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Shining

Shining

Titel: Shining Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ein auf dem Boden liegendes Kissen und stürzte auf den Teppich des Foyers.
    »Jack –«
    »Du Miststück«, flüsterte er. »Ich weiß, was du bist.«
    Der Schläger sauste durch die Luft und traf sie in den Leib. Sie kreischte und tauchte in ein Meer von Schmerzen ein. Sie sah verschwommen, wie der Schläger wieder hochfuhr. Trotz ihrer Benommenheit wusste sie plötzlich genau, dass er sie mit dem Instrument, das er in der Hand hielt, totschlagen wollte.
    Sie versuchte, auf ihn einzuschreien, ihn zu bitten, um Dannys willen aufzuhören, aber sie brachte kein Wort heraus. Sie konnte nur schwach und fast tonlos wimmern.
    »Jetzt. Jetzt, bei Gott«, sagte er grinsend. Er schleuderte mit dem Fuß das Kissen aus dem Weg. »Jetzt bekommst du, was du verdienst.«
    Der Schläger sauste nieder. Wendy war nach links gerollt, und ihr Bademantel hing ihr um die Knie. Der Schläger sprang Jack aus der Hand, als er den Boden traf. Er musste sich bücken, um ihn aufzuheben, und während er das tat, rannte sie zur Treppe, wobei sie schluchzend keuchte. Ihr Leib fühlte sich an wie eine einzige schmerzende Wunde.
    »Du Saustück«, sagte er durch sein Grinsen hindurch und rannte hinterher. »Du stinkige Schlampe, du kriegst jetzt, was du verdienst.«
    Sie hörte den Schläger durch die Luft pfeifen, und an ihrer rechten Seite explodierte der Schmerz, als der Hammer des Schlägers sie unterhalb der Brust traf und ihr zwei Rippen brach. Sie sank nach vorn auf die Stufen nieder, und neue Qual durchfuhr sie, als sie auf die verletzte Seite stürzte. Instinktiv rollte sie sich herum, und der Schläger schoss an ihrem Gesicht vorbei und verfehlte es um knapp drei Zentimeter. Mit einem dumpfen Laut fuhr er in den Teppich. In diesem Augenblick sah sie das Messer, das ihr beim Sturz aus der Hand geglitten war. Glitzernd lag es auf der vierten Stufe.
    »Saustück!« wiederholte er. Der Hammer sauste herab und traf sie unterhalb der Kniescheibe. Ihr Unterschenkel brannte plötzlich wie Feuer. Blut lief ihr an der Wade herab. Und schon wieder kam der Schläger herab. Sie riss den Kopf weg, und er krachte zwischen ihrem Hals und ihrer Schulter in die Treppe und hobelte ihr dabei einen Fetzen Fleisch vom Ohr. Wieder wollte er zuschlagen, und diesmal rollte sie die Treppe hinunter. Sie schrie laut auf, als die gebrochenen Rippen knirschten, und Jack verlor das Gleichgewicht, denn sie war ihm gegen die Schienbeine gerollt. Mit einem Schrei aus Wut und Überraschung stürzte er zu Boden, und der Schläger flog ihm aus der Hand. Er setzte sich auf und starrte sie erschrocken an.
    »Dafür bringe ich dich um«, sagte er.
    Er fuhr herum und streckte die Hand nach dem Schläger aus. Mit Mühe stand Wendy auf. Ein grauenhafter Schmerz schoss ihr vom Bein bis in die Hüfte hoch. Ihr Gesicht war aschfahl, aber entschlossen. Als er die Hand um den Griff des Schlägers schloss, sprang sie ihm in den Rücken.
    »Oh, mein Gott!« schrie sie in die dunklen Schatten des Overlook und stieß ihm das Küchenmesser bis an das Heft unten in den Rücken.
    Jack richtete sich starr unter ihr auf und stieß einen lauten Schrei aus. So grauenhafte Laute hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gehört; es war, als ob alle Dielen und Fenster und Türen des Hotels gekreischt hätten. Es schien nicht enden zu wollen, während er steif wie ein Brett unter ihr liegenblieb. Der Rücken seines rotschwarzkarierten Hemds wurde dunkler, durchweicht von sickerndem Blut.
    Dann fiel er auf sein Gesicht und warf sie ab, so dass sie auf die verletzte Seite fiel und laut aufstöhnte.
    Sie atmete rasselnd und konnte sich eine Zeitlang nicht bewegen. Ihr ganzer Körper bestand nur noch aus quälendem Schmerz. Immer wenn sie einatmete, fuhr es ihr wie ein Dolchstoß in die Lungen, und ihr Hals war nass von dem Blut, das ihr aus dem Ohr tropfte.
    Nur ihr Atmen war zu hören, der Wind und das Ticken der Uhr im Festsaal.
    Endlich stand sie mühsam auf und hinkte zur Treppe hinüber. Als sie dort war, klammerte sie sich an den Geländerpfosten und hielt den Kopf gesenkt. Sie fühlte sich unendlich schwach und zerschlagen. Als es ein wenig besser war, begann sie, die Treppe hochzusteigen. Dabei verließ sie sich auf ihr gesundes Bein und zog sich mit den Händen am Geländer nach oben. Einmal schaute sie auf, weil sie erwartete, Danny auf der Treppe zu sehen, aber es war niemand da.
    (Gott sei Dank, er hat durchgeschlafen. Gott sei Dank.)
    Nach sechs Stufen musste sie sich ausruhen, den Kopf

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