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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Brautkleid? Warum waren Asa Pomeroy und Gina Jefferson mit Geld bestreut? Wozu die blutrote und schwarze Farbe, die Schrift an der Wand am Schauplatz des Mordes an Billy Zachary und Maria, an Mutter und Sohn?
    Was waren ihre Sünden?
    Und warum fanden sich am letzten Mordschauplatz so viele Spuren von Zorn, von großer Wut? Von solcher Gewalttätigkeit? Und an den anderen nicht?
    »Verflucht noch mal.« Montoya setzte den Blinker undscherte auf die Überholspur aus, gab Gas und überholte einen alten Lastwagen mit einem Sticker, auf dem stand:
Hupe, wenn du Jesus liebst
.
    Als er sich wieder auf der rechten Spur einfädelte, griff er nach seinem Handy, wollte erneut versuchen, Abby zu erreichen. Er musste ihre Stimme hören, musste sich vergewissern, dass ihr nichts fehlte.
    Er tippte ihre Kurzwahl ein und hörte das Freizeichen am anderen Ende der Leitung. Nichts.
    Mit Mühe richtete er seine Gedanken wieder auf die Morde. Es ärgerte ihn, dass er das Muster nicht erkannte.
    Was war hier die Bedeutung von Yin und Yang? Hell und Dunkel? Gut und Böse?
    Nein!
    Nicht zwangsläufig Gut gegen Böse. Eher schon Sünder und Heilige!
    Er bremste so heftig, dass er an den Straßenrand schleuderte. Auf der Standspur hielt er an, und der Pickup, der hinter ihm zu dicht aufgefahren war, hupte anhaltend, als er überholte. Montoyas Herz klopfte wie ein Schmiedehammer. Sünder und Heilige … Luke Gierman, der großmäulige Ehebrecher, und Courtney LaBelle, die Jungfrau. Asa Pomeroy, der habgierige Industrielle, und Gina Jefferson, die Menschenfreundin. Billy Zachary Furlough, nicht Marias Sohn … nein, das war nur das Tüpfelchen auf dem i. Er war ein zorniger Gottesmann gewesen, der Feuer und Schwefel predigte und Gottes Zorn beschwor, während Maria eine sanftmütige, tiefgläubige Frau gewesen war, eine Frau, die ihr Vertrauen in eine liebende, sorgende Gottheit gesetzt hatte.
    Konnte das sein? So einfach?
    Sein Mustang stand mit laufendem Motor am Straßenrand.Er gab die Kurzwahl des Morddezernats in sein Handy ein.
    Sekunden vergingen.
    »Zaroster.« Lynn meldete sich nach dem zweiten Klingeln.
    »Montoya hier. Hast du einen Computer in greifbarer Nähe?«, fragte er. Seine Gedanken überschlugen sich. Erste Regentropfen fielen auf die Frontscheibe.
    »Ja, natürlich. Warum?«
    »Du musst im Internet etwas für mich recherchieren.«
    »Klar … einen Augenblick.«
    Er hörte sie tippen, und das Warten brachte ihn fast um den Verstand.
    »Okay, ich bin bereit«, sagte sie. »Was suchst du?«
    »Fang mal mit den sieben Todsünden an.«
    Pause. »Die sieben Todsünden … Okay …«
    Der Regen wurde heftiger, prasselte auf die Kühlerhaube des Wagens, lief über die Windschutzscheibe. Montoya schaltete die Scheibenwischer ein. Er lauschte ungeduldig Zarosters Tippen.
    »Also, dazu gibt es jede Menge Links.«
    »Such einfach irgendeinen aus … Wenn’s geht, klick auf eine katholische Website. Und lies sie mir vor.«
    Wieder klapperte die Tastatur. »Da haben wir’s«, sagte sie.
    Die Angst pumpte Adrenalin in Montoyas Kreislauf. Er umklammerte das Steuerrad so fest, dass sich die Fingerknöchel weiß abzeichneten.
    »Hör zu«, begann Zaroster. »Die sieben Todsünden: Stolz, Zorn, Neid, Wollust, Völlerei, Trägheit des Herzens und Habgier.«
    »Gut«, sagte er, obwohl sein Herz nun raste vor Angst. Wenn seine Überlegungen richtig waren, falls er tatsächlich begriffen hatte, was hier vor sich ging, stand das Schlimmstenoch bevor. »Aber da muss es noch etwas geben. Früher im Katechismusunterricht hat man uns auch von den so genannten Kardinaltugenden erzählt, die diesen Sünden gegenübergestellt sind.«
    »Kardinaltugenden?«, wiederholte Zaroster. »Würdest du mir vielleicht sagen, worauf du hinaus willst?«
    »Sobald ich es selbst weiß«, murmelte Montoya. Er hörte das Klacken der Tastatur. »Davon müsste es ebenfalls sieben geben.«
    »Mal sehen …« Wieder Tippgeräusche und eine Pause, die zu seinem Elend lange Sekunden währte. »Oh, da haben wir’s. Na, so was! Wusste gar nicht, dass es so etwas gibt. Scheiße. Hör dir das an.«
    »Was?«
    »Ich habe hier eine Liste der sieben Tugenden, die jeweils einer Todsünde entgegengesetzt sind.«
    Der Himmel öffnete jetzt seine Schleusen, es goss wie aus Kübeln.
    »Wie heißen sie?«
    »Nun, gegen den Stolz steht die Demut, Milde gegen Zorn, Großmut gegen Neid und natürlich Reinheit gegen Wollust. Dann gibt es noch die Gegensatzpaare Mäßigung und Völlerei,

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