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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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überhaupt erst eröffnet.
    Wenn er damit durchkam, diese Frauen ihrem Schlächter zugeführt zu haben …
    Die Wände des Verhörraumes fingen an zu beben, und Levi drückte ihre Hand. Sie zwang sich, nicht mehr daran zu denken. Levi hatte versucht, sie zu überreden, dem Verhörraum fernzubleiben, aber sie hatte darauf bestanden, dabei zu sein. Also hatte er seinerseits darauf bestanden, sie zu begleiten, um sie, falls nötig, zu beruhigen.
    „Wenn es Geschenke waren, warum haben Sie sie nicht der Polizei gezeigt?“, fragte Bright und warf Harper einen finsteren Blick zu.
    Als der gut aussehende Schwarze an der Galerie angekommen war, hatte er sich in den Eingang gestellt und so getan, als würde er sich das Gebäude ansehen, während Levi ihm erzählte, was sie herausgefunden hatten. Dann war er selbst hineingegangen. Als er wieder herausgekommen war, hatte er den weinenden und in Handschellen gelegten Cliff abgeführt.
    Sie und Levi hatten nicht mit den Männern im Polizeiwagen fahren müssen. Sie hatten nur an die Wache zu denken brauchen, schon waren sie aufgetaucht. Der schnelle Ortswechsel hatte sie erschreckt, aber der Drang, Cliff hinter Gittern zu sehen, war stärker gewesen.
    Jetzt ließ sie Levis Hand los, um nervös auf und ab zu gehen, während Cliff behauptete: „Ich wusste nicht, dass sie echt sind. Wirklich nicht! “
    Bright hob eine Augenbraue. Er sah eher neugierig aus als misstrauisch. „Sehen Sie keine Nachrichten?“
    „Nein. “
    „Aber jetzt wissen Sie, dass die Gemälde echt sind, obwohl wir Ihnen nichts dergleichen gesagt haben? Obwohl wir nur gefragt haben, wie sie in Ihren Besitz gelangt sind?“
    Harper blieb hinter Cliff stehen, nicht sicher, was sie tun wollte. Levi stellte sich hinter sie und schlang ihr die Arme um die Taille.
    „Ich weiß, dass das hier schwer für dich ist“, flüsterte er, „aber du musst dich beherrschen. Sonst musst du raus, damit Bright seinen Job erledigen kann. “
    „In Ordnung. “ Tränen der Frustration brannten ihr in den Augen, als sie den Kopf an seine Schulter legte. Sein Duft nach Minze hüllte sie ein. Seine Wärme spendete ihr Trost.
    Cliff begann zu stottern, aber es gelang ihm, sich schnell wieder zu fassen. „Ich … äh … habe von Cory Topper in den Nachrichten gehört. Gehört, was er diesen Frauen angetan hat. Ich habe geraten , dass sie echt sind. “
    „Sie haben angegeben, keine Nachrichten zu sehen. “
    „Ich hatte die Frage falsch verstanden. “
    „Und warum sind Sie dann nicht sofort zu uns gekommen, sobald Sie wussten, was sich da in Ihrem Besitz befand?“, fragte der Detective so ruhig wie immer.
    Wieder stammelte Cliff. „Naja, ich… äh, naja …“
    „Jetzt haben wir ihn“, flüsterte Levi.
    Bright sah zu ihnen hoch und nickte fast unmerklich – eine stumme Aufforderung, zu schweigen.
    Levi senkte die Stimme, als er sagte: „Komm. Wir lenken ihn nur ab. Bright hat die Sache im Griff. Das weißt du auch. Lass uns nach Hause gehen. “
    Sie hätte gerne mit angesehen, wie Cliff unterging, aber wenn sie blieb, würde sie irgendwann etwas sagen. Sie wusste, sie würde sich nicht mehr lange beherrschen können. Und damit würde sie Bright noch viel mehr ablenken, als es ihre reine Anwesenheit ohnehin schon tat, und vielleicht würde sie damit den Erfolg des Verhörs gefährden. Und wenn Cliff ihretwegen davonkam …
    „Okay“, hauchte sie zögernd.
    „Ich will einen Anwalt“, erklärte Cliff jetzt, „ich kenne meine Rechte. Ich sage nichts mehr, bis …“
    Den Rest des Satzes hörte sie nicht mehr. Gerade waren Levi und sie noch im Verhörraum gewesen, plötzlich standen sie in ihrem Wohnzimmer – nur weil sie es so wollten. So einfach war das. Kein Schwindelgefühl, keine Erholungszeit.
    „Das Dasein als Geist hat schon seine Vorteile“, sagte sie in einem Versuch, zu überspielen, wie sehr sie diese plötzlichen Ortswechsel aus der Fassung brachten.
    Levi, der immer noch hinter ihr stand, legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich um. Ein ernster Ausdruck lag auf seinem Gesicht, eine Düsterkeit, die sie noch nie gesehen hatte. Verstehen konnte sie ihn. Er hatte gerade erst erfahren, dass er tot war, und sie war nicht für ihn da gewesen. Hatte nur an sich selbst gedacht. Schuldgefühle stiegen in ihr auf.
    „Ich weiß, du bist aufgebracht“, sagte er.
    Sie legte ihm die Hände an die Wangen und rieb mit den Daumen an seinen Bartstoppeln entlang. „Da bin ich nicht die Einzige.

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