er in seinem vergangenen Leben genug gehabt hatte. Aber es war die Handschrift eines Mannes und eines
    recht gebildeten dazu. Schließlich entschloß er sich nach einigem Zögern, sich auf die Sache einzulassen.
    Miller Hill war ein ungepflegter öffentlicher Park im Herzen der Stadt. Im Sommer war er immer voll von Menschen, aber im Winter war es dort ziemlich einsam. Vom Gipfel des Hügels hatte man nicht nur die Aussicht auf die ganze wild wuchernde, schmutzige Stadt, sondern auch auf das sich darunter
    hinwindende Tal mit seinen verstreuten Bergwerken und Fabriken, die den Schnee zu beiden Seiten
    schwarz färbten, und ebenso auf die bewaldeten, schneebedeckten Hügelketten, die das Tal einfaßten.
    McMurdo schritt den gewundenen Pfad hinauf, der mit immergrünen Hecken umsäumt war, und erreichte das verlassene Restaurant, das den Mittelpunkt sommerlicher Freuden bildete.
    Neben dem Restaurant befand sich ein nackter Flaggenmast, und unter ihm stand ein Mann, der seinen Hut tief ins Gesicht gezogen und den Mantelkragen hochgeklappt hatte. Als er ihm das Gesicht zuwandte, sah McMurdo, daß es Bruder Morris war, der am Abend vorher den Ärger des Logenmeisters
    hervorgerufen hatte. Die Zeichen der Loge wurden zur Begrüßung gegeben und ausgetauscht.
    »Ich hätte gerne mit Ihnen gesprochen, Mr. McMurdo«, sagte der ältere Mann. Er sprach zögernd, was zeigte, wie unsicher er sich in dieser schwierigen Situation fühlte. »Es war nett von Ihnen, daß Sie gekommen sind.«
    »Warum haben Sie den Brief nicht mit Ihrem Namen unterschrieben?«
    »Man muß vorsichtig sein, Mister. In diesen Zeiten weiß keiner, wem man trauen kann und wem nicht.«
    »Aber sicherlich können Sie einem Logenbruder trauen.«
    »Nein, nein, längst nicht immer«, rief Morris heftig. »Was immer wir sagen, ja selbst, was wir denken, scheint zu diesem McGinty zu gelangen.«
    »Hören Sie mal«, sagte McMurdo streng. »Ich habe erst gestern abend unserem Logenmeister die Treue geschworen. Wollen Sie mich jetzt veranlassen, meinen Schwur zu brechen?«
    »Wenn Sie diesen Standpunkt vertreten«, sagte Morris traurig, »dann kann ich nur sagen, daß es mir leid tut, Sie hierher bemüht zu haben. Es steht aber schlecht um uns, wenn zwei Brüder nicht mehr frei miteinander reden dürfen.«
    McMurdo, der seinen Begleiter scharf beobachtet hatte, nahm eine etwas entspanntere Haltung an.
    »Natürlich habe ich nur für mich selbst gesprochen«, sagte er. »Ich bin ein Neuling, wie Sie wohl wissen, und alles ist mir noch fremd. Es ist nicht an mir, den Mund aufzumachen und zu reden, Mr. Morris, und wenn Sie es für richtig halten, mir etwas zu sagen, dann bin ich bereit, Ihnen zuzuhören.«
    »Um es dann Boß McGinty weiterzuerzählen!« sagte Morris bitter.
    »Also, damit tun Sie mir Unrecht«, rief McMurdo, »ich bin der Loge treu und sage Ihnen das auch frei ins Gesicht, aber ichwäre eine armselige Kreatur, wenn ich einem anderen zutragen würde, was Sie mir im Vertrauen sagen. Es wird außer mir kein Mensch erfahren, obgleich ich es Ihnen vorher sagen muß, daß sie unter Umständen bei mir weder Sympathie noch Hilfe finden werden.«
    »Ich habe längst aufgehört, danach Ausschau zu halten«, sagte Morris. »Möglicherweise lege ich mein Leben in Ihre Hände mit dem, was ich Ihnen jetzt sage, aber so übel, wie Sie auch sein mögen — gestern abend schien mir, als seien Sie auf dem Weg, einer der Allerschlimmsten zu werden —, so sind Sie doch neu darin, und Ihr Gewissen kann noch nicht so verhärtet sein, wie bei den anderen. Deshalb wollte ich mit Ihnen reden.« »Nun gut, was haben Sie mir zu sagen?«
    »Wenn Sie mich verraten, sollen Sie verflucht sein!«
    »Aber ich sagte bereits, daß ich Sie nicht verraten würde.«
    »Dann möchte ich Sie jetzt fragen: Als Sie der Loge der Freimaurer in Chicago beitraten und
    Nächstenliebe und Treue gelobten, ist Ihnen da in den Sinn gekommen, daß Sie das auf den Weg des
    Verbrechens bringen würde?«
    »Wenn Sie das gestrige Geschehen Verbrechen nennen wollen«, antwortete McMurdo.
    »Verbrechen nennen!« rief Morris, und seine Stimme zitterte vor Erregung. »Sie haben gestern noch wenig davon gesehen, wenn Sie dem irgend einen anderen Namen geben können. War es vielleicht kein Verbrechen, als

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