Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
Vom Netzwerk:
merkwürdige, eng anliegende weiße Kappe, die den gesamten Kopf bedeckte und nur das Gesicht frei ließ.
    »Dad, das sieht aus wie eine Eierschale«, flüsterte Holly.
    »Pscht.«
    Der kleine Mann trat bis zum Rand des Treppenabsatzes vor. Sein Kopf war nur wenig höher als Swains. Er sprach ein perfektes Englisch, ohne jegliche Spur eines Akzents.
    »Seid gegrüßt! Willkommen im Labyrinth. Mein Name ist Selexin, und ich bin Ihr Führer.« Er streckte die kleine weiße Hand aus. »Wie geht es Ihnen?«
    Swain starrte nach wie vor ungläubig den kleinen weißen Mann an. Abwesend hielt er seinerseits die Hand hin. Der kleine Mann reckte den Hals.
    »Sie haben eine interessante Waffe«, meinte er in Hinblick auf den Telefonhörer in Swains Hand.
    Swain warf einen Blick darauf. Mehrere Zentimeter von der Stelle entfernt, an der die spiralförmige Schnur in den Hörer überging, war sie durchtrennt. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass er den Hörer nach wie vor festhielt. Rasch reichte er ihn Holly und schüttelte verlegen dem Mann in Weiß die Hand.
    »Wie geht es Ihnen?« Selexin verneigte sich feierlich.
    »Kapiere allmählich«, erwiderte Swain vorsichtig. »Wie geht es Ihnen?«
    Der Mann in Weiß lächelte ernst und nickte höflich. »Oh, ja. Vielen Dank. Ich kapiere auch allmählich.«
    Swain zögerte. »Hören Sie, ich weiß nicht, wer oder was Sie sind, aber …«
    Holly hörte nicht zu. Sie starrte den Telefonhörer an.
    Ohne die Schnur, die sich zu einer Basisstation schlängelte, sah er wie ein Handy aus.
    Sie untersuchte die Schnur. Sie wirkte, als hätte sie jemand mit einer äußerst scharfen Schere durchgeschnitten. Ein sauberer Schnitt. Ein völlig sauberer Schnitt. Die Drähte im Innern waren nicht einmal ausgefranst.
    Holly zuckte die Schultern und steckte den Hörer in die Tasche ihrer Schuluniform. Ihr eigenes Handy, selbst wenn es nicht funktionierte. Sie sah wieder zu dem kleinen Mann in Weiß hinüber. Er sprach mit ihrem Vater.
    »Ich habe nicht die Absicht, Ihnen etwas zu tun«, meinte er gerade.
    »Nein?«
    »Nein.« Selexin hielt inne. »Nun ja, ich nicht.«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, könnten Sie uns dann vielleicht erzählen, wo wir sind und wie, zum Teufel, wir hier wieder rauskommen?«
    Der kleine Mann wirkte schockiert.
    »Rauskommen?«, fragte er verständnislos. »Niemand kommt hier raus. Noch nicht.«
    »Was meinen Sie damit, niemand kommt raus? Wo sind wir?«
    »Sie sind im Labyrinth.«
    Swain begutachtete die Treppe. »Und wo bitte ist dieses Labyrinth?«
    »Nun ja, Wettkämpfer, dies ist die Erde, natürlich.«
    Swain seufzte. »Hören Sie, äh …«
    »Selexin.«
    »Ja. Selexin.« Swain lächelte ihn schwach an. »Selexin, wenn es für Sie in Ordnung ist, dann würden meine Tochter und ich gern Ihr Labyrinth verlassen, ja? Ich weiß nicht, was Sie hier zu tun haben, aber wir werden bestimmt nicht daran teilnehmen.«
    Swain stieg die Treppe hinauf und ging zu der Tür hinüber, die vom Treppenabsatz wegführte. Er streckte die Hand nach dem Türgriff aus, da zog Selexin sie weg.
    »Nicht!«
    Er hielt Swains Hand von der schweren Holztür fern. »Wie ich gesagt habe, hier kommt niemand raus. Noch nicht. Das Labyrinth ist versiegelt worden. Schauen Sie!«
    Er zeigte auf den Spalt zwischen der Tür und dem festen hölzernen Rahmen. »Sehen Sie das?«
    Swain schaute hin und sah nichts. »Nein«, erwiderte er unbeeindruckt.
    »Sehen Sie genau hin.«
    Swain beugte sich näher heran und inspizierte den Spalt zwischen Tür und Rahmen.
    Da sah er sie.
    Eine winzige blaue gegabelte Zunge aus Elektrizität leckte hervor.
    Sie zeigte sich nur kurz, aber der plötzliche blaue elektrische Blitz war unverkennbar. Swain folgte dem Türrahmen mit dem Blick bis zur Oberschwelle. Alle paar Zentimeter zuckte deutlich die helle bläuliche Ladung hervor.
    Auf allen vier Seiten war es das Gleiche.
    Langsam kehrte Swain auf den Treppenabsatz zurück. Er wandte sich um und fragte leise und ausdrucklos:
    »Was zum Teufel tun Sie hier?«

I M A TRIUM DER B IBLIOTHEK ging Officer Paul Hawkins vor dem Informationsschalter hin und her.
    »Ich sag dir, ich hab’s gesehen«, beharrte er.
    Parker hatte die Füße auf die Theke gelegt, kaute an einem Riegel und las fröhlich eine alte Ausgabe des Cosmopolitan.
    »Aber sicher.« Sie hob nicht mal den Blick.
    Hawkins war sauer. »Ich habe gesagt, ich hab’s gesehen.«
    »Dann mach dich doch auf die Socken und guck nach!«, schlug ihm Parker abschätzig vor.

Weitere Kostenlose Bücher