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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ihre Knochen vibrierten, genauso unbrauchbar. Selbst ihr Kiefer zog sich zusammen und sperrte den Schrei in ihrer Kehle ein. Sterben, dachte sie, ich muss sterben.
    Als die Vibrationen aufhörten, gaben ihre Knie unter ihr nach. Bebende Arme schlossen sich um sie, ehe sie auf dem Boden aufkommen konnte, und auf einmal schwebte sie. Erleichterung erfasste sie. Jemand hatte sie bemerkt und brachte sie ins Krankenhaus.
    Irgendetwas knarrte.
    Nein. Sie hatte sich geirrt. Jemand brachte sie in einen engen dunklen Raum. Die Luft war stickig, und der Duft von altem Parfüm hing darin. Harper blinzelte und versuchte sich zu orientieren. Ein blonder Mann beugte sich über sie, das Gesicht war undeutlich, da sie immer noch verschwommen sah. Etwas Weißes blitzte auf, vielleicht seine Zähne. Lächelte er?
    „Wir beide werden so viel Spaß miteinander haben. “
    Noch ein Knarren, lautes Rauschen. Klicken. Und dann nur noch Dunkelheit, keine Spur von Licht mehr. Keine frische Luft.
    Noch ein Lichtblitz, und Harper stand wieder im Büro der Galerie, wo Cliff gerade ein Sandwich aß und an seinem Computer arbeitete. Wut stieg in ihr hoch. Wut, wie sie sie noch nie gekannt hatte. Der Champagner … Er musste ihr etwas eingeflößt haben.
    Die Wut … wuchs … und wuchs …
    Die Wände um sie herum fingen an zu beben. Eines der Bilder fiel mit einem lauten Knall zu Boden. Cliff runzelte die Stirn, legte sein Sandwich hin und sah sich um.
    Er hatte gewusst, was mit ihr geschehen würde, und es war ihm egal gewesen. Wahrscheinlich hatte er durch die Fotos, die Topper geschossen hatte, jede Minute ihrer Folter genossen.
    Sie wuchs …
    Die Wände bebten noch stärker. Zwei weitere Bilder fielen.
    Cliff sprang auf.
    Solange Topper den Mund hält, wird man Cliff wahrscheinlich nie erwischen, überlegte Harper. Und warum sollte Topper seinen Kumpel ausliefern, wenn dieser Kumpel doch, solange er frei war, weiterhin Frauen quälen, davon Fotos machen, Bilder malen und sie ihm im Gefängnis zukommenlassen konnte?
    Sie wuchs … und wuchs …
    Das ganze Gebäude wurde in seinen Grundfesten erschüttert. Cliff hielt sich an seiner Schreibtischplatte fest. Ein dünner Schweißfilm stand auf seiner Stirn. Harper sehnte sich danach, eines der Gemälde zu packen und damit auf ihn einzuprügeln. Aber sie konnte ihn nicht anfassen, und auch die Gemälde nicht, denn sie war tot. Tot.
    Tot!
    Eines der Gemälde flog von der Wand und traf ihn mitten gegen den Hinterkopf. Er stöhnte vor Schmerz. Dann kroch er unter seinem Schreibtisch in Deckung.
    Harper riss erstaunt die Augen auf, als ein weiteres Bild in seine Richtung flog, gegen den Schreibtisch krachte und zerbrach. Was machst du da? Hör auf. Du vernichtest Beweise. Du solltest sie Levi zeigen. Der erzählt es seinen Detectives, und Cliff bekommt, was er verdient . Aber es war zu spät. Das Beben hörte nicht mehr auf, die Bilder flogen weiter. Jedes einzelne wirbelte um die eigene Achse, ehe es gegen Cliff prallte. Die Tür schepperte, als sie sich aus den Angeln löste und gegen die gegenüberliegende Wand krachte.
    Harper stand mitten in dem Tumult, doch er konnte ihr nichts anhaben. Sie konnte Cliff schluchzen hören, aber das machte sie nur noch wütender.
    Ein Blitz.
    Plötzlich war sie es, die weinte und Topper anflehte, aufzuhören. Aber ihr Schluchzen trieb ihn nur weiter an. So etwas wie Gnade kannte er nicht.
    „Harper! “
    Etwas Hartes klatschte gegen ihre Wange, so fest, dass ihr Kopf zur Seite schnellte. Sie blinzelte rasch und fand sich in Cliffs Büro wieder. Levi stand vor ihr, und er sah wütend aus. Er hatte die Hand gehoben, als wollte er ihr (noch?) eine Ohrfeige geben, um sie aus ihrer Hysterie zu befreien.
    „Levi! “ Vor Erleichterung gaben ihre Knie nach.
    Er fing sie auf und hielt sie fest. „Du musst dich beruhigen, Kleines. Okay? Ja? Ich will nicht, dass du das gesamte Gebäude zerstörst. Dabei könnten Unschuldige zu Schaden kommen, und dann … beruhige dich einfach, okay?“
    Ja, sie konnte sich beruhigen … würde sich beruhigen … Sie konnte die Wut in den Griff kriegen.
    Endlich hörte das Gebäude auf zu beben.
    „Gut, so ist es gut. “ Er drückte sie fest an sich. „Bist du okay?“
    Tränen brannten ihr in den Augen. „Er … er hat mich unter Drogen gesetzt. Mich reingelegt. Mich Topper überlassen . “
    Levi löste sich ein Stück, um ihr in die Augen zu sehen, aber er ließ sie nicht los. Das war gut, denn sie brauchte jetzt die Kraft

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