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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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vertäfelten Raums spendete. »O lieber Gott, nein«, flüsterte sie, als sie erfasste, was sie getan hatte. Ein dicker Mann mit zerzaustem weißem Haar starrte mit fassungsloser Miene zu ihr auf. In seiner Brust klaffte ein Loch, aus dem Blut quoll.
    Sie erkannte in ihm einen Mann, den sie verabscheute, ausgerechnet den Mann, den sie um eine Geldspende hatte angehenwollen … Ein leises Stöhnen kam über ihre Lippen, als sie Asa Homer Pomeroy sterben sah.
    Heftig zitternd wich sie zurück, versuchte, die Waffe fortzuwerfen, doch das Monster war immer noch hinter ihr, und seine Erektion war immer noch steinhart. Wieder umspannten seine Finger ihre Hand. Sie senkte den Blick auf die Waffe, einen Colt .45 mit Perlmuttkolben, wie eine von denen, die ihr Mann besaß.
    Während sie vor Grauen schier verging, drehte er ihre Hand, zwang sie hinauf bis an ihre Schläfe. Gina vermochte nicht mehr zu schlucken und sie betete stumm um Vergebung ihrer Sünden. Herr, bitte nimm meine Seele zu dir. Beschütze Wally … Wally, oh, Wally, ich liebe dich …

17.
     
    M aury Taylor betrachtete den Zettel in seiner Hand und wusste sofort, dass er Gold wert war.
    Er hatte verschlafen, war kurz unter die Dusche gesprungen, in seinen Jogginganzug geschlüpft, hatte sich dann in einem Drive-in seinen morgendlichen Fitmacher in Form von Espresso geholt, war weitergefahren und hatte seinen alten Toyota schließlich gegenüber vom Sender geparkt. Ihm war keine Zeit für die Morgenzeitung geblieben.
    In der folgenden Stunde hatte er die an Giermans Sendung und an die Nachfolge-Sendung adressierte Post gecheckt. Beileidskarten, mitfühlende Sprüche, ein paar blöde Geschenke, einschließlich einer auf Videokassette aufgezeichneten alten Show – als ob der Sender sie nicht alle aufgezeichnet hätte! Immer der gleiche idiotische Schmalz. Er war beinahe durch, da entdeckte er diese Kostbarkeit in dem Stapel und wusste auf Anhieb, dass sich sein Leben in diesem Augenblick grundsätzlich geändert hatte.
    Zum Besseren.
    Und wie!
    Der schlichte Zettel war an Luke Gierman adressiert, den Toten persönlich, und steckte in einem einfachen weißen, mit Blockbuchstaben beschrifteten Umschlag ohne Absender.
    Seit Lukes Tod gingen beim Sender Säcke voller Karten und Briefe und Zettel ein. Ganz zu schweigen von den Hunderten E-Mail-Botschaften täglich. Der Kerl war im Tod noch beliebter als im Leben und die Hörerquoten seiner Show waren höher denn je, was Maury nur recht war. Der Geschäftsführer sprach davon, Maury dauerhaft zum Moderator der Show zu befördern und den Namen irgendwann zu ändern, etwa in
Maury Taylor präsentiert Gierman’s Groaners …
Das war ziemlich umständlich, und irgendwann würde daraus schlicht und einfach die
Maury Taylor Show
werden, doch sie mussten noch, wie der Geschäftsführer ihm versichert hatte, an einem schlagkräftigeren, persönlicheren Titel arbeiten.
Taylors Tratsch
klang ganz gut, aber viel zu weiblich. Er wollte ja nicht wie eine Tussi rüberkommen … Aber grundsätzlich schien sich für ihn alles zum Guten zu wenden. Bald würde er kriegen, was ihm zustand.
    Dein Pech, Luke.
    In Maurys Augen war Luke ein echter Scheißkerl gewesen. Eine großspurige Nervensäge. Dennoch – er, Maury, war nicht dumm und hatte trotz seiner Abneigung gegen Luke mitgemacht, die Rolle des Blödmanns gespielt, grölend über Dinge gelacht, die ihn insgeheim abstießen, er hatte die Stöhntaste gedrückt, wenn sich Luke einen besonders schlimmen Kalauer leistete.
    Teufel auch, wer hätte nicht die Chance ergriffen, Teil einer beliebten Show zu sein? Nur die wenigsten Radio-Moderatoren wurden reich, aber Luke hatte die Grenzen gesprengt und – den Mengen von Blumen, Karten und Anrufen nach zu urteilen, die bei WSLJ eingingen – eine Menge Menschen erreicht, die von seiner Show entweder fasziniert oder angewidert waren.
    Doch jetzt war Maury an der Reihe.
    Wegen dieses Zettels.
    Maury heftete den Blick erneut auf das weiße Stück Papier.
     
    BEREUE
HW
     
    Gott, es wäre für ihn ein solcher Triumph, dieses eine Wort in seiner Sendung verlesen zu können, die Hörerschaft aufzurütteln, indem er andeutete, mit Lukes Mörder in Kontakt zu stehen … Man stelle sich nur die Hörerzahlen vor! Bei dem Gedanken wurden ihm die Handflächen feucht. Gut, die Polizei würde sich aufregen. Aber hatte der Sender nicht für derartige Situationen gute Anwälte?
    Was hätte Luke getan?
    Das stand außer Frage.
    Maury ließ keine

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