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Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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machen.
    Hel las die Nachricht, die Pierre gebracht hatte.
    Dann faltete er den Zettel wieder zusammen und klopfte sich damit gegen die Lippen. »Wie es scheint, Miss Stern, werden wir doch nicht frei wählen können, wie wir handeln wollen. In Tardets sind drei Fremde eingetroffen, die Fragen stellen. Über mich und, weit beunruhigender, auch über Sie. Man beschreibt mir die Fremden als Engländer oder Amérlos – die Leute im Dorf können die Akzente nicht unterscheiden. Sie werden von französischer Sonderpolizei begleitet, und die scheint überaus kooperativ zu sein.«
    »Aber woher könnte jemand wissen, dass ich hier bin?«
    »Da gibt es tausend Möglichkeiten. Ihre Freunde, die in Rom umgebracht wurden – trugen die Flugtickets bei sich?«
    »Ich glaube schon. Das heißt, ja. Jeder hatte sein eigenes Ticket. Aber die waren nicht hierher, sondern für Pau ausgestellt.«
    »Nahe genug. Ich bin nicht ganz unbekannt.« Hel schüttelte den Kopf über diesen weiteren Beweis ihres Dilettantismus. Profis kauften immer Tickets nach Orten, die weit über ihren Bestimmungsort hinaus lagen, denn Buchungen wurden computerisiert und waren somit den Regierungsstellen und der Muttergesellschaft zugänglich.
    »Was glauben Sie, wer diese Männer sein könnten?«, fragte Hannah.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und was werden Sie tun?«
    Er zuckte die Achseln. »Sie zum Abendessen einladen.«
    Nachdem er Hannah verabschiedet hatte, saß Hel eine halbe Stunde allein in seinem Garten; er beobachtete, wie sich schwere Gewitterwolken um die Bergrücken sammelten, und dachte über die Konstellation der Steine auf dem Brett nach. Etwa gleichzeitig kam er zu zwei voneinander unabhängigen Feststellungen: Es würde noch heute Abend regnen, und der klügste Schritt dem Feind gegenüber würde es sein, selbst die Initiative zu ergreifen.
    Vom Waffenraum aus telefonierte er mit dem Hotel Dabadie, wo die Amerikaner abgestiegen waren. Der Anruf erforderte ein gewisses Maß an Verhandlungsgeschick. Die Dabadies würden die drei Amérlos zwar gern diesen Abend zum Dinner ins Château hinaufschicken, aber da sei das Problem der Mahlzeiten, die sie eigens für die Gäste zubereitet hätten. Schließlich verdiente ein Hotel sein Geld an den verkauften Mahlzeiten und nicht an den Zimmern. Hel versicherte ihnen, es sei nur angemessen und durchaus gerecht, die bestellten Mahlzeiten auf die Rechnung zu setzen. Es sei weiß Gott nicht die Schuld der Dabadies, dass die Fremden sich erst im letzten Moment entschlossen hätten, bei Monsieur Hel zu speisen. Geschäft sei Geschäft. Und da Lebensmittelverschwendung Sünde sei, wäre es vielleicht am besten, wenn die Dabadies das Vorbereitete selbst äßen und den Abbé dazu einlüden.
    Er fand Hana in der Bibliothek, wo sie, die komische kleine rechteckige Brille auf der Nase, die sie zum Lesen brauchte, am Fenster saß und in ein Buch vertieft war. Als er eintrat, blickte sie ihm über den Rand der Brille hinweg entgegen. »Gäste zum Essen?«, fragte sie.
    Er streichelte ihr die Wange. »Ja, drei. Amerikaner.«
    »Wie schön! Dann haben wir mit Hannah und Le Cagot eine richtige Dinnerparty beisammen!«
    »Die haben wir.«
    Sie legte ein Lesezeichen ins Buch und klappte es zu. »Gibt es Ärger, Nikko?«
    »Ja.«
    »Hat es etwas mit Hannah und ihren Schwierigkeiten zu tun?«
    Er nickte.
    Sie lachte unbekümmert. »Und erst heute Morgen, als du mich aufgefordert hast, jeweils die Hälfte eines Jahres bei dir zu verbringen, wolltest du mich damit überreden, dass du die Ruhe und Einsamkeit deines Hauses angepriesen hast.«
    »Es wird bald wieder friedlich bei uns sein. Schließlich habe ich mich zur Ruhe gesetzt.«
    »Kannst du das denn? Kann man sich wirklich ganz aus einem solchen Beruf zurückziehen? Aber ich muss mich beeilen! Wenn wir Gäste erwarten, muss ich jemanden ins Dorf schicken. Hannah wird etwas zum Anziehen brauchen. In diesen Shorts kann sie unmöglich zum Dinner kommen, jedenfalls nicht mit ihrer reichlich unbekümmerten Einstellung zu sittsamen Posen.«
    »Ach wirklich? Ist mir noch gar nicht aufgefallen.«
    Ein lautes Begrüßungsgebrüll von der Allee, ein Krach, als die portes-fenêtres im Salon so kräftig zugeschlagen wurden, dass das Glas klirrte, ein geräuschvolles Suchen nach Hana, die in der Bibliothek saß, eine stürmische Umarmung mit einem laut schmatzenden Kuss auf die Wange, ein Schrei nach wenigstens einer Andeutung von Gastfreundschaft in Gestalt eines Gläschens Wein, und

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