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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schirm. Beides warf er auf den Beifahrersitz.
    Von Panik erfasst, versuchte Gina zu fliehen, ihre puddingweichen Gliedmaßen in Bewegung zu bringen, aber es war vergebens. Mit dem gleichen Klebeband, das ihren Mund verschloss, fesselte er ihre Knöchel, da ihre Beine noch hilflos aus dem Wagen hingen. Danach kroch er halb ins Wageninnere, drehte ihr schmerzhaft die Arme auf den Rücken und wickelte Klebeband um ihre Handgelenke.
    Gina bemühte sich, ihn anzusehen, ihn zu verletzen, ihm die Arme zu zerkratzen, doch er war zu schnell und er trug einen schwarzen Taucheranzug oder etwas in der Art. Wer war dieser Mann, und warum tat er ihr das an?
    Als Nächstes wurden ihr die Augen verbunden. Nach nur knapp zwei Minuten lag sie auf dem Rücksitz, in ihrem eigenen Wagen eingesperrt, und er, wer immer er sein mochte, setzte sich hinters Steuer. Sie spürte, wie die Reifen ihres Wagens über die Buckel und durch die Schlaglöcher des Parkplatzes rumpelten, bis sie die Straße erreicht hatten. Während der gesamten Tortur hatte der Kerl keinen Ton von sich gegeben.
    Er arbeitete mit eiskalter Effizienz.
    Mit einer Brutalität, die ihr die Angst direkt ins Herz jagte.
Lieber Gott, hilf mir!
Tränen brannten in ihren Augen, sie zitterte am ganzen Körper. Sie versuchte, sich zu konzentrieren, einen Fluchtplan zu entwerfen oder sich wenigstens aus dem fahrenden Wagen zu stürzen, doch noch während ihr der Gedanke in den Sinn kam, hörte sie, wie die Kindersicherung einrastete.
    Er drosselte das Tempo an der nächsten Einmündung, wie sie vermutete, und bog ab.
    O Gott, wohin brachte er sie?
    Und was hatte er mit ihr vor?
    Denk nach, Gina, denk nach! Dein Handy! Wenn du es in die Finger bekommen und die Kurzwahl für die Polizei drücken könntest!
    Verzweifelt versuchte sie, mit purer Willenskraft ihre Muskeln zum Gehorsam zu zwingen, aber was nutzte es schon? Sie war gefesselt, die Arme waren ihr auf den Rücken gedreht, die Schultergelenke schmerzten. Außerdem steckte ihr Handy in der Handtasche, und die lag vorn auf dem Beifahrersitz.
    Aller Mut verließ sie.
    Es gibt kein Entrinnen, es sei denn, du findest einen Weg! Gib nicht auf, Gina … Finde einen Ausweg! Erzählst du nicht allen Leuten, die in deine Beratungsstunde kommen, dass Gott einem immer eine Möglichkeit bietet, die man lediglich erkennen und für die man arbeiten muss? Dann finde diese Möglichkeit, jetzt, bevor es zu spät ist!
    Du wirst auf die Probe gestellt. Von Gott.
    Du kannst dich retten. Der Herr wird mit dir sein.
    Sie versuchte, ruhig und bei klarem Verstand zu bleiben, Trost in ihrem Glauben zu finden. Gott hilft denen, die sich selbst helfen. Zunächst einmal musste sie sich auf die Route konzentrieren, die der Kerl einschlug. Sie kannte die Straßender Stadt wie ihre Westentasche. Das Center lag zwei Blocks von der Esplanade entfernt, und er war in die Straße nach Westen eingebogen.
    Jetzt fuhr er langsam durch die kurvenreichen Straßen der City, wie sie annahm, immer noch in westlicher Richtung. Durch die Augenbinde konnte sie die Straßenlaternen und Leuchtreklamen nur erahnen. Sie hörte auch Verkehrsgeräusche – das Summen von Reifen, das Dröhnen von Motoren, laute Stimmen. Dann, als ihr Buick beschleunigte, wusste sie, dass sie auf dem Freeway waren, aber in welcher Richtung? Sie wartete darauf, dass sie am Fahrgeräusch eine Brücke erkannte. Eine kürzere über den Mississippi, oder die Brücke über den Lake Pontchartrain, zwanzig Meilen lang.
    Doch der Kerl war so oft abgebogen, bevor er auf dem Freeway beschleunigte, dass sie aus dem Konzept geraten war. Bald drang keine Stadtbeleuchtung mehr durch ihre Augenbinde.
    Sie war verloren, gefesselt und allein in der Gewalt eines potenziellen Mörders.
    Sie betete um ihre Rettung, doch mit jeder Meile, die sie hinter sich ließen, starb ein Stückchen ihrer Hoffnung.
    Sie wusste, worum es ging. Das Motiv dieses Monsters war nicht Geldgier. Sonst hätte er ihre Brieftasche und ihren Schmuck gestohlen und sie liegen gelassen. Und er würde auch kein Lösegeld verlangen, denn sie und Wally lebten bescheiden und verfügten über kein nennenswertes Vermögen. Wenn es bei ihrer Entführung also nicht um Geld ging, war sein Motiv noch düsterer, noch beängstigender. Tödlicher.
    Er wollte ihren Körper. Er wollte sie vergewaltigen oder umbringen oder beides.
    Sie sagte sich, dass sie sich würde glücklich schätzen können,wenn sie lebend aus dieser Sache herauskam. Sie ermahnte sich, dass

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