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Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition)

Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Preyer
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wir vergessen. Das ginge nicht ohne erhebliches Aufsehen.«
    »Und Shakespeares Gruft ist mit einer Alarmanlage gesichert, wie uns der Vikar mitgeteilt hat«, fügte Watson hinzu.
    »Ja, Geistliche tendieren dazu, naiv zu sein«, schmunzelte der Archäologe, »was nicht immer von Nachteil ist.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Die steinerne Wendeltreppe des Glockenturms führt bis zum Fundament des Gebäudes. Dort befindet sich eine Metalltür zu den Gräbern unter der Kirche. Ich kenne das an Shakespeares Gruft angrenzende Grab von Untersuchungen, die bewiesen haben, daß die Gräber nicht vom Flußwasser beeinträchtigt wurden. Wir müssen die Mauer zur Nachbargruft öffnen, dann gelangen wir in Shakespeares Grab. Die Alarmanlage überlasse ich Ihnen.«
    »Und der Schutz gegen mögliche gefährliche Substanzen, mit denen die Gruft belastet sein könnte?«, erkundigte sich Myra Hall.
    »Das ist meine Sache. Wir besitzen die erforderlichen Geräte, die Atemluft zu prüfen.«
    »Wann haben Sie Zeit?«
    »Sofort«, sagte der Archäologe und erhob sich.
     
    Der Archäologe benötigte einiges an Gepäck, darunter drei Schutzanzüge mit Atemgeräten. Um Aufsehen zu vermeiden, entschied sich Watson trotz des weiten Weges gegen eine Bahnfahrt nach Stratford. Er heuerte einen komfortablen Landauer an, der genügend Platz für drei Fahrgäste und ihre Koffer und Taschen bot.
    »Warum nur drei Schutzanzüge?«, erkundigte sich Myra Hall. »Wir sind zu viert. Sherlock Holmes wird sich an der Expedition beteiligen.«
    »Einer von uns muß die Grabkammer von außen absichern, wer immer das ist.«
    »Die Schutzanzüge geben die nötige Sicherheit?«, wollte Watson wissen.
    »Mit hoher Wahrscheinlichkeit. Die Todesfälle bei Ausgrabungen in Ägypten, der Fluch der Pharaonen, waren auf Schimmelpilze und Bakterien in den Grabkammern zurückzuführen. In der Gruft des Tutanchamun soll eine Tafel vor der Störung der Grabruhe gewarnt haben: ›Der Tod wird den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe des Pharaos stört‹.«
    »Der Spruch ist nicht so unähnlich der Aufschrift auf Shakespeares Grab«, meinte Myra.
    »Genau das ist der Grund, warum wir vorsichtig sein müssen. Die Toxine des Pilzes Aspergillus flavus befallen, wenn sie eingeatmet werden, das jeweils schwächste Organ des betreffenden Menschen, deshalb traten bei den Archäologen in Ägypten verschiedenste Symptome auf, wie Herz- und Kreislaufversagen, Nierenbeschwerden, Leberprobleme, Krebs.«
    »An denen die Grabräuber starben?«
    »Zumeist. Es gab auch Fälle von Mord und Selbstmord. Die Mehrzahl der Beteiligten jedoch starb irgendwann eines natürlichen Todes.«
    »Erzählen Sie, Mr. Symmons, was Sie darüber wissen«, bat Myra, wohl auch, um die lange Fahrt abwechslungsreicher zu gestalten.
    »Es betraf die Männer und Frauen, die an der Öffnung der Grabkammer des Pharaos Tutanchamun beteiligt waren und ihre Lieblingstiere. So tötete eine Schlange den Wellensittich des fünften Grafen von Carnarvon, er selbst wurde noch an der Gruft von einem Moskito gestochen. Eine durch den Stich ausgelöste Blutvergiftung führte zu einer Lungenentzündung und zum Tod. In der Stunde seines Todes verschied sein Lieblingshund. Ein kanadischer Literaturwissenschaftler starb zwei Tage danach. Also, passen Sie auf, Myra.«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Der Assistent des Kanadiers erhängte sich. Ein Röntgenologe, der die Mumie durchleuchtete, brach zusammen und verstarb. Eine Frau namens Evelyn Greely ermordete ihren Sohn und brachte sich um …«
    »Da steht auch uns noch einiges bevor«, meinte Myra Hall und ahnte in diesem Augenblick nicht, wie sehr sie mit ihrer Befürchtung recht behalten sollte.
     
    Jonathan Hall, der stellvertretende Leiter des Shakespeare Memorial Trusts, spürte, daß jemand hinter ihm stand, aber er hatte keine Zeit mehr, seinen Kopf zu drehen oder sich vom Schreibtisch seines Office zu erheben. Die Drahtschlinge, die ihm jemand von hinten um den Hals geworfen hatte, wurde zugezogen.
    Die dunkle Stimme eines Mannes forderte ihn auf, die Gegenstände herauszurücken.
    Dem Literaturwissenschaftler war klar, daß der Kristallschädel und die Muschelseidentücher mit dem Porträt des Mannes, der Shakespeare war, sowie die Landkarte gemeint waren.
    Er beschloß, zu schweigen. Die Gegenstände lagerten im Hause seiner Tochter, und er wollte den Gegner nicht auf Myras Spur führen. Diese Hölle mußte er allein durchschreiten.
    Der vermummte Mann zog

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