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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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hatte tatsächlich eine graugetönte Brille auf.«

    »Und einen geschliffenen Stein als Krawattennadel?«
    »Holmes!«
    »Im Grunde ganz einfach, mein lieber Watson. Aber wollen wir wieder praktisch werden. Ich muß gestehen, daß dieser Fall, der mir erst so absurd einfach vorkam, daß ich es kaum für wert hielt, mich darum zu kümmern, langsam immer andere Dimensionen annimmt. Es stimmt zwar, daß Sie bei Ihrer Mission alles übersehen haben, was wirklich wichtig gewesen wäre, aber selbst diese Fakten, die sich Ihnen eingeprägt haben, veranlassen mich zu ernstem Nachdenken. «
    »Was habe ich denn übersehen?«
    »Seien Sie nicht verletzt, lieber Freund. Sie wissen, daß ich nicht Sie persönlich treffen will.
    Niemand hätte seine Sache besser machen können. Viele möglicherweise nicht so gut. Aber Sie haben trotzdem wichtige Punkte übersehen. Was für eine Meinung hatten zum Beispiel die Nachbarn von diesem Amberley und seiner Frau? Das ist auf jeden Fall sehr wichtig. Was ist mit Dr. Ernest? War er der fröhliche Halunke, wie man es erwarten könnte? Mit Ihren na-türlichen Gaben, Watson, hätte jede Dame Ihnen gerne weitergeholfen. Was ist mit dem Mädchen von der Post oder der Gemüsefrau? Ich könnte mir gut vorstellen, wie Sie der jungen Dame vom >Blauen Anker< nette Komplimente ins Ohr flüstern und fast nichts dafür als Ge-gengabe erhalten. Alle diese Dinge sind ungetan geblieben. «
    »Das kann immer noch getan werden.«
    »Es ist bereits geschehen. Dank dem Telefon und dank Scotland Yard kann ich jetzt alle Informationen erhalten, die ich mir wünsche, ohne das Haus zu verlassen. Tatsache ist, meine Informationen stimmen mit der Geschichte des Mannes überein. Er hat den Ruf, ein Geizkragen zu sein und zudem ein harter und anspruchsvoller Ehemann. Daß er große Summen Geldes in seinem Sicherheitszimmer aufbewahrte, ist auch bekannt. Ebenso bekannt ist, daß der junge Dr. Ernest ein unverheirateter Mann ist und Schach mit Amberley spielte. Und vie lleicht spielte er auch den Narren für seine Frau. All das scheint ganz einfach zu sein, man könnte meinen, daß es da nichts mehr hinzuzufügen gäbe - und doch - und doch!«
    »Wo liegt die Schwierigkeit?«
    »Vermutlich in meiner Vorstellung. Na ja, lassen wir es dort Watson. Lassen Sie uns diesem langen Arbeitstag durch die Hintertür entfleuchen und Musik hören. Carina singt heute abend in der Albert Halle, wir haben gerade noch Zeit, uns umzuziehen, zu essen und dann den Abend zu genießen.«
    Am nächsten Morgen war ich sehr früh auf, aber ein paar Toastkrümel und zwei leere Eie rschalen verrieten mir, daß mein Freund noch früher als ich unterwegs war. Ich fand eine Notiz von ihm auf dem Frühstückstisch.
    Lieber Watson!
    Ich bin heute morgen in Sachen Josiah Amberley unterwegs, um ein oder zwei Kontakte herzustellen. Wenn das klar ist, können wir den Fall entweder fallenlassen oder wir müssen wei-terma-chen, je nachdem. Ich möchte Sie doch bitten, sich gegen drei Uhr bereitzuhalten, weil ich Sie da vielleicht brauchen könnte. S. H.
    Den ganzen Tag sah und hörte ich nichts von Sherlock Holmes. Aber zur angegebenen Stunde kam er heim, ernst, mit den eigenen Gedanken beschäftigt und schweigsam. In solchen Ze iten ist es besser, ihn sich selber zu überlassen und nichts zu fragen.
    »Ist Amberley hier gewesen?«
    »Nein.«
    »Ah, ich erwarte ihn aber. «
    Er wurde auch nicht enttäuscht, denn bald darauf erschien der alte Mann mit einem etwas verwirrten und sehr besorgten Ausdruck auf seinem düsteren Gesicht.
    »Ich habe ein Telegramm bekommen, Mr. Holmes und ich kann das nicht recht verstehen.« Er reichte es herüber und Holmes las es laut vor.
    Kommen Sie sofort. Kann Ihnen Informationen über Ihren Verlust geben. Elman, Pfarrer«
    »Um 2.10 Uhr in Little Purlington aufgegeben«, sagte Holmes.
    »Little Purlington liegt in Essex, glaube ich, nicht weit vo n Frinton entfernt. Selbstverständlich müssen Sie sofort aufbrechen. Dies Telegramm kommt ganz offensichtlich von einem vertrauenswürdigen Menschen, dem Pastor des Ortes. Wo ist mein Adressbuch? Ah ja, da ha-be ich ihn >J. C. Elman, M. A., wohnhaft in Moosmoor in der Nähe von Little Purlington.< Schauen Sie doch mal den Fahrplan an, Watson.«
    »Um 5.20 Uhr geht ein Zug von Liverpool Street aus.«
    »Ausgezeichnet. Sie begleiten ihn besser, Watson. Der gute Mann braucht Ihre Hilfe und Ihren Rat. Diese Affäre kommt jetzt zu ihrem Höhepunkt.«
    Aber unser Klient schien gar

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