Shkarr (German Edition)
...“
Krischan hob die Hand und unterbrach den Redefluss. „Er ist ein SHrá. Vielleicht ein SkarraSHrá. Ich bin mir nicht so sicher.“
„Echt?“ Ted riss die Augen auf. „Ich habe noch nie einen Außerirdischen gesehen!“, rief er mit der Begeisterungsfähigkeit eines Kindes.
Sam sah ihn an und legte dann den Kopf schief. „Meine Erfahrungen mit Erdlingen halten sich auch in Grenzen.“
Ted klappte der Unterkiefer nach unten, dann lachte er. „Sie scheinen in Ordnung zu sein.“
„Wir sollten hier keine Zeit mehr verschwenden!“, erinnerte Samuel an ihre Situation. „Wenn Sie mir vertrauen, brauchen Sie Mr. Ros nicht mehr begleiten. Ich werde ihn dorthin bringen, wohin er möchte.“
Ted strich die Dreadlocks beiseite. „Ich denke, ich schulde Cid noch was. Ich werde den Kleinen begleiten.“
Krischans Züge verdunkelten sich; einziges Zeichen, das er sich erlaubte, als er an Cid dachte.
Sam fuhr den Wagen selbst, da er der Programmierung nicht vertraute, den Fahrzeugen der SDA ausweichen zu können. Die Stadt schien mit einem Mal voll mit Menschen zu sein, die einer bestimmten Moderichtung frönten und sich gegenseitig an Unauffälligkeit überboten. Aber auch einige Obdachlose und fremde Bettler bereicherten das Stadtbild, die weder Ted noch Krischan je zuvor gesehen hatten.
Feuerwehr und Polizei verstopften die Straßen und versuchten verzweifelt an den Explosionsherd zu gelangen. Wie viel Zeit war eigentlich vergangen seit ihrer Flucht durch die Gänge? Krischan kam es wie eine Ewigkeit vor und doch konnte es sich nur um wenige Minuten handeln. Eine Sirene hallte direkt neben ihrem Auto und forderte sie auf, weiter zu fahren und den Weg freizugeben. Sam bewahrte die Ruhe und manövrierte das Fahrzeug in eine kleine Nebenstraße.
Krischan rieb sich die Schläfe.
„Alles in Ordnung?“, fragte Ted ihn.
„Nur ein wenig Kopfschmerzen. Ist aber zum Aushalten.“
Ob Sam zugehört hatte, wusste Krischan nicht. Er fuhr sicher und souverän durch die Stadt, als würde er sich bestens auskennen. Nach einer Weile wurden die Häuser niedriger und wichen dann ganz einzeln stehenden Häusern mit kleinen Gärten oder Rasenflächen davor. Einige Meilen weiter wurden aber auch diese durch noch niedrigere Wellblechhütten und andere provisorischen Behausungen ersetzt.
„Unter Ihrem Sitz befindet sich eine Tasche mit Sachen zum Wechseln“, erklang Sams Stimme in der Stille. „Vielleicht sollten Sie sich umziehen, bevor wir den Flughafen erreichen.“
Krischan tastete nach unten und zog tatsächlich eine schwarze Tasche hervor.
„Darin sind auch Papiere, die Ihnen den meisten Ärger ersparen sollten. Ich kann Sie leider nicht begleiten. Die Sensoren würden mich nicht durchlassen und offiziell bin ich nicht auf der Erde. Seit Ihrer Flucht sind die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt worden und das Harusch hat sich gegen eine offizielle Intervention ausgesprochen, da es dafür bis jetzt keinen Grund gibt.“
Krischan hatte einen weichen Pullover herausgezogen und hielt ihn fest. „Es gibt einen Grund!“
Sam schaltete auf Computerbetrieb um und drehte sich zu Krischan.
„Was für einen Grund?“
Krischan fühlte sich unangenehm berührt, als die blauen Augen ihn intensiv musterten. „Es kann sein, dass die SDA eine weitere Invasion des Planeten der Kanarras plant“, antwortete er leise.
Sams Gesicht gab durch nichts zu erkennen, wie er die Information aufnahm. „Es gibt dafür Beweise?“, fragte er nur mit ruhiger Stimme nach. Krischan nickte. „Dann sollten Sie wirklich von hier verschwinden. Ich werde mich darum kümmern. Wo finde ich die Daten?“
„Ich schätze bei mir!“, meinte Ted mit verschwörerischem Grinsen. Krischan nickte ein weiteres Mal.
„Gut. Wohin wollen Sie reisen?“
„Nach Ketrasch. Ich habe ein Diplomatenticket.“
Sam nickte leicht. „Kein guter Ort. Sie sollten dort nicht bleiben. Es gibt von da keine direkte Verbindung zu einem der sichereren Planeten. Ich habe auch ein Ticket gekauft, nach Alshama. Kein Diplomatenticket, jedoch zusammen mit den Papieren dürften Sie keine Probleme bekommen.“
Krischan zog den Pullover über den Kopf, nachdem er sich umständlich seiner Oberbekleidung entledigt hatte. „Woher wissen Sie ...“ Er war verblüfft. „Ja, da wollte ich eigentlich ursprünglich hin.“
„Wir werden am besten vor Ort entscheiden. Ich weiß nicht, wie die Situation am Flughafen ist. Hier scheint es jedenfalls ruhiger zu sein als in der
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