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Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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denen er es zu tun hatte. Mr. Able betrachtete gelangweilt seine Fingernägel. Nur der Erste Assistent, der ganz in seinen technologischen Gedankenaustausch mit Fat Boy versunken war, hatte überhaupt nichts gemerkt.
    »Mein Gott, so stehen Sie doch wieder auf!«, sagte Diamond. »Es ist nichts passiert. Der Film ist gerissen, das ist alles.«
    »Ja, aber«, stotterte der Palästinenser.
    »Sie sind mit dem Lift hier heruntergefahren. Sie müssen doch gemerkt haben, dass Sie sich unter der Erde befinden!«
    »Ja, aber …«
    »Haben Sie etwa geglaubt, Sie sähen aus dem fünfzehnten Stock nach unten?«
    »Nein, aber …«
    »Miss Swivven, stellen Sie den Projektor ab und merken Sie vor, dass er repariert werden muss.« Diamond wandte sich an Mr. Able. »Ich habe ihn installieren lassen, um eine angenehmere Arbeitsatmosphäre zu erzeugen und um zu verhindern, dass man hier unten das Gefühl hat, im Bauch der Erde eingeschlossen zu sein.«
    »Und es ist Ihnen gelungen, sich selbst etwas vorzumachen?« Er bekam keine Antwort.
    Starr schob die Pistole ins Holster zurück und funkelte wütend das Fenster an, so als wollte er ihm sagen, diesmal habe es noch einmal Glück gehabt.
    Mit verlegenem Grinsen rappelte sich der Palästinenser auf. »Junge, Junge, das war gut! Ich glaube, diesmal hab ich mich aber wirklich zum Narren gemacht!«
    Mrs. Swivven legte im Nebenraum einen Schalter um, worauf das gleißende Licht am Fenster erlosch und ein mattweißes Rechteck hinterließ, das auf den Raum drückte und ihn zu verkleinern schien.
    »Also«, sagte Diamond, »Sie haben jetzt gehört, mit was für einem Mann wir es zu tun haben. Nun möchte ich über unsere Strategie sprechen, und deswegen wäre es mir lieber, wenn Sie beide das Zimmer verließen.« Er deutete zuerst auf Starr und den Palästinenser, dann auf den Fitnessraum. »Warten Sie dort drinnen, bis wir Sie rufen.«
    Um Haltung und Nonchalance bemüht, schlenderte Starr zur Tür, gefolgt von dem Palästinenser, der immer noch versicherte, dass er sich diesmal wohl zum Narren gemacht habe.
    Als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, wandte Diamond sich an die beiden Herren, die am Konferenztisch sitzen geblieben waren, und redete sie an, als wäre der Erste Assistent gar nicht anwesend, was in mancher Hinsicht ja auch zutraf.
    »Lassen Sie mich erklären, was wir meiner Ansicht nach unternehmen sollten. Zunächst einmal …«
    »Einen Moment, Mr. Diamond«, unterbrach ihn Mr. Able. »Ich hätte da noch eine Frage. Wie stehen Sie persönlich zu Nikolai Hel?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Also hören Sie! Es ist doch offensichtlich, dass Sie ein besonderes Interesse an diesem Mann haben. Sie sind über so viele Einzelheiten informiert, die nicht im Dossier standen …«
    Diamond zuckte die Achseln. »Nun, er hat eine violette Karte. Und es ist schließlich meine Aufgabe, auf dem Laufenden zu bleiben über …«
    »Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie schon wieder unterbreche, aber Ausreden interessieren mich nicht. Sie haben zugegeben, dass der Offizier, der Nikolai Hels Verhör leitete, Ihr Bruder war.«
    Diamond starrte den OPEC -Störenfried sekundenlang an. »Ganz recht. Major Diamond war mein Bruder. Mein älterer Bruder.«
    »Sie standen Ihrem Bruder sehr nahe?«
    »Als meine Eltern starben, hat er für mich gesorgt. Er hat mich finanziell unterstützt, obwohl er selbst noch zum College ging. Sogar als er sich bei der OSS – einer reinen WASP -Organisation – und später bei der CIA nach oben arbeitete, hat er mich …«
    »Ersparen Sie mir die Einzelheiten. Wäre es korrekt zu sagen, dass Sie ihm sehr nahestanden?«
    »Durchaus korrekt.« Diamonds Stimme klang halb erstickt.
    »Also gut. Nun ist da ein Punkt, über den Sie bei Ihrer Skizze von Nikolai Hels Leben auffallend schnell hinweggegangen sind. Sie erwähnten, dass er als Bezahlung für den Peking-Auftrag, für den er aus dem Gefängnis entlassen wurde, unter anderem die damalige Adresse der drei Männer verlangte, die für die Folterungen bei seinen Verhören verantwortlich waren. Darf ich annehmen, dass er diese Adressen nicht verlangt hat, um ihnen Weihnachtskarten oder Chanukka -Grüße zu schicken?«
    Diamonds Kinnmuskeln zuckten.
    »Mein lieber Freund, wenn diese Angelegenheit so ernst ist, wie Sie zu vermuten scheinen, und wenn Sie meine Hilfe bei der Bereinigung der Situation erwarten, dann muss ich um Aufklärung über alles bitten, was mit dem Fall zusammenhängt.«
    Diamond legte die

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