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Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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wegen des Verlustes der Maschine hatte, da es sich ausgerechnet um eine Concorde handelte. »… und es hat uns ohnehin Mühe genug gekostet, der Welt das verdammte Ding aufzuschwatzen.«
    »Meine Schuld ist es nicht, dass es sich bei der fraglichen Maschine um dieses unwirtschaftliche, umweltverschmutzende Monstrum handelt.«
    »Gewiss. Gewiss.«
    »Es sieht also jetzt folgendermaßen aus, Fred: Wenn eure Leute ihre Rolle gut spielen, müsste der Stunt ablaufen, ohne dass die Muttergesellschaft Beweise für eure Mitarbeit hat. Einen besseren Plan konnte ich in den zwei Tagen, die mir blieben, nicht ausknobeln. Also, was meinst du?«
    »Die Einzelheiten wage ich meinen Oberen nicht mitzuteilen. Das sind Politiker – der unzuverlässigste Menschenschlag überhaupt. Aber ich werde ihnen erklären, dass ich den Plan unserer Kooperation für wert erachte.«
    »Gut. Wann bekomme ich die Observationsberichte über die Septembristen?«
    »Werden heute Nachmittag durch Kurier gebracht. Weißt du was, Nikolai? Mir ist da etwas eingefallen. So wie dein Plan aussieht, brauchst du im Grunde gar nicht dabei zu sein. Wir könnten die Araber allein beseitigen, und du könntest sofort nach Frankreich zurückkehren.«
    Hel sah Sir Wilfred zehn Sekunden lang schweigend an. Dann brachen beide gleichzeitig in lautes Gelächter aus.
    »Na schön …«, Sir Wilfred winkte ab, »versuchen kann man’s ja. Gehen wir jetzt erst mal zum Lunch. Und vielleicht bleibt sogar noch etwas Zeit für einen kleinen Mittagsschlaf, bevor die Observationsberichte eintreffen.«
    »Ich wage kaum auf mein Zimmer zu gehen.«
    »Wirklich? Haben sie dich letzte Nacht auch heimgesucht?«
    »Allerdings. Aber ich habe sie prompt rausgeworfen.«
    »Spare in der Zeit, dann hast du in der Not, sage ich immer.«
    Sir Wilfred saß dösend, gewärmt von der hinter der Terrasse versinkenden Sonne, in seinem Sessel. Auf der anderen Seite des weißen Gartentischchens sah Hel die Observationsberichte über die PLO -Aktivitäten durch.
    »Da haben wir’s!«, sagte er schließlich.
    »Wie bitte? Hm? Was haben wir?«
    »Ich hatte in der Liste der Kontakte und Bekanntschaften, die die Septembristen seit ihrer Ankunft hier gemacht haben, nach etwas ganz Bestimmtem gesucht.«
    »Wonach denn?«
    »Sie waren zweimal mit diesem Mann zusammen, den ihr als ›Pilgrim Y‹ identifiziert habt. Er arbeitet bei einem Küchenservice für die Fluggesellschaften.«
    »Ach wirklich? Ich kenne die Akten nicht. Ich wurde in diese Sache erst – unfreiwillig, muss ich betonen – hineingezogen, als du auftratest. Was war das mit deinem Küchenservice?«
    »Nun, die Septembristen würden natürlich niemals versuchen, ihre Waffen durch eure Sperren zu schmuggeln. Sie ahnen doch nicht, dass eure Regierung passiv mit ihnen kooperiert. Deswegen musste ich herausfinden, wie sie ihre Waffen an Bord bringen wollten. Sie haben auf eine recht abgedroschene Methode zurückgegriffen. Die Waffen kommen mit den vorbereiteten Mahlzeiten an Bord. Die Küchenlieferwagen werden nur oberflächlich durchsucht. In ihnen kann man praktisch alles schmuggeln.«
    »Dann weißt du also jetzt, wo ihre Waffen versteckt sind. Na und?«
    »Ich weiß, wo sie sich die Waffen holen müssen. Und genau dort werde ich mich aufhalten.«
    »Und was ist mit dir? Wie willst du deine eigenen Waffen an Bord bringen, ohne einen Beweis für unsere Mittäterschaft zu hinterlassen?«
    »Ich bringe meine Waffen ganz offen durch alle Kontrollen.«
    »Ach ja! Wie konnte ich das vergessen. Hoda korosu , und so. Einen Mann mit einem Trinkstrohhalm erstechen. Hat uns viel Ärger bereitet, all die Jahre hindurch.«
    Hel klappte die Akte zu. »Bis zum Abflug der Maschine haben wir noch zwei Tage Zeit. Womit wollen wir die verbringen?«
    »Mit Ausruhen – hier, nehme ich an. Wo wir in Deckung sind.«
    »Wirst du dich zum Dinner umziehen?«
    »Nein, ich glaube, ich werde heute Abend gar nicht zum Essen kommen. Ich hätte deinem Beispiel folgen und auf den Mittagsschlaf verzichten sollen. Musste mich mit allen beiden rumschlagen. Und werde vermutlich bis an mein Lebensende humpeln.«
    HEATHROW
    Die Maschine war fast bis auf den letzten Platz besetzt, die Passagiere nur Erwachsene, von dem Typ, der sich den Zuschlag für eine Concorde leisten kann. Paare plauderten; Stewards und Stewardessen beugten sich über Sitze und gaben die beruhigenden Laute routinierter Kindermädchen von sich; Geschäftsleute fragten einander, in welcher Branche sie tätig

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