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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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begriffen. Ihr Bein schmerzte höllisch. Er würde ihr noch mehr Schmerzen zufügen.
    Der Mann zerrte sie grob aus dem Wagen und stieß sie, den Lauf seiner Waffe in ihren Rücken gedrückt, vorwärts.
    »Beweg dich.«
    Hatte sie diese Stimme schon einmal gehört?
    Ihre Schuhe versanken im Schlamm, doch sie schleppte sichvoran, entschlossen, entweder eine Möglichkeit zu finden, ihrem Schicksal zu entgehen oder sich in Jesu Hände zu geben.
    Ihre Schuhspitze stieß gegen etwas Hartes, und sie wäre beinahe gestürzt. »Hinauf«, befahl er. »Zwei Stufen.«
    Sie schluckte ihre Angst hinunter, nahm die zwei Stufen. Als er um sie herum griff, spürte sie seinen Atem im Nacken. Eine Insektenschutztür knarrte. Der Mann stieß Gina wieder mit der Mündung der Pistole in den Rücken. Ihre Schritte klangen dumpf auf den unebenen Bohlen einer Veranda, wie sie vermutete.
    Eine weitere Tür öffnete sich quietschend. Ginas Herz klopfte so heftig, dass sie meinte, es müsse explodieren.
    »Rein da!«
    Vorsichtig tastete sie sich voran. Trotz der Augenbinde empfand sie eine andere Art von Dunkelheit, von Enge. Ihre Nerven vibrierten, die Muskeln waren verkrampft, sie war am ganzen Körper schweißnass. Sie befand sich in einem Haus, in einem leeren Haus, dem lauten Hallen ihrer Schritte auf dem Fußboden nach zu urteilen. Es roch nach Schmutz und Verwahrlosung und nach etwas anderem, etwas Stechendem … Urin?
    Von einem Tier?
    Oder von einem Menschen?
    Ihr Magen krampfte sich zusammen.
    Du lieber Gott, befanden sich etwa Tote im Raum? Oder lebten die Menschen noch und wurden gegen ihren Willen hier festgehalten? Ein wenig Licht drang jetzt durch ihre Augenbinde, trübe Beleuchtung. Ihre Fantasie gaukelte ihr die grausigsten Szenen vor.
    »Bleib stehen«, sagte er an ihrem Ohr, und sie fühlte die Schneide einer kalten Stahlklinge an ihrer Wange. Er standhinter ihr, drängte sich fest an ihren Rücken. Kalte, nie gekannte Angst stieg in ihr auf.
    Er legte einen Arm um ihre Rippen, hielt die Pistole unter ihre Brüste gepresst und strich langsam mit der Messerklinge über ihre Wange. Sie spürte an ihrem Rücken seine Erektion. Die Situation erregte den Dreckskerl!
    Abermals stiegen ihr Tränen in die Augen.
    Das Messer glitt tiefer, unter ihr Kinn. Wo die Haut weich und verletzlich war.
    O Gott …
    Er übte mehr Druck auf die Klinge aus und ließ sie scheinbar verführerisch über ihren Hals gleiten, bis zu der weichen Stelle zwischen den Schlüsselbeinknochen. Er atmete jetzt schwer, in kurzen, keuchenden Stößen.
    Vor lauter Panik knickten ihre Beine ein, und hätte er sie nicht gehalten, wäre sie gestürzt.
    Herrgott, gib mit Kraft.
    Als sie schon sicher war, dass er ihr im nächsten Moment die Kehle durchschneiden würde, öffnete er die Handfesseln. Hätte sie das geahnt, wäre sie bereit gewesen, doch in dem Bruchteil der Sekunde, in der ihr bewusst wurde, dass ihre Hände frei waren, rückte er wieder dicht an sie heran, setzte ihr das Messer an die Kehle und drückte ihr die Pistole in die Hand.
    »Schieß«, befahl er und umfasste ihre Hand mit stahlharten behandschuhten Fingern.
    Was?
    Er dirigierte ihre Hand mit der Waffe, richtete sie schräg nach unten, und sie hörte ein Geräusch … Einen erstickten Schrei?
    Also war noch jemand in diesem Raum.
    »Schieß, Gina Bellinda!«
    Als sie ihren Namen aus seinem Mund hörte, hätte sie sich am liebsten übergeben. Dass sie Teil seiner makabren, tödlichen Inszenierung war, was auch immer sie bedeuten mochte, drehte ihr den Magen um.
    Das Messer fuhr über ihre Kehle, und sie empfand einen heißen, brennenden Schmerz, als es ihre Haut ritzte.
    »Schieß und mach ein Ende.«
    Tu’s nicht. Gina, tu’s nicht … Hier geht etwas Grauenhaftes vor, etwas viel Schlimmeres, als du anfangs gedacht hast.
    Wieder ein gedämpfter Aufschrei.
    Schräg vor ihr. Von der Stelle, auf die er die Waffe richtete. Lieber Gott, zu welcher Untat wollte er sie zwingen?
    Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen, doch er packte noch fester zu, zielte und zwang ihren Finger, den Abzug zu ziehen.
    Bamm!
    Der Schuss klang wie ein Donnerschlag.
    Es riss ihr die Hand hoch, doch er hielt sie fest.
    Ein klagender Ton, durch irgendetwas erstickt, störte die Stille ringsum.
    O Gott, was hatte sie getan?
    »Vergeltung«, knurrte ihr Angreifer und riss Gina die Binde von den Augen.
    Ginas Augen stellten sich nur mühsam auf das Licht ein, das eine kleine Glühbirne in einer Ecke des großen, mit Fichte

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