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Sherlock Holmes und die Moriarty-Lüge (German Edition)

Sherlock Holmes und die Moriarty-Lüge (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Moriarty-Lüge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Preyer
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Detektiv.
    »Arme, Beine, Finger? Die Zunge?«
    »Auf Männer beschränkt.«
    »Oh ... ah ... Nein, so etwas«, sagte schließlich Watson, als er auf die Lösung des Rätsels gekommen war. »Wie peinlich!«
    »Sind Sie bereit, das Thema zu wechseln?«, fragte Holmes. »Ich weiß nun, wie ich weiter vorgehen werde.«
    »Wir. Holmes, Sie haben mir versprochen, mich in Ihre Pläne einzubinden.«
    »Ich halte dieses Versprechen, sobald Sie den neuen Anzug haben.«
    »Sie haben das von Anfang an geplant. Mich in dieses affige Gewand zu stecken, damit ich das Haus zwei Tage nicht verlassen kann. Sie sind ein Teufel!«
    »Vergessen Sie es. Der Feind heißt Moriarty.«
    »Sie sind verdächtig guter Laune, seitdem wir dieses unsägliche Gebäude hier betreten haben, Holmes. Welchen Grund haben Sie dafür?«
    »Galgenhumor. Der Todeskandidat, dem zum letzten Mal seine Lieblingsdroge zugestanden wird, der jedoch dankend ablehnt. Ich versuche davon loszukommen , erklärt er dem Henker.«
    »Holmes! Das ist doch nicht wieder so ein Trick? Sie haben mir versprochen ...«
    »Ich habe viel versprochen und ich breche mein Gelöbnis nicht. Dieser Fall endet mit meiner Rückkehr zur weißen Göttin von Burma.«
    »Nein. Sie versprachen, bis zur Lösung auf stimulierende Substanzen zu verzichten.«
    »Kommt das nicht auf dasselbe hinaus?«
    »Ich wiederhole: Mir gefällt Ihr Verhalten nicht. Es hat etwas ... Unheimliches, etwas Fremdes.«
    »Das kann schon sein.«
    »Was heißt das?«
    »Ich habe den Rubikon überschritten.«
    »Das bedeutet ...«
    »Die Würfel sind gefallen. Es gibt kein Zurück. Am Ende liegt Moriarty besiegt auf dem Boden oder ich oder wir beide. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht.«
    »Und meine Frau?«
    »Wir werden sie wiedersehen, aber es wird schwierig, sehr, sehr schwierig. Denken Sie an eine Operation. Das Kranke, Gefährliche, muss entfernt werden. Die Frage, die sich stellt: Bleibt das Gesunde unversehrt, überlebt der Patient?«
    »Aber Sie haben Hoffnung.«
    »Natürlich. Und zwar mit einiger Berechtigung.«
    »Sie wissen, wie Sie Moriarty beikommen können?«
    »Ich habe einen Plan.«
    »Den Sie mir nicht verraten.«
    »An dem Sie, wie versprochen, mitwirken, dessen Einzelheiten jedoch aus Sicherheitsgründen nicht enthüllt werden können. Er ist Mathematiker und er braucht Grundlagen für seine Berechnungen. Fehlen sie ihm, wird es schwierig.«
    »Für ihn.«
    »Richtig. Mir sind einige Informationen bekannt und ich werde geduldig weitere sammeln.«
     
    Der Detektiv zeigte bei seiner Beobachtung von Kenwood House , die er an den beiden folgenden Tagen vornahm, eine für sein unruhiges Wesen bemerkenswerte Geduld. Er sah durch sein Fernglas, wie Moriarty täglich exakt um vier Minuten nach acht Uhr aus dem Eingang zum Herrenhaus auf seine schwarze Kalesche zueilte, die ihn aller Wahrscheinlichkeit nach in die City brachte. Den Rest des Vormittags lieferten Fuhrwerke Speisen und Getränke, Besuche gab es keine.
    Über Mittag wurde es ruhig rund um Kenwood House , gegen drei Uhr verließ eine einzige Gestalt das Anwesen durch einen Ausgang zum Park und durchquerte diesen in kleinen, eiligen Schritten. Es handelte sich um die dunkel gekleidete Gestalt von Elena Moriarty, die mit einer schwarzen Tasche in der Rechten dem Friedhof von Highgate zustrebte und dort eine steinerne Gruft aufsuchte.
     
    Am Morgen des dritten Tages, es war nach einer klaren Nacht noch ziemlich kalt, betrat Sherlock Holmes die Gruft auf dem Friedhof von Highgate in der Tracht eines Malers. Die Leinwand, auf die er eine bemerkenswert detaillierte Skizze der Grabanlage gezeichnet hatte, seinen Sonnenhut, Leinwand, Pinsel und Farbpalette sowie das Fernglas und einen Klappstuhl hatte er sorgsam am Eingang der Grablege deponiert. In den oberirdischen Teil der Gruft, in dem Kerzen brannten und frische Blumen standen, führte ein von zwei steinernen Löwen flankierter Eingang, die auf den Beruf des 1850 hier begrabenen fahrenden Künstlers Lorenzo Moriarty verwiesen. Der Vater Elena Moriartys war Besitzer einer Menagerie gewesen, mit der er das Land bereist hatte, bevor er sich im Alter mit Auftritten als Zauber- und Rechenkünstler im Zirkus begnügen musste.
    Den quadratischen Raum dominierte ein an die zwei Meter hoher Engel, der aus vergoldetem Metall gefertigt war. Ein junges, geschlechtsloses Wesen mit weiten Flügeln und einem Schwert in der Rechten, dessen Spitze gegen eine Riesenschlange aus schwarzem Metall zu seinen Füßen

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