Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
Vom Netzwerk:
eines Mannes, der nur als ›der Gnom‹ bekannt ist. Er sammelt Fakten, die Regierungen und Politikern schaden könnten. Hel kauft ihm die Informationen ab und benutzt sie zur Erpressung, um sich so davor zu schützen, dass die Regierungen seine Aktionen behindern. Und solche Informationen sind sehr, sehr teuer. Außerdem gibt er viel Geld für Höhlenexpeditionen in Belgien, den Alpen und seinen eigenen Bergen aus. Das ist sein Hobby, und zwar ein kostspieliges. Und schließlich ist da noch sein Château. In den fünfzehn Jahren, die er es besitzt, hat er etwas über zwei Millionen hineingesteckt, um seinen ursprünglichen Zustand zu rekonstruieren. Von überall her hat er die letzten Meister unter den Steinmetzen, Holzschnitzern, Ziegelbrennern und was sonst noch alles geholt. Und die Einrichtung ist noch einmal zwei Millionen wert.«
    »Dann«, sagte Mr. Able, »lebt er also in Pracht und Herrlichkeit, Ihr Nikolai Hel.«
    »In Pracht, ja. Aber spartanisch. Das Château ist streng zeitgerecht restauriert worden. Kein Strom, keine Zentralheizung, nichts Modernes außer einer unterirdischen Telefonleitung, über die er von der Ankunft eines jeden Fremden informiert wird.«
    Mr. Able nickte. »Dann hat also ein Mann mit einer Erziehung des achtzehnten Jahrhunderts in der herrlichen Abgeschiedenheit der Berge eine Welt des achtzehnten Jahrhunderts für sich geschaffen. Interessant! Aber es überrascht mich doch, dass er nicht nach Japan zurückgekehrt ist, um dort in dem Stil zu leben, in dem er erzogen worden ist.«
    »Nach allem, was ich gehört habe, beschloss er, Japan zu verlassen, als er nach der Entlassung aus dem Gefängnis sah, wie sehr die traditionelle Lebensweise und die Moralgesetze des alten Japan vom Amerikanismus ›pervertiert‹ worden waren. Bis jetzt ist er kein einziges Mal mehr dort gewesen.«
    »Wie klug von ihm! So wird das Japan seiner Erinnerung für ihn immer das bleiben, was es in ruhigeren, vornehmeren Zeiten gewesen ist. Schade, dass er unser Feind sein muss. Ihr Mr. Hel würde mir sehr gefallen.«
    »Warum nennen Sie ihn immer meinen Mr. Hel?«
    Mr. Able lächelte. »Stört Sie das?«
    »Jede Dummheit stört mich. Aber kommen wir auf unser Problem zurück. Nein, Nikolai Hel ist nicht so reich, wie Sie vermuten. Er braucht sogar sehr wahrscheinlich Geld, und da könnten wir eventuell einhaken. Er besitzt ein paar Morgen Land in Wyoming, Wohnungen in einem halben Dutzend Hauptstädten der Welt und sein Refugium in den Pyrenäen, aber auf seinem Schweizer Konto liegt kaum eine halbe Million. Er muss noch immer die Unkosten seines Châteaus und seiner Höhlenexpeditionen decken. Und selbst wenn er die Wohnungen und seinen Landsitz in Wyoming verkaufte, würde das Leben im Château nach seinen Maßstäben ein recht bescheidenes sein.«
    »Ein Leben des … Wie hieß das noch gleich?«, erkundigte sich Mr. Able mit süffisantem Lächeln, wohl wissend, dass er Diamond damit ärgerte.
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Dieses japanische Wort für alles Zurückhaltende und Untertriebene.«
    » Shibumi!«
    »Ja, richtig. Also selbst ohne weitere Stunts würde Ihr – ich meine, unser Mr. Hel in der Lage sein, ein Leben des shibumi zu führen.«
    »Ich wäre da nicht so sicher«, mischte sich Starr ins Gespräch. »Nicht mit einem Super-Betthäschen für hunderttausend pro Sprung in die Buntkarierten.«
    »Sie halten den Mund, Starr!«, befahl Diamond.
    Der Palästinenser, dem nicht ganz klar war, was hier vorging, hatte sich vom Konferenztisch erhoben und war ans Fenster getreten, wo er stehen blieb und zusah, wie sich unten ein Krankenwagen mit Blaulicht durch den stehenden Verkehr fädelte – wie er es jeden Abend zu genau derselben Zeit tat. Starrs deftige Ausdrucksweise hatte sein Interesse geweckt, und so blätterte er nun in seinem englisch-arabischen Taschenwörterbuch und murmelte vor sich hin: »Betthäschen … Betthäschen …«, als plötzlich das Washington Monument und die breite belebte Straße verschwanden und das Fenster sich mit gleißend hellem Licht füllte.
    Der Palästinenser schrie auf, warf sich zu Boden und schützte in Erwartung der Explosion seinen Kopf mit Händen und Armen.
    Jeder der Anwesenden reagierte auf für ihn charakteristische Weise. Starr sprang auf und zog blitzschnell seine Magnum. Miss Swivven sank in einen Sessel. Der Deputy verbarg sein Gesicht hinter einem Blatt Papier. Diamond schloss die Augen und schüttelte den Kopf über all die Esel, mit

Weitere Kostenlose Bücher