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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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Gebiete wurden vom Dschungel verschluckt, wodurch auch die letzten Hinweise verschwanden, wie wir einmal gelebt haben. Als die Menschen kamen, erinnerte sich kaum einer von uns noch daran, wie es gewesen war. Nur wir wissen davon und geben alles weiter an die, die es interessiert. Erst die Menschen erinnerten alle TaszRirasch daran, dass es so etwas wie Technik gibt. Die Scheiben hier benutzen wir schon immer. Aber nur hier, und wer das erste Mal hierher kommt, ist erstaunt. In ihren Anzügen und mit ihren Apparaten wandelten sich die Menschen in unseren Augen. Sie wurden zu Monstern, die uns jagten. Und das Leid wurde größer. Nach und nach brachen Verbindungen zusammen und ließen die Zurückgebliebenen mit Wahnsinn geschlagen zurück. Mancher erholte sich davon, wenn auch immer Wunden blieben. Doch die meisten starben oder kehrten weder geistig noch körperlich in die Clans und Familien zurück. Sofern es die noch gab.
    Du willst etwas von den Menschen wissen? Mehr weiß ich nicht. Nur noch das: Es hörte auf, als das Harusch auf einmal kam. Wir wissen nicht, woher sie davon erfahren hatten. Doch sie brachten uns das Lied des Sternenbundes zurück und befreiten uns von den Menschen.’
    Shkarr spürte den Schmerz in den schlichten Worten. Aber auch einen seltsamen Trost.
     
    Krischan verkrampfte sich. Am liebsten hätte er laut aufgeschrien. Doch jemand hielt ihm eine Hand über den Mund. „Schscht. Sei still. Sie sind hier noch überall.“
    „Ted“, flüsterte er, als er die Stimme erkannte. „Wo ist Cid?“
    „Nicht hier. Ich habe keine Ahnung, wo er ist. Wir haben nur dich gefunden.“
    Krischan setzte sich benommen auf und versuchte seine Erinnerungen zu sortieren. „Er ist tot!“, wisperte er, als er noch einmal das Inferno sah, das ihn aus der Gefahrenzone hinausgeschleudert hatte.
    Ted sah ihn mitleidig an. „Er war ein komischer Kauz. Aber er war in Ordnung.“
    Wie eine Grabrede, stellte Krischan fest. Er hätte geweint, wenn er es gekonnt hätte. Doch da war nichts. Immer wieder sah er Cids Gesicht, das ihn aufforderte, endlich zu laufen. „Er hat mich gerettet.“
    „Du solltest jetzt nicht daran denken. Du musst hier weg. Die ganze Gegend hier gleicht einem Bienenstock.“
    Krischan sah ihn nur an.
    „Hör zu, er war dein Freund, das verdient auf der Straße Respekt und so wie ich die Menschen kenne, auch überall sonst. So etwas gibt es nur selten. Doch weil er dein Freund war, hat er dafür gesorgt, dass du lebst. Du hast noch etwas zu erledigen, dafür hat er gesorgt. Die Schweine sollen für das büßen, was sie gemacht haben und nur du hast alle Schlüssel in der Hand. Du bist der Einzige außer Cid, der alles weiß. Die Frage ist nur, bist du noch drin oder hast du dich selbst ins Abseits gestellt?“
    Krischan rieb sich über das Gesicht und sah an Ted vorbei. Dessen Freund J sah sich misstrauisch um und behielt alles im Auge.
    „Ich muss zum Raumflughafen“, erklärte er leise mit heiserer Stimme.
    „Das ist ein Wort. Aber so wie du aussiehst, wirst du da nie ankommen. Hast du noch andere Klamotten?“
    Krischan nickte schwach.
    „Gut. Wo?“
    Unsicher erhob sich Krischan. Er konnte nicht sagen, welcher seiner Knochen nicht wehtat. Er konnte von Glück reden, dass er sich nicht den Kopf eingeschlagen hatte. Es war nur um wenige Zentimeter gegangen.
    „Krischan Ros?“, erklang es von der Seite.
    Erschrocken fuhren die drei Männer herum. J war für einen Augenblick auf Krischan konzentriert gewesen und schimpfte jetzt fluchend vor sich hin.
    „Warten Sie!“, rief der Fremde.
    Krischan sah einen blonden, groß gewachsenen Mann in einem dunklen Mantel. „Laufen Sie nicht weg! Ich bin nicht von der SDA. Ich will Ihnen helfen, die Erde zu verlassen.“
    „Wer sind Sie?“, fragte Krischan leise. Sein Gehirn hatte gerade angefangen seinen Schädel zu spalten und er befürchtete, dass das erst der Anfang war. Wie ein Schatten glitt der Fremde näher und Krischan verblieb kaum die Zeit, erschrocken zurückzuweichen.
    „Hey, was soll das?“, knurrte Ted statt seiner.
    Stumm berührte der Fremde Krischan an der Stirn und an der Schläfe. „Sie sollten einen Arzt aufsuchen. Aber ich denke, Sie haben jetzt andere Probleme. Ich werde Ihnen helfen. Haben Sie Vertrauen.“
    Dunkel und einschmeichelnd warben die Worte und Krischan glaubte zu versinken. Im nächsten Augenblick glitt er ohnmächtig zu Boden und wurde nur durch den Fremden an der Vollendung seines Falls

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