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Sherlock von Schlotterfels 06 - Ein Gespenst unter Verdacht

Sherlock von Schlotterfels 06 - Ein Gespenst unter Verdacht

Titel: Sherlock von Schlotterfels 06 - Ein Gespenst unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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sich.
    „Ich befürchte, dass hier die Wände zu dick sind“, erklärte Max den schlechten Empfang. „Aber wartet mal, vielleicht hilft das …“
    Freiherr von Schlotterfels sah Max mit kraus gezogener Stirn dabei zu, wie er das Antennenkabel unter den Türschlitz der Geheimtür in das Musikzimmer schob.
    „Noch zehn Sekunden!“, drängte Paula.
    „Ja, ja!“, gab Max zurück und drückte auf der Fernbedienung herum.
    „Und nun das Wetter“, verkündete eine sanfte Frauenstimme. „Nach der ständigen Bewölkung und dem Regen in den letzten Tagen klart es morgen auf und bei Temperaturen von bis zu dreißig Grad meldet sich der Sommer endlich zurück.“
    „Jippieh!“, freute sich Paula. „Badesaison!“
    „Pssst!“, machten Sherlock und Max im gleichen Moment.
    „Jetzt kommt der Bericht!“, rief Max.
    Gespannt hockten sich alle drei vor das Radio, während Lilly es sich auf dem Samtsofa gemütlich machte.
    „Es folgen die Nachrichten aus der Region“, sagte die Sprecherin und Papierrascheln drang aus den Lautsprechern. „Ein unglaublicher Skandal hat sich in unserer Stadt ereignet und wirft einen dunklen Schatten auf das Institut für Kunst- und Stadtgeschichte.“
    Paula rieb sich gespannt die Hände.
    „Die Zutaten zu diesem Skandal sind: ein ehrgeiziger Professor, der obendrein einen Kollegen blamieren will, ein käuflicher Gutachter, ziemlich viel kriminelle Energie sowie eine blühende Fantasie.“
    Max, Paula und Sherlock lauschten mit leuchtenden Augen.



„Professor Steinbrecher, Fachmann für Kunst- und Stadtgeschichte, ist wegen Betrugs und Urkundenfälschung vom Universitätsdienst beurlaubt worden …“
    Sherlock schnalzte abfällig und Max stellte das Radio leiser.
    Paula senkte den Kopf. „Ich wollte mich bei Ihnen entschuldigen, Freiherr von Schlotterfels“, setzte sie an.
    „Potztausend! Wofür?“, wunderte sich das Gespenst.
    „Dafür, dass ich an Ihrer Unschuld gezweifelt habe“, brachte Paula mühsam hervor. „Es tut mir leid!“
    „Mir auch“, gab Max zu.
    Das Gespenst zog eine Augenbraue hoch, aber dann musste es doch grinsen. „Schwamm drüber! Es hat zwar etwas geschmerzt, aber ich kenne euch ja. Mit dir, liebe Paula, geht eben manchmal die Fantasie durch … Und was dich betrifft, Max, du hast dich wie immer an die Fakten gehalten – und die sprachen lange gegen mich.“
    „Eine Frage habe ich aber trotzdem noch“, sagte Max mit nachdenklicher Miene. „Warum haben Sie die Seiten aus der Chronik denn nun entfernt?“
    Schon schüttelte Sherlock den Kopf. Selbst jetzt war er nicht gewillt, sein Geheimnis zu lüften.
    „Lassen Sie mich einfach raten“, schlug Max vor.
    „Oh, Mäxchen, die Antwort ist doch klar wie Kloßbrühe“, fiel ihm Paula ins Wort und verdrehte die Augen. „Es ging mal wieder um die Ehre. Freiherr von Schlotterfels hatte Angst davor, dass die Leute von dem unrühmlichen Leben seines Bruders erfahren könnten. Stimmt’s oder hab ich Recht?“, wandte sich Paula an das Gespenst.
    Sherlock nickte betreten.
    „Siehst du!“, rief Paula und grinste ihren Bruder an.
    Als wollte er sämtliche Ereignisse der letzten Tage von sich schütteln, warf Sherlock plötzlich energisch seine Perückenlocken über die Schultern und schwebte zu dem Vitrinenschrank, in dem er die Akten seiner ungelösten Fälle aufbewahrte. Er zog den kleinen Schlüssel aus seiner Westentasche und ließ ihn vom Finger baumeln. „Diesmal dürft ihr euch einen Fall aussuchen. Aber ich wäre ganz dankbar, wenn unser nächstes Abenteuer nicht ganz so aufregend werden würde.“
    „Dann lassen Sie mich doch mal sehen!“, rief Paula, rannte zu ihm und nahm ihm den Schlüssel aus der Hand …

Schon als Grundschulkind schrieb sie ihre ersten Geschichten. Spannend und gruselig waren sie, genauso wie die Bücher, die sie am liebsten las. Diese Vorliebe ist bis heute geblieben. Und so ist es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ein Gespenst mit dem berühmten Namen Sherlock die Aufgabe übernahm, die kniffligsten Fälle zu lösen. Leise Parallelen zu dem Gespenst, das in Canterville sein Unwesen trieb, sind dabei nicht ganz ungewollt.

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