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Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition)

Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Preyer
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Stellung.«
    »Sie wollen Mr. Symmons allein nach Rom reisen lassen?«, fragte der Doktor überrascht.
    »Durchaus nicht. Er wird zwei Begleiter haben.«
    »Also doch«, meinte Watson erleichtert.
    »Sie irren, Doktor. Die Begleiter sind nicht wir.«
    »Ich protestiere in aller Form …«
    »Sie haben doch hoffentlich den Sarg wieder verschlossen?«, unterbrach der Archäologe ungeduldig das Gespräch der beiden Freunde.
    »Ein wenig kenne ich mich aus auf Ihrem Fachgebiet, Mr. Symmons. Ich habe den Ort ordnungsgemäß zurückgelassen. Eine Versiegelung des Sarges war nicht nötig, da ja kein Skelett darin aufbewahrt wird. Und die Bibel übergebe ich dem British Museum.«
    »Das ist allerdings eine wirklich großartige Sache«, zeigte sich Dan Symmons begeistert.
     
    Als Dan Symmons, der noch Reisevorbereitungen treffen mußte, das Boot verlassen hatte, wandte sich Dr. Watson an seinen Freund: »Sie spielen mit verdeckten Karten, Holmes. Ich kenne Ihre Tricks.«
    »Einen Drink?«, fragte der Detektiv und bereitete Whisky-Soda für sich und den Doktor. »Ich hätte gerne eine Antwort auf meine Frage«, forderte Watson.
    »Sie haben eine Frage gestellt, werter Freund? Das muß mir entgangen sein. Soviel ich wahrgenommen habe, haben Sie festgestellt, daß ich mit verdeckten Karten spiele und Sie meine Tricks kennen. Die Frage kam von mir.«
    »Welche Frage?«
    »Ob Sie einen Drink wollen.«
    »Ja«, antwortete Watson verärgert.
    »Ich habe ein Konzept, wie der Fall zu lösen ist. Natürlich darf der Gegner davon keine Ahnung haben, denn auch er hat einen Plan.« »Und Sie wollen mir von Ihrem Plan erzählen?« »So ist es. Aber zuerst trinken wir.« Nach einigen Minuten wandte sich Holmes an Dr. Watson: »Sie berichteten mir von jenem Kristallschädel und den Muschelseidentücher, die der ermordete Jonathan Hall aufbewahrte. Die detaillierten Skizzen dieser Objekte, die Sie anfertigten, vermitteln den Eindruck, daß es sich bei dem einen Tuch um eine Landkarte handelt, mit Orten, die für das Shakespeare-Rätsel von Bedeutung sind. Diese Karte enthält nach Ihren eigenen Worten einen Hinweis auf ein Monument, vermutlich im Süden des Kontinents, gemeinsam mit den Namen Westminster und Sterling. Durch Mr. Hall, Myras Vater, und durch Mr. Symmons haben wir den Hinweis bekommen, daß sich dieses Monument im Petersdom in Rom befindet. Es wäre uns also sehr geholfen, wenn sich jemand darum kümmert.«
    »Sie glauben, man findet dort etwas?«
    »Ich schließe es zumindest nicht aus. Immerhin stammt der zweite Hinweis auf das Stuart-Monument aus Shakespeares Grab.«
    »Und wer werden die beiden Begleiter von Mr. Symmons auf dieser Reise sein?«, fragte Watson.
    »Miss Myra, der nach dem Begräbnis ihres Vaters eine Reise auf den Kontinent sicher gut tun wird und …«
    »Und?«
    »Und unser lieber Freund Stephen Moriarty.«
    »Wieso der junge Moriarty? Sie überraschen mich, Holmes.«
    »Moriarty soll über die Romreise berichten. Sie sind ja nicht mehr interessiert, unsere späten Fälle zu dokumentieren.«
    »Wer sagt das?«
    »Die Tatsache, daß Sie mich schon einmal tot geschrieben haben.«
    »Aber das wissen Sie doch! Ich war damals wirklich der Meinung, Sie für immer verloren zu haben. Ich vermute, Sie sind mit der Art meines Schreibens nicht mehr zufrieden, nachdem ein Jüngerer aufgetaucht ist.«
    »Der Tod zerstört die Stärke deines Glanzes nicht.
    Durch meine Zeilen wirst du niemals sterben.
    So lange Menschen atmen, Augen sehen,
    So lang lebst du und wirst nicht untergehen.«
    »Sie vergleichen mich mit Shakespeare, der demjenigen, über den er schrieb, ewiges Leben verlieh«, meinte Dr. Watson gerührt. »Ich habe nie zu fragen gewagt, was Sie von den Erzählungen halten, die ich über unsere gemeinsamen Unternehmungen schrieb.«
    »Ich habe Sie immer dafür bewundert, Watson. Für das schriftstellerische Geschick und die Liebenswürdigkeit, mit der die Geschichten verfaßt sind, die auch das schlimmste Geschehen in einem, sagen wir, milden Licht der Menschlichkeit erscheinen lassen.«
    »Sie wollen damit sagen, daß es mir nicht gelang, Verbrechen in ihrer Unheimlichkeit und Abscheulichkeit darzustellen.«
    »Dafür sind andere da, Watson. Zum Beispiel der junge Moriarty.«
    »Sie meinen, daß er härtere Romane schreiben kann, als mir das gelang?«
    »Ich möchte Sie nicht mit ihm vergleichen, Watson. Jeder von Ihnen beiden hat seine einzigartigen Stärken. Nur daß der junge Moriarty noch viel lernen muß.

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