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Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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Deutsche, Engländer und die internationale Schickeria hatten es zu einer Art Brighton an der Biscaya herabgewürdigt.
    Er war noch keine fünf Minuten in der Halle, als sein Proximitätssinn jene direkte und intensive Observation wahrnahm, die er bereits erwartet hatte, da er wusste, dass man an allen Ausreisepunkten nach ihm Ausschau halten würde. Er lehnte sich an die Bartheke, wo er einen jus d’ananas trank, und ließ den Blick über die Menge wandern. Sofort entdeckte er den jungen französischen Beamten der Sonderpolizei in gewollt unauffälligem Zivil mit Sonnenbrille. Er stieß sich von der Theke ab und ging geradewegs auf den Mann zu. Je näher er ihm kam, desto deutlicher spürte er die Nervosität und Verwirrung des jungen Burschen.
    »Entschuldigen Sie, Monsieur«, begann Hel in einem mit starkem deutschen Akzent gewürzten Französisch, »ich bin gerade angekommen und weiß nicht, wie ich jetzt weiter muss nach Lourdes. Könnten Sie mir vielleicht helfen?«
    Unsicher musterte der junge Beamte Hels Gesicht. Der Mann entsprach im Wesentlichen der Beschreibung, das heißt, bis auf die dunkelbraunen Augen. (Hel trug gefärbte Kontaktlinsen.) Im Signalement stand jedoch nichts davon, dass er Deutscher war. Und außerdem hätte er ja das Land verlassen müssen, statt anzukommen. Mit ein paar kurzen Worten verwies der Polizist ihn an die Information.
    Als er davonging, spürte Hel, wie ihm der Mann nachstarrte, aber seine Konzentration war jetzt deutlich von Verwirrung beeinträchtigt. Er würde dieses Zusammentreffen natürlich melden, doch ohne die nötige Überzeugung. Und das Zentralbüro würde in diesem Augenblick aus einem halben Dutzend Städtchen gleichzeitig Meldungen von Hels Auftauchen erhalten. Dafür sorgte Le Cagot.
    Als Hel die Wartehalle durchquerte, rannte ihm ein flachshaariger Junge zwischen die Beine. Er fing das Kind auf, damit es nicht stürzte.
    »Rodney! Oh, bitte verzeihen Sie, Monsieur!« Die hübsche Frau Ende zwanzig war sofort zur Stelle, entschuldigte sich bei Hel und tadelte das Kind in einem Atemzug. Sie war Engländerin und trug ein leichtes Sommerkleid, dessen großzügiger Ausschnitt nicht nur ihre Sonnenbräune zeigte, sondern auch die Stellen, die weiß geblieben waren. Mit einem Wortschwall jenes brutal verstümmelten Französisch, das aus der Überzeugung der Briten resultiert, Ausländer, die etwas Wichtiges zu sagen hätten, würden sich zweifellos in einer normalen Sprache ausdrücken, erklärte die Frau, der Junge sei ihr Neffe, sie befinde sich mit ihm auf der Rückreise von einem kurzen Urlaub, werde die nächste Maschine nach England nehmen, sei unverheiratet und heiße Alison Browne, hinten mit einem e .
    »Mein Name ist Nikolai Helm.«
    »Freut mich sehr, Mr. Hel.«
    Das war’s. Sie hatte das m nicht gehört, weil sie nicht darauf vorbereitet war. Sie war eine britische Agentin, die die Aktionen der Franzosen unterstützen sollte.
    Hel antwortete ihr, er hoffe, sie bekämen in der Maschine Plätze nebeneinander, worauf sie ihn verführerisch anlächelte und versprach, mit dem Ticketverkäufer darüber zu reden. Er erbot sich, sie und den kleinen Rodney zu einem Obstsaft einzuladen, und sie akzeptierte mit der Bemerkung, normalerweise nähme sie von fremden Herren keine Einladungen an, doch dies sei eine Ausnahme, denn schließlich wären sie ja buchstäblich übereinandergestolpert. (Gekicher.)
    Während sie mit ihrem Taschentuch eifrig an einem Saftflecken auf Rodneys Kragen herumtupfte, wobei sie sich so weit vorbeugte, dass man nicht übersehen konnte, dass sie keinen BH trug, entschuldigte sich Hel für einen Moment.
    In einer Geschenkboutique erstand er ein billiges Souvenir von Biarritz, einen passenden Karton, eine Schere und Einwickelpapier: einen Bogen weißes Seidenpapier und einen Bogen teure Metallfolie. Alles zusammen nahm er mit auf die Herrentoilette, verpackte hastig das Geschenk, kehrte an die Bar zurück und überreichte das Päckchen Rodney, der zu weinen begonnen hatte und heftig an Miss Brownes Hand zerrte.
    »Nur eine Kleinigkeit zum Andenken an Biarritz. Hoffentlich haben Sie nichts dagegen?«
    »Na ja, eigentlich sollte ich es nicht annehmen. Aber da es für den Jungen ist … Unser Flug ist übrigens schon zweimal aufgerufen worden. Sollten wir nicht an Bord gehen?«
    Hel erklärte ihr, die Franzosen mit ihrer zwanghaften Sucht nach Ordnung pflegten die Flüge immer viel zu früh auszurufen; man habe noch reichlich Zeit. Er versuchte

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