Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sherlock Holmes und der Fluch der Titanic (German Edition)

Sherlock Holmes und der Fluch der Titanic (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und der Fluch der Titanic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Preyer
Vom Netzwerk:
verschmerzen. Ich werde mich in New York neu einkleiden.«
    »Sie werden bei der Damenwelt Furore machen – als amerikanischer Gentleman.«
    »Das tröstet ungemein.«
    »Ismay jedenfalls scheidet als Täter aus. Sie wachten persönlich über ihn, während man Ihre Kabine in Brand setzte.«
    »Ich habe meine Zweifel. Er könnte Komplizen haben, die für ihn tätig wurden. Finden Sie nicht auch, dass sein tiefer Schlaf verdächtig ist? Der Mann verschläft ganz einfach den Tumult.«
    »Auch das lässt sich erklären. Er kann seit dem Untergang der Titanic nur mehr mit Hilfe von Opium Schlaf finden. Der Mann ist schwer betäubt«, erklärte Sherlock Holmes. »Aber nun ist es Zeit für Sie, Watson, etwas zu ruhen. Legen Sie sich nieder. Ich werde über Sie wachen.«
*
     
    Eine bewährte Taktik von Samma, dem Davidskrieger, war es, an einem Ort Feuer zu legen, an einem anderen Ort weiteres Unheil anzustiften und an einem dritten Ort in aller Ruhe mit den Kameraden das Weite zu suchen. Auf diese Weise hatten sie in Südafrika Chaos in die Siedlungen der Buren gebracht und waren jeweils unversehrt entkommen. Dieselbe Methode wandte Samma nun an Bord der Olympic an. Während die Mannschaft der Olympic damit beschäftigt war, das Feuer in der Kabine des ältlichen Arztes zu löschen, der, wenn er nicht schlau genug war, darin umkommen würde, konnte er sich Aufgabe Nummer zwei widmen, um dann das Schiff in einem der Rettungsboote zu verlassen. In der Dunkelheit. Ungestört. Weil alle mit der Aufklärung der mysteriösen Ereignisse der Nacht beschäftigt waren.
    Die Mannschaft der Loch Lomond , bereits per Funk verständigt, würde ihn nach einigen Meilen Ruderns sicher an Bord nehmen. Es würde nicht leicht sein, das allein zu schaffen, aber sie hatten es vor dem Antritt seiner Reise trainiert. Ein Mann im erfolgreichen Kampf gegen hunderte. Ein Davidskrieger zu Wasser, zu Land und in der Luft. Gegen die Goliathe dieser Welt. Das war Leben, das war Abenteuer!
     
    Die Eltern der Kleinen schliefen, als Private Samma in der Verkleidung eines Stewards die Kabine der Reynolds betrat. Sie hatten nicht widerstehen können, von dem Imbiss zu kosten, den er ihnen am Abend in die Kabine gebracht hatte. Das Opium hatte seine Wirkung getan. Die Kleine war federleicht. Ein winziger Vogel, der sanft atmete, die Augen fest geschlossen. Ob sie träumte? Und wenn, was träumte sie?
    Nein, Private Samma würde sie nicht über Bord werfen. Das kam nicht in Frage. Frauen und Kinder blieben verschont. Er würde sie in eine der leeren Kabinen bringen, dort konnte sie friedlich die Nacht verbringen und irgendwann am Vormittag erwachen.
    Der kleine Engel.
    Samma legte sie auf das Bett der unbenutzten Kabine und deckte sie zu. Mit seiner Hand streichelte er ihr dunkelbraunes Haar.

KIDNAPPING
     
     
    Es mochte in dieser vorletzten Nacht der Jubiläumsreise der Olympic seit dem Feuer kaum eine Stunde vergangen sein, als an die Tür von Holmes' Suite geklopft wurde. Der Detektiv, der mit der Pistole im Anschlag vorsichtig öffnete, fand den Korridor leer. Ein Zettel, der sich aus dem Türspalt gelöst hatte, fiel zu Boden.
    Die Kleine befindet sich in unseren Händen. Es wird ihr nichts geschehen, wenn Sie schweigen.
    Der Detektiv dachte sofort an Alice und Christine und war alarmiert. Dennoch, beschloss er, würde er nicht das Nächstliegende tun und die Kabinen der beiden Mädchen aufsuchen. Damit rechnete der Gegner und plante womöglich in der Zwischenzeit einen Anschlag auf Holmes' Räumlichkeiten.
    Der Detektiv bedauerte es sehr. Aber er musste den armen Doktor wecken. »Kontrollieren Sie bitte die Kabinen von Mr. und Mrs. Harrison und von Miss Reynolds.«
    »Aber es ist mitten in der Nacht. Die Leute schlafen.«
    Als Holmes dem Doktor den Zettel mit der Warnung zeigte, eilte dieser ohne Aufschub auf den spärlich beleuchteten Gang.
    »Und kommen Sie wieder, auch wenn alles in Ordnung ist.«
    Holmes verschloss die Kabinentür und dachte über das weitere Vorgehen nach.
    Nach etwa zwanzig Minuten kehrte Watson mit dem Kapitän zurück. »Es handelt sich um Alice. Um Alice Harrison. Ihre Eltern sind nicht wach zu kriegen. Vermutlich ein starkes Schlafmittel im Abendimbiss. Und das Mädchen fehlt. Ihr Bett ist leer.«
    »Wir dürfen keine Zeit verlieren, Kapitän«, sagte Holmes. »Das Schiff muss durchsucht werden, von oben bis unten, bis in den letzten Winkel. Ich muss Sie dringend ersuchen, jeden Mann Ihrer Mannschaft dafür zur Verfügung

Weitere Kostenlose Bücher