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Shining Girls (German Edition)

Shining Girls (German Edition)

Titel: Shining Girls (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Beukes
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drin.»
    «Logisch. Genau das würde jemand sagen, der versucht, die Geheimnisse des Clubs zu schützen.»
    «Na gut, ich versuche, dich irgendwann mal mit dort rauf zu nehmen. Aber erst, wenn du die Initiation hinter dir hast und den geheimen Händedruck kennst.»
    «Versprochen?»
    «Ich schwör’s bei dem Mann in der allerobersten Etage. Aber nur unter der Bedingung, dass du vor meinen Kollegen auf der Pressetribüne so tust, als hätte ich dich zusammengestaucht, weil du dich so unprofessionell verhalten hast, und als wärst du echt zerknirscht.»
    «Ich bin ja dermaßen zerknirscht.» Sie grinst. «Aber denk bloß nicht, dass ich deinen Teil dieser Abmachung vergesse, Dan Velasquez.»
    «Glaub mir, das ist mir nur allzu bewusst.»
     
    Seine Befürchtungen, dass sie nicht zu den anderen Sportreportern passt, erweisen sich als grundlos. Sie passt nicht, und das macht es umso charmanter.
    «Das ist ja wie bei den Vereinten Nationen hier. Nur mit besserer Aussicht.» Kirby ist begeistert. Ihr Blick schweift über die Reihen von Telefonen und Männern, von denen die meisten hinter den Namensschildern des Presseorgans sitzen, das sie vertreten, und schon dabei sind, sich Notizen zu machen oder irgendwelches Vorglühgeschwafel zum Spiel in die Telefone zu sprechen.
    «Stimmt, aber hier geht es um etwas
viel
Ernsteres», sagt Dan. Sie lacht, und mehr will er gar nicht.
    «Klar, was ist schon der Weltfrieden im Verhältnis zu Baseball?»
    «Ist das deine Praktikantin?», fragt Kevin. «Ich sollte mir auch eine besorgen. Macht sie auch die Wäsche?»
    «Oh, die würde ich ihr lieber nicht anvertrauen», schießt Dan zurück. «Aber sie beschafft gute Zitate.»
    «Kann ich sie mal ausleihen?»
    Dan will für Kirby die Stacheln ausfahren, doch sie hat schon eine Erwiderung parat. «Klar, aber dann will ich eine Lohnerhöhung. Was ist das Doppelte von gar nichts?»
    Das bringt den halben Raum zum Lachen, und warum auch nicht? Das Spiel ist gestartet. Die Cubs-Schläge hallen wider. Die Spannung auf der Pressetribüne steigt, alle sind plötzlich voll auf das Geschehen auf dem Spielfeld unten konzentriert. Sie könnten sogar gewinnen. Und Dan freut sich zu sehen, dass auch Kirby in den Bann geschlagen wird. Dieser Zauber.
    Danach gibt auch er im Stimmengewirr der anderen Reporter telefonisch seinen Kommentar durch. Er liest von seinem Notizbuch ab, und seine Kritzelschrift ist so unleserlich, dass Kirby sagt, er könne genauso gut Rezepte ausstellen. Die Cubs nahmen im siebten Inning Fahrt auf, nachdem sich das Spiel bei einem heftigen Werferduell verlangsamt hat, was größtenteils dem neuen Goldjungen Mad Dog Maddux zu verdanken war.
    Er klopft Kirby auf die Schulter. «Gute Arbeit, Kleine. Du könntest für diesen Job richtig begabt sein.»

Harper
    26 . Februar 1932
    Harper kauft sich einen neuen Maßanzug bei Baer Brothers & Prodie, wo sie ihn wie Dreck behandeln, bevor sie die Farbe seiner Geldscheine gesehen haben, und lädt Etta, die Krankenschwester, und ihre Mitbewohnerin aus der Damenpension zum Abendessen ein. Die Mitbewohnerin, Molly, die als Lehrerin in Bridgeport arbeitet, ist im Vergleich zu ihrer streng wirkenden Freundin beinahe etwas zu kess. Sie kommt als Anstandsdame mit, sagt sie mit einem zweideutigen Lächeln, als wüsste Harper nicht, dass sie nur an dem kostenlosen Abendessen interessiert ist. Ihre Schuhe sind abgetragen, und auf dem schwarzen Wollstoff ihres Mantels haben sich kleine Faserkügelchen gebildet, wie bei einem Schaf. Das Schweinchen und das Lamm. Vielleicht isst er zum Abendessen Koteletts.
    Vor allem freut er sich, wieder richtige Nahrung zu sich nehmen zu können und nicht bloß in Milch eingeweichtes Weißbrot oder Kartoffelbrei. Er hat stark abgenommen, während sein Kiefer heilte. Die Drähte wurden nach drei Wochen herausgenommen, aber er kann trotzdem erst seit kurzem wieder richtig kauen. Seine Hemden schlottern um seinen Körper, und er kann seine Rippen zählen wie damals als kleiner Junge, als die Blutergüsse vom Gürtel seines Vaters das Zählen einfacher machten.
    Er holt die Frauen an der U-Bahn-Station ab, und sie gehen im Schnee die La Salle hoch, vorbei an der neuen Suppenküche, wo die Leute einen halben Block weit anstehen. Die Männer schämen sich so sehr, dass sie ihren Blick nicht von ihren Schuhen heben, während sie aufstampfen, um die Kälte loszuwerden, und sich langsam vorwärtsschieben. Zu schade, denkt Harper. Er hofft, dass dieser elende Schuft

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