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Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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In ihren Augen war Hawkins ein grüner Junge. Zu jung und unerfahren und bei weitem zu eifrig. Und wie jeder Neuling hegte er stets den Verdacht, dass das Verbrechen des Jahrhunderts direkt vor seiner Nase passierte.
    Vor sich hin murmelnd ging Hawkins zu den Regalen in der Nähe des Treppenhauses.
    »Was hast du gesagt?«, rief ihm Parker hinter ihrer Zeitschrift träge nach.
    »Nichts«, brummte Hawkins im Davongehen. »Ich schau mal, ob es wieder passiert.«
    Parker hob den Blick von ihrer Zeitschrift und sah Hawkins durch die Türen zum Treppenhaus verschwinden. Sie schüttelte den Kopf.
    »Anfänger.«
    Hawkins stieg langsam die weiße Marmortreppe empor und lugte an jeder Kehre in der Hoffnung um die Ecke, es erneut zu sehen. Er beugte sich über das Geländer und blickte den Schacht hinauf.
    Da die Lichter im Treppenhaus nicht brannten, würde er über den ersten Treppenabsatz hinaus kaum etwas erkennen können …
    Da war ein Licht!
    Ganz oben.
    Eine der Neonlampen ganz oben im Treppenhaus brannte – und das war zuvor nicht der Fall gewesen.
    Hawkins verspürte einen Adrenalinstoß.
    Jemand war hier drin.
    Was sollte er jetzt unternehmen? Parker holen? Ja, Unterstützung – Unterstützung war eine gute Sache. Nein, warte. Sie würde ihm nicht glauben. Sie hatte ihm vorhin schon nicht geglaubt.
    Hawkins spähte wieder den Schacht hinauf und sah das Licht. Zögernd nahm er die erste Treppenstufe.
    Da geschah es.
    Ein blendend heller Strom weißen Lichts schoss durch den Zentralschacht des Treppenhauses nach oben und erleuchtete die gesamte Umgebung. Sofort sprang Hawkins vom Geländer weg.
    Wirbelnde Staubflocken im leeren Kern des Treppenhauses erwachten plötzlich zum Leben, getroffen vom aufsteigenden Lichtstrahl. Sie erzeugten eine senkrechte Lichtsäule, bei deren Anblick einem ganz wirr im Kopf wurde.
    Voller Ehrfurcht starrte Hawkins sie an. Genau dasselbe hatte er zuvor schon gesehen – einen gleißenden Lichtstrom, der sich durch den Schacht des Treppenhauses ergoss.
    Dennoch war es irgendwie anders.
    Die Quelle war eine andere. Diesmal kam das Licht nicht von irgendwo hoch oben aus dem Treppenhaus.
    Nein, diesmal kam es von unten.
    Langsam schob sich Hawkins heran und lugte über das Treppengeländer in den Schacht hinab.
    Das Licht kam anscheinend von einer Stelle unter einem der Treppenabsätze. Er erkannte lediglich den Rand von etwas, das aussah wie eine große glühende Kugel reinen weißen …
    Es erlosch.
    Es verblasste nicht. Es flackerte nicht. Es verschwand einfach und hinterließ Schwärze. Genau wie zuvor.
    Hawkins fand sich plötzlich im leeren Treppenhaus wieder, und der hohle Schacht in der Mitte war lediglich ein schweigendes, klaffendes Loch in der Finsternis.
    Er warf einen Blick über die Schulter zum Atrium zurück. Auf der anderen Seite der Regale sah er Parkers Füße lässig auf der Theke des Infoschalters ruhen. Er dachte daran, seine Kollegin zu rufen, entschied sich jedoch dagegen.
    Er wandte sich wieder dem dunklen Treppenhaus zu.
    Er schluckte und vergaß dann plötzlich völlig das Neonlicht, das oben brannte.
    Hawkins zog seine schwere Taschenlampe aus dem Gürtel und schaltete sie an.
    Dann begann er den Abstieg in die Dunkelheit.
    Selexin hielt nach wie vor das graue Armband fest. Es wog schwer in seiner Hand, hauptsächlich wegen der dicken Metallschnallen, mit denen man es am Handgelenk des Trägers befestigte.
    Er warf einen Blick auf das Zifferblatt. Es war rechteckig – wie eine gestreckte Digitaluhr –, sehr breit, aber nicht hoch. Obenauf glitzerte hell das kleine grüne Lämpchen. Gleich daneben war ein anderes Lämpchen von schwach rötlicher Färbung, etwas größer als das grüne. Im Augenblick war es tot.
    Gut, dachte Selexin.
    Unterhalb der beiden Lämpchen war auf einer schmalen länglichen Anzeige zu lesen:
    UNVOLLSTÄNDIG – 1
    Selexin blickte auf. Er sah Swain und Holly an einem Fenster stehen und in sicherer Entfernung von den elektrisierten Fensterbrettern hinausschauen.
    Selexin knurrte, schüttelte traurig den Kopf und sah wieder auf die Uhr. Die Anzeige flackerte.
    UNVOLLSTÄNDIG – 1
    Einen Augenblick lang verschwanden die Worte. Gleich darauf tauchten sie wieder auf, allerdings verändert. Jetzt war auf der Anzeige zu lesen:
    UNVOLLSTÄNDIG – 2
    Die Anzeige war wieder stabil.
    Selexin ging zu Swain ans Fenster und blieb neben ihm stehen.
    »Verstehen Sie jetzt?«
    Swain starrte weiterhin hinaus.
    Nachdem er die unter Strom gesetzte

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