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Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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Französisch-Indochina aufgelesen worden sei. Er war in ziemlich schlechter Verfassung … verbrachte einige Monate in Saigon im Krankenhaus … Dann verschwand er eine Zeit lang aus unserem Blickfeld und tauchte schließlich als freiberuflicher Konterterrorist wieder auf. Wir haben eine lange Liste von Anschlägen auf Terroristengruppen und Einzelpersonen, an denen er beteiligt war, zumeist im Sold von Regierungen, die ihn durch ihre Geheimdienste engagierten.« Er wandte sich an den Ersten Assistenten. »Lassen wir sie mal ablaufen.« Kurze Informationen über Eliminierungsaktionen leuchteten eine nach der anderen auf dem Bildschirm des Konferenztisches auf, als Fat Boy Nikolai Hels Karriere von den frühen fünfziger Jahren bis zur Mitte der Siebziger abspulte. Gelegentlich bat der eine oder andere der Herren um einen Stopp und erkundigte sich bei Diamond nach Einzelheiten.
    »Herrgott im Himmel!«, rief Darryl Starr an einer Stelle. »Dieser Kerl arbeitet wahrhaftig für beide Seiten! In den Staaten hat er sowohl die Weathermen als auchden Ku Klux Klan aufs Korn genommen; in Belfast hat er gegen beide Bürgerkriegsparteien losgeschlagen; er scheint praktisch für alle und jeden gearbeitet zu haben, bis auf die Araber, die Junta-Griechen, die Spanier und die Argentinier. Und haben Sie die Waffen gesehen, die er benutzt hat? Abgesehen von konventionellen Dingern wie Handfeuerwaffen und Nervengasrohren gab es da so ausgefallene Sachen wie einen Taschenkamm, einen Trinkstrohhalm, ein gefaltetes Blatt Papier, einen Türschlüssel, eine Glühbirne … Dieser Kerl würde einen ja mit den eigenen Unterhosen erdrosseln, wenn man nicht aufpasst!«
    »Ja«, sagte Diamond. »Das hat mit seiner Ausbildung im hoda korosu zu tun. Man schätzt, dass Nikolai Hel in einem normal eingerichteten Zimmer westlichen Stils knapp zweihundert absolut tödliche ›Waffen‹ vorfindet.«
    Starr schüttelte den Kopf und pfiff durch die Zähne. »So einen Burschen zu beseitigen dürfte schwerer sein, als Rotz vom Fingernagel zu schnippen.«
    Mr. Able erblasste angesichts des unappetitlichen Vergleichs.
    Der Palästinenser schüttelte den Kopf und schnalzte mit der Zunge. »Ich begreife nicht, warum er so exorbitante Summen für seine Aufträge bekommt. In meiner Heimat ist ein Menschenleben umgerechnet nur etwa zwei Dollar und fünfunddreißig Cent wert.«
    Diamond warf ihm einen müden Blick zu. »Ein durchaus angemessener Preis für einen Ihrer Landsleute. Der Grund, warum Regierungen bereit sind, Hel für die Eliminierung von Terroristen so hoch zu bezahlen, ist hauptsächlich der, dass Terrorismus die sparsamste Form von Kriegführung darstellt. Bedenken Sie, wie viel es kosten würde, eine Truppe aufzustellen, die in der Lage wäre, jeden einzelnen Staatsangehörigen vor Überfällen auf der Straße, zu Hause oder in seinem Wagen zu beschützen. Es kostet ja schon Millionen von Dollar, nur nach dem Opfer einer Entführung durch Terroristen zu suchen. Da ist es wesentlich billiger für die Regierungen, den Terroristen für ein paar hunderttausend eliminieren zu lassen und gleichzeitig die regierungsfeindliche Propaganda eines Prozesses zu vermeiden.« Diamond wandte sich an den Ersten Assistenten. »Wie viel bekommt Hel für einen Auftrag?«
    Der Erste Assistent stellte Fat Boy die einfache Frage. »Knapp über eine Viertelmillion, Sir. In Dollar. Aber seit 1963 weigert er sich offenbar, seine Bezahlung in amerikanischer Währung zu akzeptieren.«
    Mr. Able kicherte. »Ein weiser Mann! Selbst wenn er den Weg zur nächsten Bank im Laufschritt zurücklegte, um die Dollars gegen eine harte Währung einzutauschen, würde ihm die Inflation das halbe Honorar wegfressen.«
    »Aber«, fuhr der Erste Assistent fort, »das Gesamtmittel ergibt ein schiefes Bild. Man könnte sich eher eine Vorstellung von seinem Honorar machen, wenn man den Durchschnitt nähme.«
    »Wieso das?«, erkundigte sich der Deputy, erfreut, auch etwas sagen zu können.
    »Er nimmt gelegentlich anscheinend auch mal einen Auftrag ohne Bezahlung an.«
    »Ach, wirklich?«, fragte Mr. Able. »Das ist erstaunlich. In Anbetracht seiner Erlebnisse, als er sich in der Hand der Besatzungsmächte befand, und seiner Neigung, in einem Stil zu leben, der seinem Geschmack und seiner Erziehung entspricht, hätte ich eher angenommen, dass er für den arbeitet, der ihm am meisten bietet.«
    »Nicht immer«, berichtigte Diamond. »Seit 1967 hat er Aufträge für verschiedene militante

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