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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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keiner Campus-Gemeinschaft angeschlossen und würde das All Saints College schon bald verlassen. Außerdem hatte das niederträchtige und boshafte Verhalten ihres Peinigers absolut nichts mit einem Scherz zu tun.
    »Mach schon!«, drängte er. Vor Erregung ging sein Atem flach und stoßweise. Da hörte sie es wieder, diesen gedämpften Laut – Lachen? Entsetzen? Woher kam er? Aus der Nähe? Von weit weg? War es jemand, der sich in einem Schrank versteckt hatte und sie beobachtete? Ein Einzelner? Zwei? Ein Dutzend?
    Sie war so verängstigt, dass sie die Kontrolle über ihren Körper verlor. Hätte der Mann die Waffe samt ihrer Hand nicht mit seinem stählernen und gleichzeitig intimen Griff umschlossen, wäre sie zu Boden gefallen.
    Wenn es doch nur ein Albtraum wäre!
    Wenn sie doch gleich in ihrem Zimmer im Wohnheim aufwachen würde!
    »Dir bleiben noch fünf Sekunden.«
    Nein!
Wieder dieses gruselige Geräusch.
    »Fünf.«
    Bitte, Vater im Himmel, hilf mir doch!
    »Vier.«
    Ich bete zu dir, lass mich nicht im Stich!
    »Drei.«
    Ich bin deine demütige Dienerin
.
    »Zwei.«
    Erbarme dich meiner Seele
.
    »Eins.«
    Er drückte an ihrer Stelle ab.
    Bamm! Der Schuss schlug ein, riss ihre Hand hoch.
    Ein gedämpfter Aufschrei ertönte ganz in der Nähe.
    Mary roch Kordit und etwas Verbranntes und noch etwas anderes … War es der stechende Geruch von Urin?
    Wieder ein gequältes, ersticktes Stöhnen.
    Neues Entsetzen packte sie.
    Lieber Gott, hatte sie etwa einen Menschen erschossen?
    Bitte, bitte nicht!
    Was bedeutete das alles? Hinter dem Knebel begann sie, in namenlosem Grauen zu schreien, sie schlug um sich, versuchte, sich aus dem Griff des Verrückten zu lösen, doch er hielt sie nur noch fester, umklammerte ihre Hand und nahm ihr mit raschen Bewegungen die Augenbinde ab und entfernte den Knebel aus ihrem Mund.
    Im Schein einer kleinen Laterne sah sie, was sie getan hatte. Ein Mann, der ihr vage bekannt vorkam, saß, ein dünnes Kissen um den Körper geschnallt, in einem Sessel. Die Hände waren ihm auf dem Rücken gefesselt, seine Fußknöchel an die Metallbeine des Sessels gebunden. Er war nach vorn gesunken, und unter ihm sammelte sich das Blut, das aus seinem Körper floss. Federn schwebten wie feine weißeSchneeflocken zu Boden und ließen sich sanft auf der Blutlache nieder.
    Mary würgte krampfhaft und entleerte ihren Mageninhalt auf den Boden und das weiße Kleid, das anzuziehen sie ihr Peiniger gezwungen hatte.
    Sie weinte und musste nun noch heftiger zitternd zusehen, wie der Mann starb. Seine Augen wurden glasig. Tränen strömten über Marys Wangen, Schluchzer entrangen sich ihrer Kehle. Sie war überzeugt, dass sie beobachtete, wie seine Seele den Körper verließ.
    Um Himmels willen, sie hatte einen unschuldigen, an einen Sessel gefesselten Menschen ermordet! Sie blickte auf die kleine Pistole, die sie noch in der Hand hielt …
ihre
Pistole … die kleine Waffe, die ihr Vater ihr zu ihrem Schutz gegeben hatte.
    Mit dieser Waffe hatte sie einen Menschen umgebracht.
    Nein, Mary. Du nicht. Das Ungeheuer, das dich entführt hat. Bedien dich der Waffe. Du hältst sie ja noch in der Hand. Richte sie auf ihn. Gott bestraft dich bestimmt nicht, wenn du dem Kerl sein schmutziges, sündiges Leben nimmst.
    Kaum war ihr der Gedanke in den Kopf gekommen, wurde ihre Hand gewaltsam umklammert. »Du hast ihn umgebracht, Mary«, sagte er so liebevoll, als würde er sie liebkosen.
    Sie fröstelte, wollte widersprechen, spürte jedoch, wie sich der Druck seiner Hand verstärkte. Er riss sie nach hinten, so dass ihr Körper an seinen harten Brustkorb gepresst wurde. Ihre Beine berührten seine Oberschenkel und Schienbeine, ihr Po lag an seinem Schritt, und wieder drängte er seine Erektion dagegen. Marys Herz klopfte wild. Sie war wie gelähmt vor Entsetzen.
    »Mord ist eine Sünde.« Sein Atem war heiß und weich, seineNiedertracht hing greifbar in der Luft. »Aber das weißt du, nicht wahr?«
    Sie antwortete nicht, spürte nur, wie ihr unablässig die Tränen über die Wangen liefen. Es war gleichgültig, was sie jetzt sagte. Sie war verloren. Sie wusste es. Es gab kein Entrinnen.
    »Du hast gesündigt, Mary«, flüsterte er verführerisch und sie schluckte krampfhaft. Suchte in ihrer Seele verzweifelt nach innerer Kraft. Wusste, was jetzt folgte.
    Vater im Himmel, vergib mir …
    »Und wie wir alle wissen, ist der Lohn der Sünde der Tod …«
    Langsam drehte er ihre Hand in seiner und drückte die Mündung ihrer

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