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Shining

Shining

Titel: Shining Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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er. »Bitte, ich muss unbedingt dort rauf, und dazu brauche ich ein Schneemobil. Ich zahle Ihren Preis, aber um Gottes Willen, halten Sie mich nicht länger auf!«
    »Gut«, sagte Durkin, ohne die Ruhe zu verlieren. »Wenn Howard Sie schickt, geht die Sache in Ordnung. Sie bekommen dieses ArcticCat. Ich gebe Ihnen einen Kanister mit fünf Gallonen mit. Der Tank ist voll. Damit kommen Sie rauf und wieder runter.«
    »Danke«, sagte Hallorann, und seine Stimme zitterte ein wenig.
    »Ich nehme zwanzig Dollar. Frostschutzmittel inbegriffen.« Hallorann fummelte einen Zwanziger aus seiner Brieftasche und gab ihn Durkin. Ohne einen Blick darauf zu werfen, steckte Durkin den Schein in seine Hemdtasche.
    »Wir sollten lieber auch die Jacken tauschen«, meinte Durkin und zog seinen Parka aus. »Ihre wird Ihnen heute Abend wenig nützen. Wir tauschen wieder, wenn Sie zurückkommen.«
    »Aber das kann ich doch nicht –«
    »Keine langen Umstände«, unterbrach ihn Durkin, immer noch freundlich. »Ich werde Sie doch nicht erfrieren lassen. Ich habe zwei Blocks zu gehen und kann mich an meinen eigenen Tisch setzen. Geben Sie schon her.«
    Ein wenig verdutzt tauschte Hallorann seinen Mantel gegen Durkins pelzgefütterten Parka. Die Neonröhren summten leise. Sie erinnerten ihn an die Beleuchtung in der Küche des Overlook.
    »Der Junge von Torrance«, sagte Durkin und schüttelte den Kopf.
    »Hübscher kleiner Kerl. Er und sein Vater waren oft hier, bevor es anfing zu schneien. Meistens mit dem Hotellieferwagen. Der Kleine liebt seinen Daddy sehr. Hoffentlich geht es ihm gut.«
    »Das hoffe ich auch.« Hallorann schloss den Reißverschluss des Parka und band die Kapuze fest.
    »Ich helfe Ihnen, das Ding rauszuschieben«, sagte Durkin. Sie rollten das Schneemobil über den ölverschmierten Betonfußboden nach vorn.
    »Haben Sie so ein Ding schon mal gefahren?«
    »Nein.«
    »Kein Problem. Die Anweisung klebt am Armaturenbrett. Einfach nur Stopp and Go. Hier ist das Gas. Wie bei einem Motorrad. Die Bremse ist an der anderen Seite. Bei Kurven müssen Sie sich zur Seite lehnen. Dies Baby macht siebzig auf Hartschnee, aber in diesem Pulverschnee fünfzig, und das ist schon hoch gegriffen.«
    Jetzt hatten sie den Apparat in den Schnee hinausgeschoben, und Durkin hob die Stimme, um sich im Rauschen des Sturms verständlich zu machen. »Bleiben Sie auf der Straße!« brüllte er Hallorann ins Ohr.
    »Achten Sie auf die Pfosten an den Leitplanken und auf die Hinweisschilder. Wenn Sie von der Straße abkommen, sind Sie tot. Ist das klar?«
    Hallorann nickte.
    »Einen Augenblick«, rief Durkin und rannte in die Garage zurück. Während er weg war, drehte Hallorann den Zündschlüssel um und gab ein wenig Handgas. Lebhaft und ein wenig abgehackt hustete der Motor los.
    Durkin kam mit einer rotschwarzen Skimaske zurück.
    »Setzen Sie sich die unter Ihrer Kapuze auf«, schrie er.
    Hallorann zog sie sich über das Gesicht. Sie war ein wenig eng, aber sie hielt den eisigen Wind von Wangen und Stirn ab.
    Durkin beugte sich nah an ihn heran, um verstanden zu werden. »Ich glaube, Sie ahnen gewisse Dinge voraus, wie Howie es manchmal tut«, sagte er. »Es spielt keine Rolle, aber das Hotel hat hier nun mal einen schlechten Ruf. Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen ein Gewehr mit…«
    »Ich glaube nicht, dass das viel nützen würde«, schrie Hallorann zurück.
    »Sie sind der Boss. Aber wenn Sie den Jungen finden, bringen Sie ihn nach Peach Lane Nummer 16. Meine Frau hat immer eine warme Suppe auf dem Herd.«
    »Okay. Vielen Dank für alles.«
    »Passen Sie auf sich auf!« brüllte Durkin. »Und bleiben Sie auf der Straße!«
    Hallorann nickte und drehte vorsichtig am Handgas. Das Schneemobil schnurrte los, und seine Scheinwerfer schnitten einen sauberen Kegel in das dichte Schneetreiben. Im Rückspiegel sah er Durkins erhobene Hand. Hallorann erwiderte den Gruß, dann lenkte er nach links und fuhr die Hauptstraße hoch. Das Schneemobil glitt mühelos im weißen Licht der Straßenbeleuchtung dahin. Der Tacho zeigte dreißig Meilen an. Es war neunzehn Uhr zehn. Im Overlook schliefen Wendy und Danny, während Jack Torrance sich mit dem ehemaligen Hausmeister über Leben und Tod unterhielt.
    Fünf Blocks weiter hörte die Straßenbeleuchtung auf. Eine halbe Meile lang sah Hallorann noch kleine Häuser zu beiden Seiten der Straße, die sich gegen den Sturm fest zugeknöpft hatten. Dann nur noch Dunkelheit und das Heulen des Sturms. In der pechschwarzen

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