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Shining

Shining

Titel: Shining Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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haben Danny und ich uns während der Fahrt darüber unterhalten. Am Tag, als der erste richtige Schnee fiel. Erinnerst du dich?«
    Jack nickte. Der Tag, an dem er die Hecken geschnitten hatte, war ihm nur allzu deutlich in Erinnerung.
    Wendy seufzte. »Wir haben uns wohl nicht lange genug unterhalten. Was meinst du, Doc?«
    Danny schüttelte den Kopf. Er bot ein Bild des Elends.
    »Worüber genau habt ihr gesprochen?« fragte Jack. »Ich bin nicht sicher, ob mir das Ganze gefällt. Aber was immer es war, ich verstehe es nicht. Ich habe das Gefühl, als ginge ich erst nach der Pause in einen Film.«
    »Wir haben über dich gesprochen«, sagte Wendy ruhig. »Und wir haben vielleicht nicht alles mit Worten gesagt, aber wir wussten es beide. Ich, weil ich deine Frau bin, und Danny, weil er … nun, er versteht die Dinge eben.«
    Jack schwieg.
    »Danny hat es richtig ausgedrückt. Es schien hier gut für dich zu sein.
    Du standest nicht mehr unter dem Druck, der dich in Stovington so unglücklich gemacht hatte. Du konntest mit den Händen arbeiten und deine Gedanken auf dein Schreiben konzentrieren. Dann … ich weiß nicht genau wann … schien es hier schlecht für dich zu sein. Die ganze Zeit, die du im Keller zugebracht hast, um diese alten Papiere durchzusehen … Du fingst an, im Schlaf zu sprechen –«
    »Im Schlaf?« fragte Jack erschrocken, und sein Gesicht nahm einen wachsamen Ausdruck an.
    »Das meiste versteht man nicht. Einmal musste ich ins Badezimmer, und da sagtest du ›Zur Hölle damit, das wird doch nie jemand erfahren.‹ Einmal hast du mich sogar aufgeweckt. Du hast ganz laut geschrien ›Die Masken ab, die Masken ab, die Masken ab.‹«
    »Mein Gott«, sagte er und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Er sah krank aus.
    »All die alten Gewohnheiten aus der Zeit, als du noch trankst. Das Exedrinkauen. Und dann wischst du dir dauernd den Mund. Morgens hast du schlechte Laune. Und dein Stück hast du auch noch nicht fertiggeschrieben, oder?«
    »Nein. Noch nicht, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Ich habe an etwas anderes gedacht … ein neues Projekt –«
    »Dieses Hotel. Deswegen hat doch Al Shockley dich angerufen. Er wollte, dass du das Projekt aufgibst.«
    »Woher weißt du das denn?« bellte Jack. »Hast du gelauscht? Du –«
    »Nein«, sagte sie. »Selbst wenn ich gewollt hätte, wäre das nicht möglich gewesen, und das müsstest du eigentlich wissen. An dem Abend waren Danny und ich unten. Das Telefon, das du benutzt hast, ist das einzige im Hotel, das funktioniert, weil es direkt an die Leitung draußen angeschlossen ist. Das hast du mir selbst gesagt.«
    »Wie konntest du dann wissen, was Al mir gesagt hat?«
    »Danny hat es mir erzählt. Danny wusste es. Genauso wie er manchmal Dinge findet, die wir verlegt haben, oder weiß, dass jemand an Scheidung denkt.«
    »Der Arzt hat doch gesagt –«
    Sie schüttelte ungeduldig den Kopf. »Der Arzt hat nur Scheiße geredet. Das wissen wir beide. Wir haben es die ganze Zeit gewusst. Danny weiß die Dinge einfach. Und jetzt fürchte ich…«
    Sie betrachtete die Druckstellen an Dannys Hals.
    »Wusstest du wirklich, dass Onkel Al mich angerufen hat, Danny?« Danny nickte. »Er war richtig wütend, Daddy. Weil du Mr. Ullman angerufen hast. Der hat ihn dann angerufen. Onkel Al will nicht, dass du etwas über das Hotel schreibst.«
    »Mein Gott«, sagte Jack wieder. »Die Druckstellen, Danny. Wer hat versucht, dich zu würgen?«
    Dannys Gesicht verdunkelte sich. »Sie«, sagte er. »Die Frau in dem Zimmer. In Nummer 217. Die tote Dame.« Seine Lippen fingen wieder an zu zittern, und er griff nach der Tasse und trank.
    Über seinen gesenkten Kopf hinweg tauschten Jack und Wendy einen erschrockenen Blick.
    »Weißt du etwas darüber?« fragte er sie.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Darüber nicht.«
    »Danny?« Er fasste dem verängstigten Jungen unters Kinn. »Versuch, es uns zu erzählen, mein Sohn. Wir sind doch bei dir.«
    »Ich wusste, dass es hier schlecht ist«, sagte Danny leise. »Das wusste ich schon in Boulder, denn Tony hat mir Träume darüber geschickt.«
    »Was für Träume?«
    »Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern. Er zeigte mir das Overlook bei Nacht, und vorn sah ich einen Schädel mit gekreuzten Knochen. Und ich hörte ein Stampfen. Etwas … ich weiß nicht mehr was … lief hinter mir her. Ein Ungeheuer. Tony zeigte mir auch Drom.«
    »Was ist denn das, Doc?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das weiß ich

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