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Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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mysteriöser weißer Glanz erfüllte die Küche.
    »Dad …« Holly packte ihn fest an der Schulter.
    Swain drehte sich langsam um die eigene Achse und starrte wie hypnotisiert auf das weiche weiße Licht, das rings umher aufleuchtete … rings umher aufleuchtete … aufleuchtete und immer heller wurde!
    Heller!
    In der Küche wurde es heller. Das Licht nahm an Intensität zu.
    Swain wirbelte um die eigene Achse. Der weiche weiße Glanz war zu einem blendend weißen, gleißenden Schein geworden. Wohin er sich auch wandte, alles drehte sich vor ihm. Das Licht kam anscheinend aus allen Richtungen.
    Er hob den Arm, um die Augen abzuschirmen.
    »Dad! Was ist hier los?«
    Swain drückte sie fester an sich, schob ihren Kopf an seine Brust, schützte sie vor dem Licht. Er kniff die Augen zusammen und versuchte, die blendend weiße Mauer, die sie umgab, mit dem Blick zu durchdringen und nach dessen Quelle zu suchen.
    Er wich vor dem hellen Schein zurück, sah plötzlich auf seine Füße hinab – und da lag ein perfekter Kreis weißen Lichts um seine Turnschuhe.
    Da verstand Swain.
    Er war im Zentrum dieses Lichts.
    Er selbst war dessen Quelle!
    Windböen schossen durch die Küche. Staub und Papier wirbelten Swain um den Kopf, während er Holly eng an seine Brust gedrückt hielt. Er schloss die Augen und wappnete sich gegen den heulenden Wind.
    Dann hörte er seltsamerweise über das Heulen hinweg eine Stimme. Leise, schwach, wiederholte sie beharrlich: »Steve? Stephen Swain, bist du noch dran?«
    Er benötigte einen Augenblick, bis ihm klar wurde, dass sie aus dem Telefon kam. Wilson war noch immer in der Leitung. Swain hatte vergessen, dass er telefonierte.
    »Stephen, was ist da los? Ste…«
    Die Leitung war tot.
    Ein ohrenbetäubender Donnerschlag ertönte, und im gleichen Moment wurde Swain in völlige Dunkelheit geworfen.

Z WEITER Z UG
30. November, 18:04 Uhr

V IELE L EUTE WÜRDEN SAGEN , dass die Angst vor der Dunkelheit lediglich ein Phänomen der Kindheit ist.
    Ein Kind fürchtet sich deshalb im Dunkeln, weil ihm die Erfahrung fehlt, dass in Wirklichkeit überhaupt nichts da ist. Stephen Swain wusste jedoch, dass die Angst vor der Dunkelheit durchaus unter vielen Erwachsenen verbreitet war. Einige hielten das menschliche Verlangen nach Helligkeit für ebenso elementar wie das nach Nahrung.
    Als er da in pechschwarzer Finsternis stand, ohne jeglichen Hinweis darauf, wo er war, kam es Swain sehr seltsam vor, dass er an seine Studien über menschliche Verhaltensweisen erinnert werden sollte. Ihm fielen die Worte eines Dozenten ein: »Menschliche Ängste sind sehr oft irrationale Konstrukte des Bewusstseins. Wie sonst ließe sich erklären, dass eine einsachtzig große Frau vom bloßen Anblick einer einzigen weißen Maus in Angst und Schrecken versetzt wird – einem Wesen, das kaum zehn Zentimeter lang ist?«
    Aber keine Furcht wurde als irrationaler – oder dem Menschen eigentümlicher – erachtet als die Angst vor der Dunkelheit. Akademische Theoretiker und erschöpfte Patienten hatten seit Jahrhunderten unermüdlich wiederholt, dass im Dunkeln nichts sei, was nicht schon im Licht vorhanden gewesen war …
    Aber ich gehe jede Wette ein, dass ihnen so etwas noch nie passiert ist, dachte Swain, während er in das Meer aus Schwärze starrte.
    Wo zum Teufel sind wir …?
    Er hörte sein Herz laut im Schädel hämmern. Eine Woge der Panik breitete sich langsam in seinem Körper aus. Nein. Er musste ruhig bleiben – rational, musste sich um Holly kümmern.
    Er tastete an seiner Schulter nach ihr. Völlig erschrocken klammerte sie sich fest an ihn.
    »Dad …«
    Wenn er nur irgendetwas sehen könnte, dachte er und versuchte, seine eigene stetig anschwellende Furcht in Schach zu halten. Einen Riss in der Dunkelheit. Einen Splitter von Licht. Irgendetwas.
    Er schaute nach rechts, dann nach links. Nichts.
    Lediglich Schwärze. Endlose, nahtlose Schwärze.
    Die Furcht vor der Dunkelheit erschien jetzt nicht mehr so irrational.
    »Dad. Was ist hier los?«
    »Ich weiß es nicht, Schatz.« Swain schürzte nachdenklich die Lippen. Dann fiel ihm etwas ein.
    »Warte mal einen Augenblick«, sagte er und schob ungeschickt die Hand unter Holly hindurch in seine Jeanstasche. Er stieß erleichtert die Luft aus, als er das kalte, glatte Metall des Feuerzeugs spürte.
    Es sprang mit einem metallischen Kling auf und Swain drehte am Zündrädchen. Es gab einen kurzen Funken, aber der Docht fing kein Feuer. Swain versuchte es

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