Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition)
Kittys, aufgebracht, die dunkel gefärbten Augenbrauen arrogant nach oben gezogen.
»Wer nach unseren Kindern sucht, ist unser Freund«, versuchte Joan Wolseley ihren Mann zu beruhigen.
»Schweig. Du verstehst nichts von solchen Dingen. Jede Einmischung, jedes unprofessionelle Verhalten bedeutet den Tod für Kitty.«
»Wie auch immer«, sagte Mrs. Dumbarton mit fester Stimme. »Ich habe ich aus gutem Grund Mr. Holmes die Erlaubnis erteilt, die Wohnung der Kinder zu untersuchen. Wenn deine Verbindungen zu höchsten gesellschaftlichen Kreisen so gut sind, wie du nicht müde wirst zu erwähnen, dann tu etwas. Hier zählen nur Ergebnisse, keine gescheiten Reden.«
»Ich lasse nicht in diesem Ton mit mir reden«, schrie Charles Wolseley.
»Dann muß ich dich leider ersuchen, das Haus zu verlassen. Und zwar sofort«, forderte ihn Mrs. Dumbarton auf.
»Du benimmst dich ebenso verrückt wie unser armer William. Es hilft uns jetzt nicht, die Nerven zu verlieren. Wir müssen gemeinsam …«, sagte seine Frau.
»Schweig! Wir verlassen dieses Haus, um es nie wieder zu betreten! Komme, was wolle. Ich bedaure und verfluche den Tag dieser Hochzeit, die unsere Tochter ins Elend geführt hat.«
»Wir gehen!«, nahm Mrs. Wolseley ihren Mann am Arm und steuerte mit ihm auf die Haustür zu. »Und bitte nichts für ungut, Mary, es sind wirklich schwere Tage für uns alle.«
»Danke. Kommt gut nach Hause.«
Sherlock Holmes bat Mrs. Dumbarton, das Hochzeitsfoto und das Kuvert mit dem Brief und dem weiteren Foto des jungen Paares mitnehmen zu dürfen.
»Ich versichere Ihnen, Mrs. Dumbarton, ich werde alles unternehmen, um herauszufinden, was Ihrem Mann zugestoßen ist und um Ihren Sohn und seine Frau zu retten.«
»Sie sitzen hier im Hausboot und genießen das Leben.«
»Ich darf mich ja nicht sehen lassen«, bemerkte Watson entschuldigend. »Haben Sie etwas Neues erfahren?«
»Ja und nein.«
»Anders gefragt: Was planen Sie als nächstes, Holmes?«
»Wir werden in Shakespeares Gruft eindringen und nach der Lösung suchen.«
»Wann?«
»Wie in allen guten Geschichten. Um Mitternacht.«
KAPITEL 6
DER FÜNFTE SARG
»Wir haben volles Verständnis, daß Sie sich an unserer Expedition nicht beteiligen, Miss Myra. Ich drücke Ihnen in meinem eigenen Namen und im Namen von Dr. Watson mein Beileid aus zum Verlust Ihres Vaters«, sagte Sherlock Holmes zu Myra Hall.
Die junge Frau war weinend im Hausboot aufgetaucht, das seit zwei Tagen direkt an der Trinity Church ankerte.
»Ich werde mich, sobald es mir wieder möglich ist, an der Klärung dieser Verbrechen beteiligen, meine Herren«, versprach die junge Frau. »Aber im Augenblick geht es einfach nicht. Ich habe meinen Vater und meinen Freund verloren, und ich muß mich um meinen Sohn kümmern. Ich weiß nicht …«
»Das hat Vorrang, Miss Hall. Wir freuen uns aber sehr, wenn Sie wieder zu uns stoßen«, sagte der Detektiv.
Die Turmuhr schlug zwölf, als Holmes und Watson den Londoner Archäologen aufforderten, ihnen zu folgen. Zu Dan Symmons' großer Überraschung ließen der Detektiv und sein Freund die Schutzanzüge und Atemgeräte im Boot und betraten die Uferpromenade ohne besondere Vorsicht. Sie bedeuteten Dan Symmons, ihnen zu folgen.
»Was ist los? Haben Sie den Plan geändert, Mr. Holmes?«, fragte der Archäologe. »Um in die Gruft zu gelangen, müssen wir zum Glockenturm.«
»Das hat Zeit. Es ist zunächst wichtig, die Straße und den Eingang zur Kirche im Auge zu behalten«, sagte der Detektiv.
Nach einer Viertelstunde des Wartens im frostigen Nebel kam Bewegung in die Mill Lane. Fast lautlos näherte sich eine Armada von Polizeifahrzeugen. Polizisten strebten auf die Kirche zu und umkreisten sie, während eine Gruppe von zehn Personen das Tor aufschloß und in das Gebäude eindrang.
»Eine Falle, die nicht zuschnappen wird«, flüsterte Sherlock Holmes.
»Das heißt, jemand kannte den Plan und wollte uns auf frischer Tat ertappen«, meinte Mr. Symmons.
»So ist es. Unser Feind darf nicht unterschätzt werden«, sagte Sherlock Holmes und fügte hinzu: »Aber er darf auch uns nicht unterschätzen.«
Nach einer Viertelstunde war der Polizeieinsatz zu Ende. Die Beamtinnen und Beamten zogen sich in ihre Fahrzeuge zurück und fuhren weg.
»Jetzt ist unsere Zeit gekommen«, flüsterte Dr. Watson aufgeregt.
»Wir müssen die Anzüge aus dem Schiff holen«, meinte der Archäologe.
Sherlock Holmes verneinte. »Nein. Wir begeben uns in
Weitere Kostenlose Bücher